Klaus Roosen ist Ehemann, Vater, Großvater – und Mutter

Dass er Ehemann, Vater und stolzer Großvater ist, das weiß man. Dass Klaus Roosen aber auch noch Mutter ist, hat nichts mit einem biologischen Wunder zu tun, sonderen ganz einfach mit engagierter Vereinsarbeit – für die er in einer Feierstunde „in seiner Karl-Fischer-Sporthalle“ geehrt wurde. Sein „Vize“ Martin König hatte auch gleich die Lösung für das „Doppelleben“ parat: „Vor acht Jahren ging Klaus Roosens Traum mit der Gründung des Erkelenzer Volleyballvereins in Erfüllung. Unser EVV hat viele Väter, aber nur eine Mutter.“

Dass der Westdeutsche Volleyballverband (WVV) dem „besonderen Exemplar des Ehrenamtlers, der von seiner Idee besessen ist“ (so Bürgermeister Peter Jansen) die Silberne Ehrennadel zuerkannt hat, sieht Martin König „auch als eine Ehrung für unseren Verein“.

Die feierliche Stunde im Gymnastikraum der Vorzeigesporthalle war haargenau der Rahmen, in dem sich Klaus Roosen wohl fühlt – im Kreise von Sportlerinnen und Sportler, insbesondere vieler Kinder und Jugendlicher. Und der Volleyballnachwuchs hatte sich auf Initiative von Dr. Eleonore Glitz etwas Besonderes einfallen lassen, hatte konzertante Intermezzi einstudiert.

Laudator Axel Leuchter (Vorsitzender des Volleyballkreises Aachen-Düren-Heinsberg) erklärte in Schlagworten, warum es AC-DN-HS so leicht gefallen ist, Klaus Roosen zur Ehrung vorzuschlagen: Beharrlichkeit, harter Knochen in der Sache, Herzlichkeit, Motivator, Organisator. Ehe dann die ehemalige Volleyball-Nationalspielerin und WVV-Vizepräsidentin Judith Pelzer die Silbernadel anheftete, hatte sie auch noch Infos über Klaus Roosen ausgegraben: Ende der 70er Jahre war der Geehrte beim TuS Wegberg Volleyball-Initiator, dann lange Jahre beim TV 1860 Erkelenz, schließlich seit 2000 im EVV. Der beschäftigt jetzt immerhin 14 Nachwuchsmannschaften, ein Team davon sogar in der NRW-Liga. Dem WVV ist Klaus Roosen als zuverlässiger Partner bekannt, bei der Ausrichtung von Jugend-Turnieren und -Meisterschaften, bei internationalen Seniorenturnieren, aber auch bei der Ausrichtung von Länderspielen. Es kommt nicht von ungefähr, das Erkelenz einen Volleyball-Stützpunkt hat, der die Zusammenarbeit mit den Schulen bei der Talentsuche erleichtert.

Auch wenn die Augen leicht feucht waren und die Stimme sich kurz schwer tat, dankte Klaus Roosen nicht nur seiner Ehefrau Marga („Für viel Verständnis“ ), dem Verband und den Grataulanten, sondern mahnte auch Zukunftssicherung an: „Wir stoßen bald an Grenzen, da ist Unterstützung durch die Stadt und durch Sponsoren ganz, ganz wichtig. Danke dafür.“

(RP)
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