Motorsport Leipert räumt in Shanghai richtig ab

Erkelenzer Land · Motorsport: Auf dem Nürburgring waren neben den Leiperts auch Alex Lambertz und Jörg Müller im Einsatz. Kart-Nachwuchstalent Joel Mesch aus Erkelenz hatte bei der Junioren-WM in Schweden Druck und Pech.

 Ganz oben auf dem Podest: Für Leipert-Motorsport aus Rath-Anhoven gewinnen die Finnen Mikko Eskelinen (li.) und Juuso Puhakka in Shanghai.

Ganz oben auf dem Podest: Für Leipert-Motorsport aus Rath-Anhoven gewinnen die Finnen Mikko Eskelinen (li.) und Juuso Puhakka in Shanghai.

Foto: Lamborghini & Jani Kekoni

Auf dem legendären Nürburgring, in Schweden und im fernen Shanghai waren Motorsportler oder Rennteams aus dem Erkelenzer Land aktiv, wobei Erfolge und Enttäuschungen sich die Waage hielten.

Der Wegberger Rennstall Leipert Motorsport war auf dem Asphaltband in der Eifel mit seinem AMG-Mercedes in der GT4 Europa-Serie und zudem mit drei Lamborghini Huracán in der Super-Trofeo Europa am Start. Dabei verliefen die beiden Finalläufe für Marcus Paverud (Norwegen) und Ivan Pareras (Spanien) im GT4 ein wenig chaotisch mit Durchfahrtsstrafen, aber auch mit tollen Aufholjagden. Im Samstagrennen sprang so Rang 24 unter 44 Bewerbern heraus, sonntags dann Platz 17.

Im Rahmen der Blancpain-Sprint-Serie wurde der Lamborghini ST mit der Startnummer 26 von Niels Lagrange (Belgien) und Frederik Schandorff (Dänemark) im ersten Rennen nach kleinen technischen Problemen auf Platz 10 abgewunken. Am Sonntag ließen die Leipert-Schützlinge es dann richtig krachen und fuhren auf Platz drei vor, wofür sie sich auf dem Podium einen Pokal abholen durften. Am Steuer der Startnummer 2 sammelten John-Louis Jasper (Hamburg) und Pavel Lefterov (Bulgarien) fleißig Meisterschaftspunkte. Die ersten gab es für Platz sieben der PRO-AM-Klasse, ein paar mehr dann im zweiten Rennen für Klassenrang fünf. Der dritte von Leipert betreute italienische „PS-Stier“ trug die Startnummer 4, die Razvan Umbrarescu (Rumänien) und Aleksander Schjerpen (Norwegen) im AM-Klassement auf die Ränge sechs und fünf steuerte.

 Der BMW Z4 GT3 rast nah an einer Leitplanke vorbei.

Der BMW Z4 GT3 rast nah an einer Leitplanke vorbei.

Foto: Michael Brückner

Die beiden vorletzten Läufe der Lamborghini Super Trofeo Asia auf dem Shanghai International Circuit wird das Leipert-Rennteam so schnell nicht vergessen, denn es räumte richtig ab: ein Sieg und weitere drei Top-3-Ergebnisse. Die Startnummer 2 mit Ben Gersekowski und Richard Muscat (beide Australien) wurde im ersten PRO-Rennen auf Platz zwei gewertet, um sich dann in Durchgang zwei über Bronze zu freuen. Getoppt wurde das noch von den Leipert-Kollegen Mikko Eskelinen und Juuso Puhakka (beide Finnland) in der Klasse PRO-AM: In Lauf 1 finishte Puhukka mit drei Überholmanövern grandios zum umjubelten Klassensieg. Im zweiten Rennen handelte er sich eine Durchfahrtstrafe ein, die Kollege Eskelinen dann mit einem sauberen Stint wieder ausbügelte, den „Lambo“ noch auf Platz 3 der PRO-AM führte. Damit übernahmen sie mit 120 Punkten Rang eins in der Klassenwertung, den es Mitte November im Finale in Vallelunga (Italien) zu verteidigen gilt.

„Dass wir mit technischem Defekt auf Rang zehn ausgefallen sind, war richtig schade, denn wir hatte unterwegs eine super Pace“, bilanzierte der Heinsberger Rennfahrer Alex Lambertz auf dem Nürburging, wo er gemeinsam mit dem in der Schweiz lebenden „Hückelhovener Jung“ Jörg Müller sowie Team-Eigner Peter Posavac (Essen) den legendären BMW Z4 GT3 („Zetti“) im Rahmen des 58. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennens zu den 149 gewerteten Teilnehmern des Langstreckenpokals gehörte. Während Posavac (53) den Start fuhr, lösten sich Lambertz (20) und Müller (49) in den Zwischenstints ab. Diese waren rasend schnell, wobei Müller in der Stoppuhr leicht vorne lag. Natürlich war das Aus in Runde 15 enttäuschend, zumal damit feststand, dass der „Zetti“ in diesem Jahr nicht mehr an den Start rollen wird.

Enttäuscht: Joel Mesch nach seinem Aus bei der WM.

Enttäuscht: Joel Mesch nach seinem Aus bei der WM.

Foto: Mesch

Mit 14 Jahren an einer Weltmeisterschaft teilgenommen zu haben, wer kann das schon von sich sagen? Der Erkelenzer Kart-Junior Joel Mesch darf es, denn er startete bei der CIK-FIA-Weltmeisterschaft im südschwedischen Kristianstad. Dort waren die 117 besten Nachwuchspiloten der Welt zusammengekommen, um zunächst in das 34er-Superfinale hineinzurasen. Die Motivation beim Erkelenzer war groß, zumal er als frischgebackener Vizemeister der ADAC Kart Masters angereist war. Vielleicht war da aber auch Druck. Denn als es ernst wurde, da lief es nicht so richtig, war die Lockerheit der freien Sessions, die gezeigt hatten, dass er im Konzert der Weltelite mithalten konnte, wie weggeblasen. Nach mühevollen Positionsverbesserung in fünf Heats fiel dann im sechsten Vorlauf die Entscheidung: Mesch wurde, wie schon so oft in dieser Saison, von einem Mitbewerber unsanft abgeräumt, was zur Folge hatte, dass am Ende nur Platz 69 unter 117 im WM-Buch 2018 steht. Nach einmal schlafen aber, da äußerte sich das für KSM-Racing von Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher startende Talent schon wieder zukunftsorientiert: „Aber eines kann mir keiner mehr nehmen, ich habe wirklich extrem viel gelernt in Schweden.”

Vielleicht hilft ihm das ja bei den Läufen der internationalen italienischen WSK-Serie im Oktober in Lonato del Garda sowie im November in Castelletto die Branduzzo und auf Kart-Adria in Cavanello/Po.

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