Fußball Gute Noten für doppelte Premierensaison

Kreis Heinsberg · Fußballkreis: Josef Küppers und Helmut Waldhaus zeigen sich mit dem ersten Jahr Kreisliga D und Einzelrichterwesen zufrieden.

 Ziehen eine zufriedenstellende Bilanz nach der Premierensaison der D-Ligen und des Einzelrichterwesens: Josef Küppers (l.) und Helmut Waldhaus vom Fußballkreis Heinsberg.

Ziehen eine zufriedenstellende Bilanz nach der Premierensaison der D-Ligen und des Einzelrichterwesens: Josef Küppers (l.) und Helmut Waldhaus vom Fußballkreis Heinsberg.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

„Ich bin auch kein Jurist, möchte mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangehen. Ich hoffe, dass wir das alle zusammen vernünftig gewuppt bekommen.“ Das hatte Helmut Waldhaus vergangenen August in der Arbeitstagung des Fußballkreises Heinsberg zu den Vereinsvertretern gesagt – in seiner neuen Funktion als Vorsitzender des Kreissportgerichts, wie die frühere Spruchkammer seit Juli 2017 heißt. Seitdem gilt im gesamten Bereich des Westdeutschen Fußball-Verbandes, zu dem eben auch der Mittelrhein-Verband zählt, das Einzelrichterwesen.

Nach dem Premierenjahr kann Waldhaus feststellen, dass seine Einzelrichter-Kollegen Rainer Decker, Christian Grün und Jörg Markmann sowie er selbst die Sache in Zusammenarbeit mit den Vereinen in der Tat gewuppt bekommen haben. Waldhaus: „Wir haben es gut über die Bühne gekriegt, haben im Sinne der Vereine agiert. Und die Zusammenarbeit mit dem Spielausschuss war ausgezeichnet.“ Die ist nötig, weil die jeweiligen Staffelleiter bis zu vierwöchige Sperren für Spieler sowie Ordnungsgelder für Vereine bis in Höhe von 500 Euro selbst aussprechen dürfen – dafür muss das Sportgericht nicht bemüht werden.

Insgesamt hatte das Sportgericht in der abgelaufenen Saison 39 Fälle zu verhandeln – nur in einem einzigen Fall, der einen Spielabbruch beim SV Marienberg mit vier Beschuldigten betraf, war eine mündliche Verhandlung nötig. Und zwei Fälle, bei denen es um rassistische Äußerungen ging, wurden sofort ans Verbandsgericht abgegeben.

„Unter dem Strich hatten wir deutlich weniger Fälle als andere Kreise zu bearbeiten. Auch daher können wir zufrieden sein“, bilanziert Waldhaus – und stellt speziell den Vereinen des Erkelenzer Lands ein gutes Zeugnis aus: „Kollege Rainer Decker hatte weniger als die anderen zu tun – die Erkelenzer Teams waren die bravsten.“ Zur Erklärung: Decker war in der B-, C- und D-Liga jeweils für die Staffel 1 zuständig – und in denen spielen ausschließlich Teams des Erkelenzer Lands. Waldhaus selbst zeichnete für die A-Liga und den Kreispokal verantwortlich, Grün für die Staffeln 2 und Markmann für die Staffeln 3.

Ein ganz großes Lob hat Waldhaus zudem für den gebürtigen Uevekovener Thorsten Peters übrig, den Vorsitzenden des Bezirkssportgerichts II, das auch für den Kreis Heinsberg zuständig ist: „Thorsten Peters hat zum Jahreswechsel das Modul für Rechtsbelehrungen im DFB-Net mit Textbausteinen gefüllt. Die helfen uns in der Praxis sehr, erleichtern unsere Entscheidungen und Begründungen beträchtlich. Auch ansonsten steht er als Ansprechpartner immer zur Verfügung. Der kniet sich da voll rein.“

Dass er dennoch ein wenig der alten Spruchkammer nachtrauert, daraus macht Waldhaus auch keinen Hehl: „Der Zusammenhalt innerhalb der Kammer war groß. Und manchmal würde ich mir schon wünschen, ich könnte den Beschuldigten noch Auge in Auge gegenüberstehen. Von Angesicht zu Angesicht konnte man manche Dinge einfach besser einschätzen.“

Gut einschätzen kann dafür Spielausschuss-Vorsitzender Josef Küppers die zweite große Neuerung der Saison 2017/18: die Einführung der drei D-Liga-Staffeln. Das war auf mehrheitlichen Wunsch der Vereine geschehen, nachdem Küppers eigentlich genau eine umgekehrte Reform im Sinn gehabt hatte: die Reduzierung der B-Ligen von drei auf zwei Staffeln – ein angesichts der zunehmenden sportlichen Ausdünnung im Kreisunterhaus durchaus nachvollziehbarer Vorstoß, der aber eben am Veto der Vereine scheiterte.

„Bei den Vereinen ist die D-Liga gut angekommen“, sagt Josef Küppers – und macht zugleich aber auf ein zahlenmäßiges Problem aufmerksam: „Wir müssen nun erst einmal die Meldezahlen für die nächste Saison 2018/19 abwarten – die Tendenz geht ja nach unten. Eine Staffel mit nur neun Mannschaften würde jedenfalls keinen Sinn machen. Dann müssten wir uns für die übernächste Spielzeit auf alle Fälle Gedanken machen, wie es weitergehen soll.“

Und eines sei auch klar: Mit Schiedsrichtern könne mangels Masse kaum ein D-Liga-Spiel bestückt werden.

Davon losgelöst zieht Josef Küppers ein positives Saisonfazit: „Die Spielzeit ist ohne große Vorfälle absolut korrekt über die Bühne gegangen. Und was mich in der A-Liga besonders gefreut hat: Trotz der spannenden Konstellation im Abstiegskampf ist alles ohne Palaver abgelaufen.“

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