Motorsport Leipert-Renner in der Hitzeschlacht von Misano

WEGBERG · An der italienischen Adria ließen die Wegberger die PS der Lamborghini Huracán und der AMG-Mercedes GT4 freien Lauf.

 Zwei Sonderpreise der Pirelli Pitstop Challenge gewann Leipert Motorsport. Co-Teamchef Marcel Leipert (li.) und Ingenieur Marcel Poos (re.).

Zwei Sonderpreise der Pirelli Pitstop Challenge gewann Leipert Motorsport. Co-Teamchef Marcel Leipert (li.) und Ingenieur Marcel Poos (re.).

Foto: Fotospeedy.it

Im Arbeitskalender für das letzte Juni-Wochenende stand bei den im kleinen Wegberger Stadtteil Rath-Anhoven beheimateten Motorsportteam Leipert schon lange unübersehbar in Großbuchstaben „M I S A N O“ zu lesen. Nach der Rückkehr aus dem knapp 1250 Kilometer entfernt, nahe von Rimini an der Adria gelegenen Badeort, erlaubte sich Marcel Leipert, der neben seinem Vater Ingo als Co-Teamchef im Einsatz war, den Ortsnamen unbedingt mit einem Siegerkranz optisch hervorzuheben. Dazu hatte er  auch allen Grund, denn auf der als World Circuit Marco Simoncelli bekannten 4,226 Kilometer langen Rennpiste eroberten Leipert-Fahrer in der GT4 European-Serie mit dem AMG Mercedes GT4 die Tabellenführung in der Silber- und ProAm-Klasse und gewannen zudem in der ebenfalls dort ausgetragenen Lamborghini Super Trofeo Europe Podiumsplatz und Klassensieg. Die Doppelbelastung für die Racer aus Wegberg und Europa wurde noch durch die Saunatemperaturen rund um das Asphaltband erschwert. Da schwitzten nicht nur die Fahrer im Cockpit, sondern auch die Mechaniker bei ihren Boxeneinsätzen.

Schon der Auftakt zum siebten Lauf in der European-GT4 war für den von Max Koebolt (21, Niederlande) und Jan Kisiel (24, Polen) gesteuerten AMG-Mercedes mit der Startnummer 4 verheißungsvoll, denn sie überquerten nach Startplatz sieben die Ziellinie als Gesamt-Vierter und Dritter der Silberwertung. Ihre jungen Teamkollegen Luci Trefz (17, Deutschland) und Marcus Paverud (19, Norwegen) hatten in der gelb-grünen Startnummer 2 Leistungsprobleme, die Folge einer Berührung beim Start war. Da blieb am Ende nur der 18. Gesamtrang. Ein ähnliches Bild auch im zweiten Lauf: Nachdem Jan Kisiel in der Quali nicht nur die Pole geholt hatte, behauptete er sich dann auch als Startfahrer. Im letzten Renndrittel zeigte dann auch Max Koebolt seine Qualitäten, sicherte den Gesamt- und Klassensieg. Und auch Paverud und Trefz belohnten sich nun und wurden als Neunte abgewunken, Platz zwei in der  ProAm-Wertung.

Dass trotz der Saunatemperaturen von der Boxencrew hochkonzentriert gearbeitet wurde, fand am Ende der Renntage eine monetäre Belohnung, denn die Leipert-Schrauber und -Denker holt Platz zwei und drei der Pirelli Pitstop-Challenge.

Aber nicht nur für die von Motorsport Leipert betreuten GT4 mit dem Stern war Misano eine Reise wert. Die beiden Lamborghini Huracán, von Mikko Eskelinen (46, Finnland) und Jake Rattenbury (25, Wales) in der Klasse AM sowie von Niels Lagrange (27, Niederlande) und Anthony Lambert (19, Belgien) in der Klasse PRO fühlten sich nur eine halbe Stunde (allerdings im Renntempo) vom Stammwerk in Bologna entfernt, wie zu Hause. Und Mikko Eskelinen ließ den „Stier“ mit seinen 620 PS um 22  Uhr in Abendrennen der Super Trofeo Europe richtig wild werden, was dann Teamkollege Jake Rattenbury  nach Fahrerwechsel sozusagen gezähmt ins Ziel brachte: Zweiter der AM. Heiß und hitzig auch der Verlauf des zweiten Leipert-Renners, an dessen Steuer Niels Lagrange und Anthony Lambert den Podiumsplatz der PRO als Vierte hauchdünn verpassten. Wie dann auch im zweiten Rennen tags darauf nach wiederum spannenden Duellen und harten Fights. Besser lief es aber wieder für die Teamkollegen aus Finnland und Wales, denen der Klassensieg in der AM gelang, folglich eine kühlende Champagner-Dusche verdient war.

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