Judo Großes Getümmel auf der Judomatte

Judo · Beim ersten Weihnachtsraufen durften sich 120 Vorschulkinder in der Luise-Hensel-Schule mal so richtig austoben.

 Schieben, drücken, Gleichgewicht halten – beim Weihnachtsraufen lernen die 120 Vorschulkinder die Grundfertigkeiten des Judos.

Schieben, drücken, Gleichgewicht halten – beim Weihnachtsraufen lernen die 120 Vorschulkinder die Grundfertigkeiten des Judos.

Foto: Jürgen Laaser

Andreas Tölzer ist ein Hüne von Mann – mit seinen 145 Kilogramm Lebendgewicht und seinen 1,93 Metern Körpergröße ist der Judoka vom 1. JC Mönchengladbach eine imposante Erscheinung. Berührungsängsten hatten die 120 Vorschulkinder in der Luise-Hensel-Schule gestern Morgen aber dennoch nicht. Mit vereinten Kräften zogen sie Andreas Tölzer beim ersten Weihnachtsraufen des Kreissportbundes über die riesige Judomatte und hatten dabei sichtlich Spaß. "Es geht darum, den Kindern Spaß an der Bewegung zu vermitteln und sie von der Couch zu holen", sagt Tölzer, der bei den Olympischen Spielen in London die Bronzemedaille gewonnen hat.

Und das ist dem Kreissportbund in Zusammenarbeit mit dem Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband, dem Budo-Club Erkelenz sowie dem Judo Sport Club Erkelenz gestern in beeindruckender Manier gelungen. An vier Stationen lernten die Vorschulkinder in spielerischer Art und Weise alles, was ein Judoka wissen muss, von der Regelkunde, übers Wiegen, bis hin zum richtigen Fallen und ersten Haltegriffen. "Judo beziehungsweise das Raufen ist ein natürliches Bedürfnis der Kinder und spricht alle motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten an", erklärt Nicole Hafner, Fachkraft des NRW Judo-Verbandes.

Und so wurde auf der Judomatte über den Boden gerobbt, das Gleichgewicht geschult, der Gegner in die Bodenlage gezwungen und Purzelbäume geschlagen. Allerdings streng nach dem Wertesystem der Judoka, in dem es um Disziplin, Höflichkeit und Respekt geht. "Wir hoffen mit diesem Wertesystem, auch ein Stück weit in die Erziehung eingreifen zu können", sagt Tölzer, der beim Weihnachtsraufen Autogramme am Fließband schreiben musste – und zwar nicht nur für die Vorschulkinder. Die signierten Autogrammkarten waren aber nicht das Einzige, das die Kinder nach vier Stunden mit nach Hause nehmen konnten. Alle Teilnehmer erhielten noch eine große Tüte vom Nikolaus und vier Gutscheine für Schnupperstunden bei den beiden Erkelenzer Judoclubs. "Vielleicht schaffen wir es so, dass das ein oder andere Kind Spaß daran bekommt, Sport im Verein zu betreiben", erklärt KSB-Organisatorin Anouk Laddach, die das Weihnachtsraufen im Rahmen des landesweiten Programms "NRW bewegt seine Kinder" angeboten hat.

(RP)
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