Für die deutsche Meisterschaft Jonas Hanßen knackt auch Hürden-Norm

Wassenberg · Der Myhler Leichtathlet sichert sich das Ticket für die deutsche Meisterschaft.

 Jonas Hanßen überspringt eine Hürde.

Jonas Hanßen überspringt eine Hürde.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Das Sportlerleben des Jonas Hanßen ist ein anderes als in den vergangenen Jahren. Der für den SC Myhl startende Leichtathlet ist in Niedersachsen bei der Bundeswehr stationiert und gehört zu einer kleinen Gruppe von aktuellen und ehemaligen Leistungssportlern wie dem einstigen Weltklassekugelstoßer Ralf Bartels und dem früheren deutschen Meister über 800 Meter, Dennis Krüger. Nun hat sich der deutsche Meister von 2015 über seine Paradediszplin, die 400 Meter Hürden, in Hannover erneut für die deutsche Meisterschaft qualifiziert.

„Jonas verfügt zwar weiterhin über dezidierte Trainingspläne, und wir haben einen regen telefonischen Austausch über seine sportlichen Aktivitäten, aber wir sehen uns nur alle zwei Wochen für zwei Tage,“ sagt Hanßens Trainer Harald Eifert. Daher muss der Läufer selbstständiger arbeiten und häufig improvisieren. „Dies ist aber alles im grünen Bereich“ sagt Hanßen, der sich aktuell enger als je zuvor mit seinem Trainer austauscht. Für alle überraschend war, dass sich der 23-Jährige in Aachen der Herausforderung über zwei Stadionrunden, den 800 Metern, stellte. Dies ist ein Unterfangen, was den meisten Viertelmeilern nicht gelingt. Neben der in Aachen erzielten Topzeit von 1:50,97 Minuten, die überraschend sogar die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft bedeuteten, lief er im Vorfeld auch die Zubringerleistung von 1:19,72 Minuten über 600 Meter.

Nun startete er beim nationalen Meeting in Hannover erstmals in dieser Saison über die mit zehn Hürden gespickte Stadionrunde und erzielte dabei mit relativ locker heraus gelaufenen 52,76 Sekunden seine zweite Norm für die deutschen Meisterschaften, die am ersten August-Wochenende in Berlin stattfinden. Felix Martens (Hamburg) lief als Zweiter in 53,62 ein. Diese Leistung erzielte Hanßen erstmals ohne vereinsangehörige Unterstützung, da der Wettkampf ein besseres Training unter Wettkampfbedingungen sein sollte, wie sein Trainer sagt. „Wir können nun in Ruhe die nächsten Wettkämpfe abwarten, ehe wir entscheiden, welchen Plan wir für Berlin aufstellen“, sagte Hanßen nach dem Rennen. Er machte einen sehr zufriedenen Eindruck, und gab auch bereitwillig Auskunft über seine nächsten Starts. Diese sollen am kommenden Donnerstag über 800 Meter bei den deutschen Hochschulmeisterschaften sowie über 400 Meter Hürden am Pfingstsamstag beim Borsigmeeting des VfL Gladbeck sein. „Auch diese beiden Rennen sind für Jonas Aufbaurennen“, sagte sein Trainer. Schließlich wird es bis zu den Wettkämpfen in Berlin nicht mehr viel Zeit mit seinem Trainer geben.

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