Fußball Fußballer tauschen Bälle gegen Farbroller

Wegberg · Spieler und Vorstandsmitglieder des SC Wegberg renovieren in Eigeninitiative die beiden Umkleidekabinen am Hans-Gisbertz-Stadion.

 Im Einsatz: Marc Baltes und viele weitere Vorstandsmitglieder sowie Spieler des SC Wegberg betätigen sich zurzeit als Handwerker. In Eigeninitiative bringen die Vereinsmitglieder ihre maroden Umkleidekabinen und Duschen in der Ophover Mühle auf Vordermann.

Im Einsatz: Marc Baltes und viele weitere Vorstandsmitglieder sowie Spieler des SC Wegberg betätigen sich zurzeit als Handwerker. In Eigeninitiative bringen die Vereinsmitglieder ihre maroden Umkleidekabinen und Duschen in der Ophover Mühle auf Vordermann.

Foto: JÜRGEN LAASER

Gottfried Reiners macht aus seinem Ärger keinen Hehl: "Das ist alles Flickschusterei", sagt der Vorsitzende des SC Wegberg und lässt seinen Blick durch die Duschen und Umkleidekabinen an der Ophover Mühle schweifen. Seit einigen Wochen sind Spieler und Vorstandsmitglieder des SC Wegberg damit beschäftigt, den Umkleidetrakt in Eigeninitiative auf Vordermann zu bringen - und der hat es dringend nötig. Anfang der 70er Jahre erbaut und danach im Dauereinsatz haben sich in den vergangenen 40 Jahren Schäden angehäuft, die eigentlich dringend beseitigt werden müssten, doch es fehlt schlichtweg das Geld.

Zwar hat der Verein über das Crowdfunding-Projekt "SCW-Kabinenmodernisierung" bei der Volksbank Erkelenz insgesamt 4193 Euro gesammelt - davon steuerte die Volksbank einen Anteil in Höhe von 690 Euro bei, denn für jeden der 138 Spender gab es zusätzlich fünf Euro Zuschuss durch die Bank - doch nach Schätzungen eines beauftragten Architekturbüros würden im schlimmsten Fall Kosten in Höhe von 40.000 Euro fällig. Deshalb haben sich die Verantwortlichen des Vereins an die Stadt als ehemaligen Eigentümer der Ophover Mühle gewendet und um einen Zuschuss von 15.000 Euro gebeten, der jedoch erst einmal abgelehnt wurde. Dennoch wurden die Fußballer des SC Wegberg jetzt aktiv, tauschten die Bälle gegen Farbroller und Schwämme und machten sich ans Werk. "Denn so kann es nicht mehr weitergehen", stellt Reiners klipp und klar fest, "wir machen jetzt einige Schönheitsreparaturen, versuchen die Duschen und Kabinen hygienisch und optisch vorzeigbar zu machen." Erste Amtshandlung war somit das Abkratzen von Schimmel an Decken-, Boden- und Wandfliesen, danach wurden Spachtelarbeiten erledigt, die Decke grundiert und nun soll sie einen neuen Anstrich erhalten. "Zudem werden wir noch einmal mit Beize alle Fliesen säubern", versichert Reiners.

Damit ist es aber noch lange nicht getan: "Eigentlich müssten in beiden Duschen die Bodenfliesen und der Estrich raus, weil sich im Laufe der Jahre darunter Feuchtigkeit gesammelt hat", sagt Reiners, "und eigentlich müsste alles komplett neu gefliest werden." Insgesamt werden zwei Umkleideräume und zwei Duschen auf Vordermann gebracht, die Toiletten versprühen zwar 70er-Jahre-Charme, sind aber soweit noch okay, wie Gottfried Reiners verdeutlicht. "Ein paar Wochen werden die Arbeiten noch dauern", versichert Marc Baltes, stellvertretender Vorsitzender des SCW, der selbst vor Ort ist und das Crowdfunding-Projekt betreut hat.

(RP)
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