Motorsport Heyer steuert Porsche zum Hattrick

Wegberg · Motorsport: Mit dem "Team Belgium Racing" Gesamt- und Klassensieg bei den 24 Stunden von Zolder.

 Nach dem dritten Triumph in Folge in Zolder: Kenneth Heyer mit den zwei Pokalen für den Gesamt- und für den Klassensieg in der GT-1-Klasse.

Nach dem dritten Triumph in Folge in Zolder: Kenneth Heyer mit den zwei Pokalen für den Gesamt- und für den Klassensieg in der GT-1-Klasse.

Foto: HEYER

Den Speed hat er von seinem Vater, dem legendären Hans Heyer (unter anderem dreifacher Deutscher Rennsportmeister), dessen unverwechselbares Erkennungszeichen neben den Pisten seiner 1000 Rennen meist ein Tirolerhut war, mit in die Wiege gelegt bekommen. Jetzt hat Kenneth David Heyer etwas auf einer Rennstrecke erreicht, was eher vom Fußball bekannt ist, der ersten sportlichen Leidenschaft des 35-Jährigen, der unter anderem in Jugendmannschaften von Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf oder MSV Duisburg gespielt hat, aber auch das Trikot des FC Wegberg-Beeck trug: Beim 24-Stunden-Rennen legte der "Wegberger Jung" einen klassischen Hattrick hin: Sieger 2013, 2014 und 2015. Der erste Kommentar des Geschäftsführers der Firmengruppe Matthias Heyer Straßenbaustoffe in Wegberg, kam ebenso schnell wie emotional herüber: "Das ist absolut supergeil".

Mit etwas Abstand zum großen Ereignis bilanzierte Kenneth Heyer dann besonnen: "Das ist schon etwas Besonderes, und wir haben richtig hart dafür gearbeitet über den Winter und die erste Saisonhälfte". Weil die Voraussetzungen für das "Team Belgium Racing" noch schwieriger waren als 2014, nicht zuletzt wegen der Prototypen als Gegner. Doch der Porsche 991 GT3 mit der Startnummer 99 war vom Team rund um Patric Derdaele und Jan Gabriels optimal vorbereitet worden, und am Steuer legten Dylan Derdaele (Belgien), Peter Hoevenaars (Niederlande), Marc Goossens (Belgien) und schließlich Kenneth Heyer eine absolute Null-Fehler-Fahrt hin. Schlüssel des Erfolges war auch das Eingespieltsein des Quartetts, das seit Jahren zusammen fährt. Der Deutsche hat nun schon dreimal mit Derdaele, zweimal mit Hoevenaars und einmal mit Goossens gewonnen. Kenneth Heyer: "Speziell 'The Goose' hat sich extrem gut in das Team eingefügt und richtig angegast."

In den etwas mehr als 24 Stunden wurden vom Siegerteam auf dem vier Kilometer langen Circuit Zolder, einem ehemaligen Grand-Prix-Kurs, auf dem bis 1984 zehn Formel-1-Rennen stattfanden, 796 Runden absolviert. Diese bedeuteten für den Porsche 991 nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch den Klassensieg der GT-1-Fahrzeuge. Auf Platz zwei wurde mit 778 gefahrenen Runden der Prototypensieger Wolf GB08 mit der Startnummer 45, gesteuert vom italienisch-belgischen Team Bellarosa, Belotti und Geoffroy. Zunächst hatte der Wolf das Rennen bestimmt, lag nach einer Stunde vorne, auch noch nach neun Stunden mit 304 Runden, während der Porsche nur 296 Runden zu Buche stehen hatte. Erst nach 17 Stunden war "die Partie" gekippt, lag der Porsche mit 561 sieben Runden voraus, die bis ins Zeitziel auf 18 Runden ausgebaut werden konnten.

Vor dem Hattrick bei den 24 Stunden von Zolder am Steuer eines Porsche 991 GT3 konnte sich Kenneth Heyers bisherige Bilanz für 2015 schon sehen lassen. Ausschließlich am Steuer eines Mercedes Benz SLS AMG GT3 gab es Rang zehn bei den 24 Stunden Nürburg, Rang 13 bei den 24 Stunden Paul Ricard (Frankreich), Rang drei bei den 12 Stunden Mugello (Italien) sowie der Sieg bei den 12 Stunden Zandvoort (Niederlande) zu feiern.

(hg)
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