Motorsport In der Box vom Chaos überrollt - Rang 19

Hückelhoven · Motorsport: Jörg Müller und Seiji Ara bleiben bei den 300 Kilometern von Sugo in Japan weit außerhalb der Punkte.

Dass auf jeden Gipfel ein Tal folgt, das durchlebte Jörg Müller am Wochenende zum zweiten Mal in dieser Saison. Der Hückelhovener, der in der japanischen Super-GT-300-Serie in Runde fünf auf der Grand-Prix-Rennstrecke in Suzuka die Zielflagge nur um einen Sekundenbruchteil geschlagen als großartiger Zweiter sah, musste sich am Steuer eines BMW Z4 GT3 nun im sechsten Wertungslauf in Sugo mit Rang 19 zufriedengeben. Nach Runde drei, die in Thailand Platz drei gebracht hatte, war nach der Sommerpause in Fuji auch nur ein "Nuller" gefolgt.

Nach dem zweiten Rang von Suzuka, der Jörg Müller und seinen japanischen Kollegen Seiji Ara (Le Mans-Sieger von 2004) auf Wertungsrang sechs vorgespült hatte, war klar, dass der Vergleich bei den 300 km von Sugo mit stumpferen Waffen stattfinden würde, schleppte der BMW Z4 GT3 doch 68 Kilogramm (Erfolgs)Zusatzgewicht mit. Das Qualifying endete deshalb nur auf Rang neun, ausschließlich hinter "Leichtgewichten". Sehr ungünstig für die mit 3,9 Kilometern kürzeste und schmalste Strecke der japanischen Super-GT-Serie. Beim Überholen und Überrunden ging es in Anbetracht von 53 Autos ziemlich zur Sache.

Jörg Müller, der den Start fuhr, hielt sich aber dank seiner Erfahrung aus 40 Jahren Motorsport klugerweise aus allem raus und lenkte in Runde 25 in einer Safetycar-Phase in die Box. Und dort wurde das Team von BMW Sports Trophy vom Chaos überrollt. In der engen Boxengasse, in der die Fahrzeuge nicht parallel, sondern ungewöhnlich mit der Nase zur Box stehen, ging es beim Reifen- und Fahrerwechsel noch zügig zu. Weil die Boxencrew den BMW aber nicht weit genug zurückgeschoben hatte, musste Seiji Ara mehrmals rangieren, weshalb schon fünf Positionen verlorengingen. "Aber das war noch nicht alles", knurrte Jörg Müller, der das folgende Unheil schon kommen sah: "Vor uns gab es in der Fastlane der Boxengasse einen Crash, an dem wir zwar nicht beteiligt, aber dessen Opfer wir waren, weil wir anhalten und warten mussten. Als es weitergehen sollte, zeigte die Boxenampel zu allem Ärger auch noch rot, weil das Safetycar mit den führenden Autos schon wieder eine Runde gedreht hatte."

Das Rennen war für Müller/Ara gelaufen - eine Runde zurück und Platz 20. In der Ergebnisliste stand schließlich Platz 19, der das Abrutschen in der Meisterschaft von Rang sechs auf zehn zur Folge hatte. Die deutsch-japanische Kombination hat nun noch zwei Chancen, um sich zu verbessern: Ende Oktober in Autopolis und Mitte November in Motegi.

Dann werden sie sicher auch wieder japanische Freunde sehen, mit denen sie sich nach dem "bescheidenen" Sugo-Rennen noch im BMW Owners Club Japan zu einem Dinner sowie einem Austauschtag getroffen hatten. Thema war dort auch der neu entwickelte und gerade eben bei der IAA in Frankfurt vorgestellte BMW M6 GT3, der ab 2016 weltweit in vielen Meisterschaften als Nachfolgemodell des Z4 eingesetzt werden soll.

An dem umfangreichen Testprogramm des 379.000 Euro (Nettopreis)-Boliden war auch Jörg Müller beteiligt.

(RP)
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