Fotos Das wurde aus den Cusanus-Turnerinnen von 2004
2004 machten sie bei ?Jugend trainiert für Olympia? in Berlin den vierten Platz. Das machen die damaligen Turnerinnen Monika Rausch, Ruth Peters, Linnea Schöpfs, Anna Götz und Cynthia Gaidzik (v.l.) heute.
Die fünf Turnerinnen 2004 mit ihrer Studiendirektorin Rita Hündgen.
Die Turnerinnen auf dem Bock.
Blick ins Jahr 2019: Linnea Schöpfs hält ihre Tochter Frieda auf dem Arm. Seit zwei Jahren ist die Tochter klar der Lebensmittelpunkt der jungen Mutter, die in Erkelenz lebt und nach Sport- und Physikstudium seit 2018 am Cusanus (zuvor in Aachen) unterrichtet. Dass sie nun im Mai als Lehrerin nach Berlin zurückkehrt, „ist ein Traum“. Ihre Liebe zum Turnen bekam sie quasi mit in die Wiege gelegt, war stets an der Seite ihrer beim ETV trainierenden Mutter Evi. Auf dem Höhepunkt wechselte Linnea zum Turnteam Toyota nach Köln in die Bundesliga, wurde mehrmals deutscher Mannschaftsmeister. Sie turnte für Deutschland bei der Jugend-EM in Griechenland. Ihr großer Traum Olympia aber, der scheiterte an Verletzungen. Von denen blieb sie damals in Berlin verschont, turnte am Stufenbarren als Beste eine glatte 6,0 und führte auch die Gesamteinzelwertung an.
Aus Wassenberg-Birgelen (wo Eltern und Oma leben) stammt Anna Götz (geb. Savvaidis), die es beruflich im November 2018 nach Neu-Ulm verschlug. Sie machte 2007 am Cusanus Abitur, studierte in Aachen Medizin, wo sie 2014 auch promovierte. Zielvorgaben: Innere Medizin und Kardiologie. Tätig war sie am Klinikum in Aachen und am Helmholtz-Zentrum in München bis zur Geburt von Maximilian 2018. Die zweimalige Teilnahme am Bundesfinale in Berlin ist ihr noch ?als ein großes Erlebnis in einer riesigen Stadt? in Erinnerung. Mit 13 hatte Anna eigentlich schon mit dem Turnen (übrigens auch kurz beim TTT Köln) aufgehört, war dann aber von den Trainerinnen Birgit Jessat und Evi Schöpfs für Berlin aktiviert worden. Heute macht sie gerne Yoga, wenn es die Zeit zulässt.
Dass sich auch bei Ruth Peters (geb. Reiners), alles um eine neuen Erdenbürgerin dreht, versteht sich von selbst, erblickte Thea doch erst am 6. März das Licht der Welt, die für ihre Mutter von frühester Kindheit die Turnwelt war. Denn sie stammt aus der Erkelenzer Turnfamilie mit Opa Paul Krall und Mutter Birgit Jessat. Für den ETV war sie auf rheinischer Ebene aktiv, testete aber auch beim Toyota-Team in Köln, bis ein Ellenbogen-Knorpelschaden der Karrierestopper wurde. Übrigens auch für den närrischen Einschlag des Tanzmariechens der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft. Ruth baute am Cusanus das Abitur, studierte in Aachen auf Lehramt, unterrichtet seit 2017 Französisch und Spanisch am Kreisgymnasium Heinsberg. Das steuert sie von Klinkum aus an, wohin es sie der Liebe wegen verschlagen hat. Was die Minis aus Erkelenz im Mai in Berlin machen, wird sie beobachten, und hat dabei immer noch ihre 7,0-Höchstnote auf dem Balken in Erinnerung.
Das Erkelenzer ETV-Gewächs Cynthia Gaidzikwar immer das unverzichtbare, weil sehr solide Nesthäkchen, „und deshalb von Berlin mächtig beeindruckt.“ Nach dem Abitur am Cusanus hat sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Reitstall für therapeutisches Reiten eingelegt. Damit hat sie ihr Hobby fortgesetzt, denn schon mit zehn Jahren saß sie im Sattel - und tut es noch heute. Von 2011 bis 2014 besuchte sie die Fachhochschule der Polizei in Köln, wechselte dann zwischen Streifendienst und Kriminalpolizei, wo sie sich einmal in der Laufbahn zur Kommissarin sieht. Mit dem Turnen hat Cynthia in der Abiturzeit aufgehört, „weil sich da unsere Wege getrennt haben und es auch mit dem Beruf nicht in Einklang zu bringen war.“
Das damals mit 13 Jahren in Berlin Erlebte „war einfach eine coole Erfahrung“, für Monika Rausch bei Weitem aber nicht die spektakulärste sportliche Herausforderung. Das sind zweifelsohne die Ausdauerläufe, auch international. Nicht nur immer wieder als Gast in der Heimatstadt beim Erkelenzer Citylauf, nein, auch beim Hamburg-Marathon, wo sie drittbeste Deutsche wurde. In Sportlerkreisen rund um den Globus ist immer mal wieder Monis spektakulärer Zieleinlauf des Marathons bei den Militär-Weltmeisterschaften in Mungyeong/Korea ein Thema: Wie sich das für eine ehemalige Leistungsturnerin gehört, kam sie im Handstand. Militär? Ja, Monika Rausch ging 2010 zur Bundeswehr, wo sie vier Jahre studierte, ehe sie in die Forschung am Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Abteilung Medizin) nach Fürstenfeldbruck wechselte. Als Oberleutnant zur See trägt Monika, die in Hennef wohnt und in Bonn arbeitet, Marineuniform und hat sich als Master der Sportwissenschaften als Doktorandin in Würzburg eingeschrieben. Wenn 2021 zum vierten Mal die Militär-Welt-Winterspiele in Berchtesgaden und Ruhpolding stattfinden, wird sie in der Organisation dabei sein.