Hallenfußball Nicht Beeck, sondern SG löst Ticket

Erkelenz · Hallenfußball: Überraschung in der Heinsberger Vorrunde des Sparkassen-Cups: Würm/Lindern gewinnt und fährt zur Endrunde nach Aachen. Ein 2:2 gegen Beeck reicht zum Finaleinzug. Im Endspiel siegt die SG 5:2 gegen Teveren.

 Das war im Auftaktspiel gegen Dremmen das Tor zum 8:2-Endstand: Beecks Torjäger Shpend Hasani überwindet TuS-Keeper Timo Busch.

Das war im Auftaktspiel gegen Dremmen das Tor zum 8:2-Endstand: Beecks Torjäger Shpend Hasani überwindet TuS-Keeper Timo Busch.

Foto: nipko

Friedel Henßen, Trainer des Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck, könnte seinen Skiurlaub, den er traditionell über den Jahreswechsel antritt, getrost noch ein wenig verlängern. Denn die morgige Endrunde des Aachener Sparkassen-Cups, des größten Halltenturniers der Region, findet ohne den Primus des Fußballkreises Heinsberg statt. Statt Beeck löste in der Heinsberger Vorrunde vor vollen Rängen in der Erkelenzer Karl-Fischer-Sporthalle Bezirksligist SG Union Würm/Lindern das Ticket für Aachen und sorgte bei dieser Veranstaltung damit für die größte Überraschung seit vielen Jahren – seitdem Beeck am Sparkassen-Cup teilnimmt, hatte der FC praktisch auch ein Abo auf den Fahrschein nach Aachen.

Dorthin fährt nun erstmals die SG, nachdem sie im Vorjahr selbiges nach der 1:2-Finalniederlage gegen Beeck noch knapp verpasst hatte. „Toll, dass es jetzt klappt. Das haben die Jungs sich verdient. Da wollen wir einfach Spaß haben und es genießen“, sprudelte es aus SG-Coach Hermann-Josef Lambertz nach dem Finale heraus. In dem hatte die Union den Landesligisten Germania Teveren am Ende noch deutlich 5:2 (1:1) geschlagen.

Der Ex-Beecker Mehmet Yilmaz schoss Teveren zunächst in Führung – und das in Unterzahl, da ein Germane gerade eine Zeitstrafe abbrummte. Per Eigentor glich die SG aus. Zehn Minuten hatte das 1:1 Bestand, ehe es in den letzten fünf Minuten noch sehr torreich wurde. Yannik Schlömer und Mark Lambertz stellten für die Union auf 3:1, ehe mit Jeremy Nzerue ein weiterer Ex-Beecker für die Germania noch mal verkürzte. René Lambertz mit seinem vierten Turniertor und Steven Kohnen machten den Sack für die Union dann aber zu.

Die noch weit größere Überraschung hatte die Union aber zuvor im abschließenden Gruppenspiel gegen Beeck geschafft. Klar war, dass ihr da ein Remis zum Finaleinzug reichen würde – die SG hatte den TuS Dremmen 8:1 geschlagen, der FC den TuS zuvor „nur“ 8:2. Lange stand es in der zähen Partie 0:0, ehe René Lambertz die Union in Führung brachte. Als dann aber Sphend Hasani und Sascha Tobor den Spieß für den Favoriten umdrehten, schien sich dieser auf unspektakuläre Weise doch noch ins Finale vorzuarbeiten. Doch 30 Sekunden vor Schluss präsentierte sich Beeck in der Abwehr sperrangelweit offen – was erneut René Lambertz mit einem Linksschuss ins lange Eck mit dem 2:2 bestrafte. Und als danach Amaar Zayton Beecks letzte Chance vergeben hatte, war die Überraschung perfekt.

„Statt in den Schlusssekunden auf Ballbesitz zu spielen, sind wir nach vorne gerannt und haben den Ball verloren. Da haben wir einfach nicht strukturiert genug gespielt. Da erwarte ich einfach mehr Cleverness“, bemängelte Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig, der in Erkelenz die Verantwortung trug. „Generell war das zu wenig. Bei einer Spielzeit von zweimal zehn Minuten müssen wir einen Bezirksligisten einfach schlagen. Die SG hat es aber auch gut gemacht. Ich wünsche ihr nun viel Erfolg für Aachen.“

Den Überraschungscoup feierte die Union zusammen mit ihrem stimmgewaltigen Anhang und einer La-Ola-Welle. „Wir haben einen Landesligisten und einen Regionalligisten geschlagen“, meinte Coach Lambertz stolz. Nanu, Regionalligist? „Ja, denn für mich ist Beeck ein Regionalligist.“

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