Fußball Kranz lässt seine Kandidatur noch offen

Fussball · Ob Michael Kranz, Technischer Obmann des Fußballkreises Heinsberg, beim Kreistag am 29. April wieder antritt, ist noch unklar. Kreis-Vorsitzender Eduard Meinzer bekennt, von dieser Entwicklung völlig überrascht worden zu sein.

 Finden sie noch mal zusammen? Technischer Obmann Michael Kranz (l.) und Vorsitzender Eduard Meinzer.

Finden sie noch mal zusammen? Technischer Obmann Michael Kranz (l.) und Vorsitzender Eduard Meinzer.

Foto: jl (archiv)

Heute Mittag setzt sich Michael Kranz in den Flieger nach Italien. Dort wird der Vorsitzende des Spielausschusses (Technischer Obmann) des Fußballkreises Heinsberg bis zum 6. April verweilen. "Ich werde die Zeit auch nutzen, um zu überlegen, ob ich beim Kreistag kandidiere oder nicht", erklärte er gestern auf Nachfrage. Vergangenen Freitag hatte er die RP informiert, dass er seine Kandidatur bereits zurückgezogen hätte — so stand's dann auch im Blatt.

 Finden sie noch mal zusammen? Technischer Obmann Michael Kranz (l.) und Vorsitzender Eduard Meinzer.

Finden sie noch mal zusammen? Technischer Obmann Michael Kranz (l.) und Vorsitzender Eduard Meinzer.

Foto: jl (archiv)

Bei dieser Lektüre sei ihm am Samstagmorgen fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen, bekennt Kreis-Vorsitzender Eduard Meinzer. "Ich bin aus allen Wolken gefallen, wusste davon gar nichts." Was wiederum Kranz wundert: "Dass ich meine Kandidatur bis auf Weiteres auf Eis lege, hatte ich allen Vorstandsmitgliedern bereits am Dienstagvormittag per E-Mail mitgeteilt." Meinzer räumt ein, diese bis Samstag nicht gelesen zu haben — aber auch von seinen weiteren Vorstandsmitgliedern sei er im Laufe der vergangenen Woche davon nicht in Kenntnis gesetzt worden. "Ich habe Michael Kranz am Samstag dann angerufen. Er hat mir seine Gründe mitgeteilt. Kommentieren möchte ich das nun aber nicht", sagt der Vorsitzende.

Das tut dafür Kranz selbst: "Es wäre unwahr, wenn ich jetzt sagen würde, für meinen Entschluss wären berufliche oder private Gründe ausschlaggebend. Entscheidend ist, dass ich mich von einigen meiner Vorstandskollegen in meinen Kompetenzen beschnitten fühle. Alles rund um den Spielbetrieb ist Sache des Technischen Obmanns, und wenn ich mich da im Rahmen der Satzung bewege, sollten das auch alle anderen akzeptieren." Konkret habe sich zuletzt intern einige Kritik an seinem Rahmenterminplan für die nächste Saison entzündet, so Kranz weiter. "Mit den Vereinen komme ich aber sehr gut klar."

Für die Vereine ist der "TO" der Funktionär im Fußballkreis, mit dem sie im Alltagsgeschäft mit Abstand am meisten zu tun haben. Er organisiert federführend den Spielbetrieb, kümmert sich gemeinsam mit seinen Spielausschuss-Mitgliedern auch um Neuansetzungen, Spielverlegungen und verhängt nach Platzverweisen die fälligen Sperren.

Das Tischtuch zu seinen Vorstandskollegen sei aber noch nicht zerschnitten, betont Kranz. "Am 8. April kommt der Vorstand zusammen, um sich für den Kreistag abzustimmen. Da hoffe ich sehr, dass wir auf einen Nenner kommen. Ansonsten war's das für mich."

Dass es innerhalb des Kreisvorstands aber schon seit geraumer Zeit atmosphärische Störungen gibt, ist im Grunde ein offenes Geheimnis. Fakt ist darüber hinaus, dass zwei aktuelle Vorstandsmitglieder im April nicht mehr kandidieren werden, wie Meinzer auf Nachfrage auch bestätigte: Schatzmeister Dirk Over (für ihn ist Bruno Pigorsch vom Oberbrucher BC ein heißer Kandidat) und Norbert Hermanns, der Beauftragte für Freizeit- und Breitensport, hören auf. Meinzer: "Ich führe zurzeit viele Gespräche, um den Vorstand zusammenzubekommen. Mehr sage ich dazu aber noch nicht."

(RP/rl)
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