Geflüster aus der Karl-Fischer-Halle

Geilenkirchens Torwart Marco Schmitz war nicht der einzige Spieler, der sich im Laufe des Turniers verletzte. Besonders hart erwischte es Titelverteidiger FC Wegberg-Beeck: Bereits in der Vorrunde beim Spiel gegen den Oberbrucher BC musste nach einem Foul Thorben Schmitt passen. Ohnehin monierten die Schwarz-Roten eine harte Gangart der Brööker. Und in der gestrigen Zwischenrunde waren nach dem ersten Spiel gegen den SC 09 Erkelenz Philipp Reichartz und Arian Berkigt spielunfähig – freilich nicht wegen Fouls. Reichartz verletzte sich bei einem Pressschlag, Berkigt trug eine Zerrung davon. Und einen Bänderriss erlitt Holger Obertshauser vom SC Wegberg.

Recht gesittet

Am Finaltag ging es aber generell recht gesittet zu. So richtig kochten die Emotionen jedenfalls bei keinem Spiel über. Die Schiedsrichter Florian Heselmann, Sven Körfer und Christian Lex hatten so relativ wenig Arbeit – und schielten selbst auch gottlob nicht nach einer Hauptrolle. An den beiden Tagen zuvor pfiffen zudem Christian Grün, Roland Jers und Thomas Handschuhmacher. Bemerkenswert: Grün kam im Turnier so in Doppelfunktion zum Einsatz. Am Freitag pfiff er, am Samstag spielte er – für den SV Golkrath. Insgesamt verhängten die Unparteiischen 19 Zeitstrafen, zeigten aber keine Rote Karte.

Umgezogen

Ralf Derichs und Thorsten Kowalski verdingten sich während der drei Tage wieder als Hallensprecher. Das taten sie freilich von einem anderen Platz als bei der Premiere in der Karl-Fischer-Sporthalle im letzten Jahr. Da hatten sie sich im von der Tribüne aus gegenüberliegenden Schaltraum einquartiert, von wo eines der beiden Tore nur schlecht einzusehen war – das Duo musste sich gehörig die Hälse verdrehen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Nun hatten die beiden ihre Regiezentrale im freien Raum auf der Tribünenseite aufgebaut – mit bedeutend besserer Sicht. Rein technisch war das auch kein Problem: Die Anzeigentafel und das Sprechermikro wurden ohnehin per Funk bedient. „Und für die Musikeinspielungen haben wir ein Kabel aus dem Schaltraum hierhin verlegt“, so Derichs.

Einfach nur albern

Eine neue modische (Un-)Sitte scheint sich unter Fußballern breit zu machen: Stutzen, die bis über die Knie hochgezogen werden. Nicht wenige Exemplare waren davon nun auch in der Karl-Fischer-Sporthalle zu sehen. Mit Verlaub: Das sieht einfach nur albern aus . . .

Schwäne die Fairsten

Nicht albern, sondern löblich: Der SV Schwanenberg wurde mit dem Fairnesspokal ausgezeichnet – hauchdünn vor Beeck. „Wenn man sonst schon nichts gewinnt, ist das doch klasse“, kommentierte SV-Coach Frank Strothkämper launig. Da diese Auszeichnung logischer Weise mittels eines Quotienten aus Spielminuten und Zeitstrafen errechnet wurde, frotzelte Strothkämper beim Kleinen Finale – eben mit FC-Beteiligung: „Die Beecker können in diesem Spiel, in dem es um nicht viel geht, ihren Quotienten nun schön anheben und noch an uns vorbeiziehen.“ Wenn auch eben nur sehr knapp, es reichte für die Schwäne trotzdem . . .

Selbst verzockt

Den eigenen Einzug in die Vorschlussrunde hatten die Schwäne praktisch schon im ersten Zwischenrundenspiel verzockt: Gegen Katzem setzte es ein happiges 0:7. Da in dieser Gruppe am Ende drei Teams punktgleich waren, erwies sich diese Klatsche als ausschlaggebend. Vergeblich hofften die Schwanenberger so auf einen Katzemer Patzer im letzten Spiel gegen den abgeschlagenen SC Wegberg. Der lag lange Zeit freilich sehr wohl im Bereich des Möglichen, denn erst kurz vor Schluss gewann die Viktoria diese Partie mit 6:5.

