Fußball Henßen ist nicht mehr Beecks Teamchef

Wegberg · . . . sondern ab sofort wieder der Trainer des Wieder-Mittelrheinligisten. Nach dem Trainingsauftakt gestern Abend eröffnet der FC heute die Saison offiziell - mit einem Freundschaftsspiel gegen Regionalligist Alemannia Aachen.

 Bereits drei Monate nach dem 2:2 im Regionalliga-Punktspiel der Vorsaison gastiert Alemannia Aachen erneut im Beecker Waldstadion. Heute messen sich die Teams aber "nur" in Freundschaft. Beecks Sahin Dagistan (Mitte) bekommt es hier mit Alemannias 2,02-Meter-Hünen Jannik Löhden zu tun. Dieses Duell könnte es heute erneut geben.

Bereits drei Monate nach dem 2:2 im Regionalliga-Punktspiel der Vorsaison gastiert Alemannia Aachen erneut im Beecker Waldstadion. Heute messen sich die Teams aber "nur" in Freundschaft. Beecks Sahin Dagistan (Mitte) bekommt es hier mit Alemannias 2,02-Meter-Hünen Jannik Löhden zu tun. Dieses Duell könnte es heute erneut geben.

Foto: LAASER (ARCHIV)

Zurück in die Zukunft lautet das Motto beim FC Wegberg-Beeck. Denn nach dem einjährigen Regionalliga-Abenteuer sind die Kleeblätter zurück in ihrer gewohnten Spielklasse: die Mittelrheinliga, die höchste Amateurklasse hierzulande. Zurück in die Zukunft heißt es auch für Friedel Henßen persönlich. Denn der fungiert ab sofort offiziell nicht mehr als Teamchef, sondern wie auch schon vor dem Regionalliga-Jahr wieder als Trainer - die neue B-Lizenz, die seit dieser Saison in der Mittelrheinliga für den sportlichen Vorturner verpflichtend ist, hat der Brachelener schließlich.

Als was man ihn bezeichnet, sei ihm aber eigentlich egal, bekennt Henßen schmunzelnd: "Man kann mich auch Zeugwart nennen. Denn den Job mache ich hier gemeinsam mit unserem Geschäftsführer Thomas Klingen ja auch noch. Inhaltlich ändert sich an meiner Arbeit aber rein gar nichts." Das gilt auch für Dirk Ruhrig. Henßens langjährige rechte Hand ist auf dem Papier ab sofort aber nicht mehr als Trainer (Ruhrig hat die A-Lizenz), sondern wieder als Co-Trainer - so wie in den Jahren zuvor in der Mittelrheinliga auch schon.

Und auch in der neuen und doch so vertrauten Klasse fordert Henßen energisch dieselben Dinge ein: "Ohne die entsprechende Einstellung, Bereitschaft und den nötigen Willen wird für uns auch in der Mittelrheinliga nichts gehen", bekräftigt er - und schiebt aber hinterher: "Wenn wir diese Grundtugenden beherzigen, werden wir eine gute Rolle spielen - in der oberen Tabellenhälfte wollen wir mit unserer noch einmal deutlich verjüngten Mannschaft schon landen." Und natürlich wolle man im Grundsatz deutlich offensiver als in der Regionalliga spielen. Was Henßen auf diese Formel bringt: "Erfrischender Fußball mit wenig Kontakten und viel Tempo."

Dazu sollen auch die lediglich zwei externen Zugänge beitragen: Von Niederrhein-Oberligist KFC Uerdingen ist Armand Drevina (wohnt in Baal) gekommen, von der U 19 Fortuna Düsseldorfs Karim Sharaf. Dazu kommen Norman Post aus der eigenen Reserve sowie die vier eigenen A-Jugendlichen Tim Tretbar, Max Pohlig, Lorenz Klee und David Godlevski. "Die Vorbereitung wird zudem Jeremy Nzerue aus der Reserve mitmachen", kündigt Henßen an. Quasi als Zugänge sind zudem Stammtorwart Stefan Zabel und Top-Rechtsverteidiger Maurice Passage anzusehen, die in der Regionalligasaison verletzungsbedingt praktisch gar nicht zur Verfügung standen.

Sie alle werden heute Abend (Anstoß 19 Uhr) im ersten Vorbereitungsspiel in Aktion zu sehen sein. Dann wird noch mal ein bisschen Regionalligaluft durchs Waldstadion wehen. Denn in diesem offiziellen Saisoneröffnungsspiel ist Alemannia Aachen zu Gast. Das bislang letzte Aufeinandertreffen der Kontrahenten im Waldstadion ist gerade mal drei Monate her: Am 3. April trennten sich die Kontrahenten im Regionalligamatch 2:2. Die Alemannia hat mal wieder bewegte Wochen hinter sich. Was weniger an den bislang vier Testspielen liegt, die die Elf von Fuat Kilic seit dem Trainingsauftakt vor zweieinhalb Wochen schon absolviert hat. Vielmehr sorgte im Juni der eventuelle Einstieg zweier Investorengruppen für eine Menge Gesprächsstoff - konkret ist da aber noch nichts.

Sehr konkret ist dafür, dass die Alemannia seit der Insolvenz vor zwei Jahren schon wieder einen Schuldenberg in Millionenhöhe angehäuft hat, der sich laut Aachens Geschäftsführer Timo Skrzypski zwischen einer und zwei Millionen Euro bewegt. Wie hoch der genau ist, wird wohl erst Mitte August klar sein, wenn die endgültige Bilanz vorliegt. Folge: Der Vorsaison-Siebte hat einen radikalen Sparkurs eingeschlagen. So wurde der Gesamtetat für die aktuelle Spielzeit um gut eine Million Euro auf 3,7 Millionen Euro heruntergefahren - die Erste Mannschaft darf nur noch 1,3 Millionen Euro kosten (zusammen mit Nachwuchsleistungszentrum und Verwaltung sind es 1,9 Millionen Euro). Diese Zahlen teilte der Verein in der Mitgliederversammlung im Eurogress vor gut einer Woche mit. Fazit: Um den Aufstieg in die 3. Liga wird die Alemannia in dieser Saison sicher nicht mitspielen, wäre vielmehr schon eine Wiederholung von Platz sieben ein großer Erfolg.

(emo)
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