Fußball Hoffen auf den Boom nach WM-Titel

Erkelenzer Land · Fußball: 24 lange Jahre hat Fußball-Deutschland auf den Weltmeister-Titel warten müssen. Welche Auswirkungen der Titel auf die Basis haben könnte, darüber haben wir mit einigen Vertretern der heimischen Vereine gesprochen.

Schweinsteiger und Podolski küssen sich (fast)
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Foto: afp, desk

Als Mario Götze am Sonntag um 23.25 Uhr das 1:0 im Finale der Weltmeisterschaft erzielte, stand ganz Fußball-Deutschland Kopf. Mit dem 1:0 gegen Argentinien krönte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ihr starkes Turnier in Brasilien. Auch in der Region feierten die Fans den ersten WM-Titel seit 24 Jahren. Große Begeisterung über den WM-Titel herrscht überall im Land - keine Frage. Aber wird sich dieser Triumph der deutschen Nationalmannschaft auch auf den Fußball in der Region auswirken? Nach dem letzten Titelgewinn im Jahr 1990 gab es deutschlandweit 100 000 neue Mitglieder in Fußballvereinen. Dieses Mal, nach dem "Goldenen Tor" von Mario Götze zum Weltmeistertitel im Finale gegen Argentinien, könnte es ähnlich sein.

Eine Nachfrage in den Vereinen bestätigt: Dort herrscht die Hoffnung vor, dass der Nachwuchs wieder in die Vereine drängt - allerdings ist auch eine gehörige Portion Skepsis dabei. "Ich würde mir wünschen, dass es noch mal so einen Boom wie 1990 gibt", sagt Guido Dürbaum, Sportlicher Leiter beim SC 09 Erkelenz, "aber aufgrund der demografischen Entwicklung bin ich da eher skeptisch." Dennoch hofft Dürbaum darauf, noch weitere Spieler für die insgesamt 15 Jugendmannschaften des SC 09 gewinnen zu können. "Kurz vor den Ferien haben sich noch mal zehn Mädchen angemeldet - das liegt aber wohl eher an der Kooperation mit dem Cornelius-Burgh-Gymnasium", sagt Dürbaum.

Und auch bei Sparta Gerderath war der Boom schon vor der Weltmeisterschaft da: "Wir hatten im vergangenen Jahr schon so viele Anmeldungen, dass wir gleich zwei Bambini-Mannschaften melden könnten", sagt Geschäftsführerin Iris Winters, "zudem sind auch unsere anderen Jugendmannschaften bis zu den A-Junioren voll besetzt."

Hoffnungen auf einen Boom macht sich Horst Peschkes, Jugendleiter des FC Wegberg-Beeck: "Ich denke, dass gerade bei den Kleinsten ein Boom eintritt, der ist allerdings meistens in einem Jahr wieder vergessen. Letztlich muss man schauen, was am Ende übrigbleibt." Einen Motivationsschub erhofft sich Peschkes auch bei den schon im Verein spielenden Jugendlichen: "Wir haben viele junge talentierte Spieler, die jetzt vielleicht noch mal besonders motiviert sind." Der FC Wegberg-Beeck hat zurzeit 14 Jugendmannschaften, von denen sieben auf Verbandsebene spielen.

(RP)
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