Torreich

Das mit Abstand torreichste Spiel war jedoch bereits in der Vorrunde über die Bühne gegangen. Da hatte in einem hemmungslosen Schlagabtausch die Zweite Mannschaft des SC 09 Erkelenz den SV Golkrath mit 9:7 geschlagen. Sehr bemerkenswert war hier auch noch ein weiteres Resultat: Der SC Wegberg schlug den TuS Dremmen, den dreifachen Finalisten der letzten drei Jahre, mit sage und schreibe 7:1. Womit für die Rheinländer das Turnier diesmal schon nach der Vorrunde beendet war.

MARIO EMONDS

Ein Name, der in der Karl-Fischer-Sporthalle in Zusammenhang mit Spekulationen häufig fiel, war der von Peter Moll, Trainer vom SV Helpenstein, der überraschend den „Cut“ geschafft und sich für die Zwischenrunde qualifiziert hatte. Moll wurde dabei vor allem mit Viktoria Katzem in Verbindung gebracht. Dort trägt noch Klaus Hellingrath die Verantwortung, der aber bereits signalisiert hat, nach sieben Jahren bei der Viktoria am Saisonende aufhören zu wollen. Moll selbst nahm die Spekulationen freilich eher amüsiert zur Kenntnis: „Ich bin hier in der Halle mit gleich fünf Vereinen in Verbindung gebracht worden. Mein erster Ansprechpartner für die nächste Saison wird jedoch der SV Helpenstein sein.“

Für Katzems Vorsitzenden Bert Lindenlauf ist zudem noch nicht mal ausgeschlossen, dass Hellingrath doch bei der Viktoria weitermacht: „In den nächsten 14 Tagen werden wir uns mit ihm zusammensetzen. Mir hat er jedenfalls noch nicht klipp und klar gesagt, dass er aufhören will. Richtig ist aber sicherlich auch, dass in der Hinrunde einiges nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Und das betrifft in erster Linie die Heimspiele.“ Ein Akteur scheint der Viktoria übrigens nun doch erhalten zu bleiben: „Ersin Tezcan hatte sich zwar in der Tat abgemeldet, dies aber quasi nur prophylaktisch getan. Er hat dies bei mir persönlich wieder rückgängig gemacht“, so Lindenlauf.

Einen definitiven Zugang meldet derweil der SC 09 Erkelenz: Stefan Deckers, Neffe von Trainer Norbert Deckers, kommt zu den 09ern zurück. Zuletzt kickte der Stürmer für den BSV Leutherheide (Nettetal). „Zwei weitere Akteure mit mindestens Landesliga-Erfahrung wollen wir noch verpflichten. Nächste Woche gibt es dazu weitere Gespräche“, kündigt der 2. Vorsitzende Uli Denneburg an.

Zwei Personen, die zuletzt auch im Gespräch waren, beendeten die Spekulationen um ihre Person: „Ich bleibe bis zum Saisonende definitiv in Beeck“, bekräftigte zum einen Spieler Jochen Vogels, der zuletzt mit mehreren Vereinen in Verbindung gebracht worden war. „Ich werde auf keinen Fall vorzeitig die Erste Mannschaft übernehmen, bleibe statt dessen Trainer der A-Jugend“, stellte Horst Ziegahn vom STV Lövenich klar. Bei der „Ersten“ werde es nach dem Rückzug von Udo Pöttgens bis zum Saisonende eine „interne Lösung“ geben. Und einen neuen und doch alten Torhüter haben haben die Hötzelenberger nun auch: Der Niederländer Richard Remmerde kehrt zum STV zurück.

Apropos Torwart: Da bei den Sportfreunden Uevekoven Markus Scheeres, die eigentliche Nummer eins, krankheitsbedingt noch länger ausfällt, hat der Bezirksligist nun einen gleichfalls richtig guten Keeper verpflichtet: Ab sofort verstärkt Heiko Gehring das Team.

Viele Jahre zeigte beim SC 09-Turnier Fatmir Hasanpapa seine Kunststücke – erst im Trikot des SC 09 Erkelenz, dann für den TuS Kückhoven und schließlich für den SC Wegberg. Zuletzt kickte der albanische Alt-Internationale für den SC Rheindahlen. Mittlerweile ist der 43-Jährige in seine Heimat zurückgekehrt – und verdingt sich bei seinem Stammverein Partizana Tirana als Scout. „Außerdem unterstützt er dort den Nationaltrainer und ist als Experte häufiger im Fernsehen zu sehen“, sagt Adrian Krasniqui. Der gebürtige Wegberger weilte zuletzt selbst für drei Monate in Albanien, wo er in der Ersten Liga spielte.

(RP)
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