Fußball Köln war gruselig - große Vorfreude auf Alemannia

Erkelenz · Beecks Mittelfeldspieler über das Desaster bei der Viktoria und das große Derby am Samstag in Beeck gegen seinen Ex-Klub.

Sie haben in der 21. Minute Beecks einzigen richtigen Torschuss abgegeben. Trösten dürfte Sie das aber nicht.

CZICHI Allerdings nicht. Im Unterschied zu den Regionalligaspielen davor haben wir die Grundtugenden nicht abgerufen. Dann kriegt man gegen den Meister eben auch mal kräftig einen vor den Latz.

Es hätte ja sogar noch schlimmer ausgehen können.

CZICHI Ja, ein zweistelliger Kölner Sieg war durchaus möglich. Das war wirklich gruselig. Schon nach dem 0:2 gingen die Köpfe bei uns nach unten, fehlte bei allen der Glaube, das Spiel noch drehen zu können. Bezeichnend war für mich, dass nach diesem Tor keiner den Ball für den Anstoß nach vorne zum Mittelkreis beförderte, sondern der Ball erst mal liegen gelassen wurde. Und nach dem 0:3 wurde es dann ganz schlimm. Da herrschte der Gedanke vor, bloß nicht noch mehr Tore zu kassieren - was ja nicht gelang.

Ihr Kollege Mark Szymczewski hatte jüngst berichtet, dass sich das Team von gegnerischen Spielern so einiges an herablassenden Kommentaren anhören darf. Wie war das nun bei der Viktoria, die sich ja erst recht aus lauter Profis zusammensetzt?

CZICHI Da kam nicht viel. Die hatten es aber auch nicht nötig, mit dem Mund zu arbeiten. Die haben auf dem Platz einfach Taten sprechen lassen. Natürlich war das für uns ein gebrauchter Tag. Sieben Tore darf man aber dennoch nicht kassieren.

Sie selbst sind nach dem Spiel direkt zur Sportschule Kaiserau gefahren. Was haben Sie da gemacht?

CZICHI Ich habe dort ein Wochenendseminar über gesunde Ernährung besucht - veranstaltet von einer Firma, deren Produkte unter anderem Ronaldo, Schalke 04 und Ajax Amsterdam nutzen. Das war sehr interessant, und ich bilde mich ja auch generell gerne weiter. (Schmunzelt:) Außerdem war das eine bessere Ablenkung, als wenn ich den ganzen Samstagabend auf der Couch über dieses Spiel gegrübelt hätte.

Am Samstag kommt nun Alemannia Aachen zum großen Grenzland-Derby nach Beeck. Sie selbst haben ja auch eine Aachener Vergangenheit.

CZICHI Ja, auch daher ist das für mich ein besonderes Spiel, auf das ich mich sehr freue. Mit Tobias Mohr und Meik Kühnel habe ich in Aachens U 17 zusammengespielt. Generell ist es aber sehr schade, was aus der Alemannia mit Beginn des Zweitligaabstiegs geworden ist.

Vor einem Jahr, beim 0:3 im Mittelrheinpokal gegen Aachen, kamen Sie als rechter Verteidiger zum Einsatz.

CZICHI Diesmal hoffe ich, offensiver spielen zu dürfen. Generell läuft es für mich in Beeck bislang richtig rund. Im ersten Jahr sind wir direkt Mittelrheinliga-Meister geworden und spielen nun da, wo ich immer hinwollte: in der Regionalliga.

Mario Emonds führte das Gespräch.

(emo)
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