Fußball Wo anfangs auf Wiesen gekickt wurde

Wegberg · 6. August 1919, es ist das Gründungsdatum des Spielvereins Klinkum, der nun sein Jubiläum feiert. Nicht nur der Sport hat den Verein geprägt.

 Die Mannschaft aus der Gründerzeit, die Aufnahme stammt wohl aus dem Jahr 1920. 100 Jahre später feiert der Spielverein Klinkum sein besonderes Jubiläum.

Die Mannschaft aus der Gründerzeit, die Aufnahme stammt wohl aus dem Jahr 1920. 100 Jahre später feiert der Spielverein Klinkum sein besonderes Jubiläum.

Foto: Verein

Zumindest eine Abschrift der ersten Satzung, in der das Gründungsdatum 6. August 1919 eingetragen ist, ist im Archiv vorhanden. Sie trägt die Unterschriften des Vorsitzenden Heinrich Smets und des Schriftführers Josef Küppers. Es war die Geburtsstunde des Spielvereins Klinkum 1919, der am Wochenende sein 100-jähriges Bestehen gebührend feiert. Der erste Mitgliedsbeitrag: eine Reichsmark monatlich.

Eines vorweg: Man muss schon ein guter Kenner des Vereins sein, um zum Jubiläum eine beachtliche Festschrift, die in der Hauptsache die fast vollständige Geschichte ist, herauszubringen. „Die Geschichte des Vereins – reflektiert von Theo Schmitz“ lautet die bloße Überschrift, dabei ist das Werk eine Menge mehr. Die Chronik erzählt von einem Sportverein, der weit mehr als genau das ist. Sie handelt zwar vom Fußball, ja sogar auch von der Leichtathletik, die zwischen den beiden Weltkriegen beim SV betrieben wurde. Sie erzählt von ständig wechselnden Fußballplätzen in den Anfangsjahren – wobei Fußballwiesen wohl der bessere Ausdruck ist. Erst 1927 mietete der Verein mit einem Acker den ersten Platz an, 1930 kam es zum Kauf.

Keine Aufzeichnungen zum Vereinsleben gab es in den Jahren des Zweiten Weltkriegs. Vorsichtshalber, wie es in der Chronik heißt, habe man darauf wohl verzichtet. Unmittelbar nach den Kriegswirren sollte als erste Amtshandlung der Platz wieder bespielbar gemacht werden. Ein tiefer Panzergraben durchzog den Platz, den die Klinkumer mühevoll zugeschüttet hatten. Seit 1951 haben die Klinkumer ihre Heimat an der Gottfried-Plaum-Straße. Dort eingeweiht wurde 1954 das erste Sportlerheim, das der Jugend übergeben wurde.

Die SVK-Akteure haben in den Jahrzehnten immer wieder erstaunlich große Eigeninitiative gezeigt, viele Namen kamen zusammen, die den Verein in vielfältiger Weise vorangebracht haben. Beispielhaft genannt seien Fritz Jakobs, der Ehrenvorsitzende, oder auch Hans Kowalschek, der der Bauleiter des Vereins schlechthin war.

In ihren unterschiedlichen Grußworten beschreiben Autoren wie Bürgermeister Michael Stock, der Schirmherr der Feierlichkeiten, Eduard Meinzer, Vorsitzender des Fußballkreises Heinsberg, Hans-Christian Olpen, Vizepräsident des Fußballverbandes Mittelrhein, Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, und Wegbergs Stadtsportverbandsvorsitzender Manfred Maschke den Begriff der Tradition, die sich beim SV Klinkum bei Sport und Gemeinschaft zeigt.

 Das heutige Zuhause des SV Klinkum.

Das heutige Zuhause des SV Klinkum.

Foto: Verein

Zu den Urgesteinen des Vereins zählt sicherlich auch der Vorsitzende des Jubiläumsvereins. Manfred Knops, seit 2012 im Amt, sagt: „Unser Dank gilt allen, die die Ereignisse und Erlebnisse der vergangenen 100 Jahre durch ehrenamtliches Engagement erst möglich gemacht haben. Der Ein oder Andere dürfte sich beim Lesen der Schrift an so manchen sportlichen Erfolg oder zu verkraftende Niederlagen erinnern. Darin eingeschlossen auch viele gemeinsam gefeierte Feste.“ Und so freut sich auch der Schirmherr, Bürgermeister Michael Stock, über einen Verein, der zu einem lebendigen Vereinsleben nicht nur in Klinkum, sondern auch im Stadtgebiet Wegberg beiträgt.

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