Urteil des Sportgerichts Spieler von Germania Hilfarth wegen Kopfnuss für 30 Monate gesperrt

Fußball-Kreisliga · Im April war es zu Ausschreitungen zwischen Fans uns Spielern bei der Partie zwischen dem SV Scherpenseel/Grotenrath und Germania Hilfarth gekommen. Ein weiterer Akteur Germania Hilfarths muss nun zwölf Spiele zuschauen. Dazu muss der Verein drei Spiele ohne Zuschauer austragen.

 Das Sportgericht hat den Fall von Germania Hilfarth behandelt.

Das Sportgericht hat den Fall von Germania Hilfarth behandelt.

Foto: David-Wolfgang Ebener

Hoch her war es am 10. April unmittelbar nach Abpfiff des A-Liga-Spiels zwischen dem SV Scherpenseel/Grotenrath und Germania Hilfarth (1:0) auf dem Sportplatz in Scherpenseel zugegangen: Plötzlich gab es einen Riesentumult, viele Menschen eilten auf den Platz, gab es etliche Rangeleien. Die Polizei wurde hinzugerufen. Fünf Leichtverletzte, zwei Personen, die mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurden, es nach ambulanter Behandlung aber wieder verlassen konnten – so steht‘s im Polizeibericht. Schiedsrichter Maverick Justen (Geilenkirchen) stellte zwei Hilfarther Spieler wegen dieser Vorkommnisse vom Platz – zur Krönung hatte Scherpenseels Trainer Sascha Mensch von einem Germania-Akteur eine Kopfnuss erhalten.

Das Kreissportgericht unter Vorsitz von Jörg Markmann samt drei Beisitzern beschäftigte sich mit diesen Vorkommnissen nun in einer mündlichen Verhandlung in der Hilfarther Gaststätte Windelen. Nach einer knapp vierstündigen Verhandlung inklusive einer halbstündigen Beratung des Gerichts verkündete Markmann die Urteile: Der Hilfarther Akteur, der Mensch die Kopfnuss verpasst hatte, wurde für 30 Monate gesperrt.

Ein weiterer Germanen-Spieler muss zwölf Partien zuschauen. „Er hatte einen für dieses Spiel gesperrten Scherpenseeler Akteur geschlagen, nachdem dieser ihn geschubst hatte“, erläutert Markmann. Da sich dieser Hilfarther Spieler in der Verhandlung einsichtig gezeigt und die Tat auch nicht bestritten habe, habe das Sportgericht von einer noch härteren Bestrafung abgesehen – im Raum standen auch 16 Spiele Sperre. Der Hilfarther Akteur, der für zweieinhalb Jahre gesperrt wurde, war der Verhandlung ferngeblieben.

Weitere Urteile: Germania Hilfarth muss drei Heimspiele ohne Zuschauer bestreiten, und beide Klubs wurden wegen der Tumulte zu einem Ordnungsgeld verdonnert – die Germania darf 300 Euro zahlen, der SV 150 Euro. Angenommen wurden die Urteile noch nicht. „Wir werden diese nun auch erst einmal schriftlich verfassen“, erklärt Markmann. Zudem leitet das Sportgericht nun auch noch zwei Verfahren gegen Scherpenseeler Spieler an – unter anderem gegen besagten Schubser.

Eine sehr wichtige Quelle für die Urteilsfindung war naturgemäß der Sonderbericht des Schiris. „Mave­rick Justen hat sich zu jeder Zeit umsichtig verhalten“, sagt Markmann. Zur Urteilsfindung wurden zudem sechs Zeugen vernommen – vier aus Scherpenseel, zwei aus Hilfarth. Dazu gab es eine schriftliche Aussage eines neutralen Zuschauers. Ebenfalls zog das Sportgericht zur Entscheidungsfindung ein etwa 40 Sekunden langes Video hinzu, das während der Tumulte aufgenommen worden war. Markmann: „Das haben wir uns mehrmals angeschaut.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort