Beeck in der Regionalliga weiter sieglos K.o. in der vierten Minute der Nachspielzeit

Fussball-Regionalliga · Beeck unterliegt gegen Lippstadt 2:3. Zweimal glich dabei Jonathan Benteke eine Führung der effektiven Gäste aus. Nach dem 2:2 drängte der FC aber nicht mehr auf den Sieg – und stand am Ende mit leeren Händen da.

 67. Minute, die Schlüsselszene des Spiels: Nachdem Jonathan Benteke (nicht im Bild) Beecks ersten Eckball an die Lattenunterkante geköpft hat, scheitert Nils Hühne (rotes Trikot) im Nachkopfball an Lippstadts Keeper Christopher Balkenhoff. So verpasste der FC die erste Führung in der Saison, denn es wäre das 2:1 gewesen.

67. Minute, die Schlüsselszene des Spiels: Nachdem Jonathan Benteke (nicht im Bild) Beecks ersten Eckball an die Lattenunterkante geköpft hat, scheitert Nils Hühne (rotes Trikot) im Nachkopfball an Lippstadts Keeper Christopher Balkenhoff. So verpasste der FC die erste Führung in der Saison, denn es wäre das 2:1 gewesen.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte der FC Wegberg-Beeck in der Vorsaison beim SV Lippstadt durch einen Kopfball von Marvin Brauweiler 2:1 gewonnen – einer der absoluten Höhepunkte der vergangenen Spielzeit. Ein knappes Jahr später lief es genau umgekehrt: Durch einen Treffer per Kopf, diesmal von Paolo Maiella, ebenfalls in der vierten Minute der Nachspielzeit, unterlag der FC dem Gast aus Lippstadt 2:3. Beecks Warten auf den ersten Saisonsieg geht somit weiter, der FC steht mit nur einem Zähler auf dem letzten Tabellenplatz. „So grausam kann Fußball sein“, sagte FC-Trainer Mark Zeh. Da konnte ihn auch sein Lippstädter Kollege Felix Bechtold nicht trösten: „Ihr steht schlechter da, als ihr seid.“

Wie auf Schalke ließ Zeh wieder mit einer Dreierkette spielen. Zen­traler Mann war diesmal Kevin Weggen, dessen gewohnten Part vor der Abwehr nahm Sebastian Wilms ein. Dort spielte er gemeinsam mit Max Fischer, der für den rotgesperrten Yannik Leersmacher auflief und so sein Startelf-Debüt feierte.

Den besseren Start in der recht ausgeglichenen Begegnung erwischte der Gast: Fabian Lübbers setzte einen Kopfball auf die Latte (3.). Es sollte Lippstadts einzig vergebene Torchance im Spiel sein – die drei weiteren saßen. Den ersten Streich setzte Kai-Bastian Evers mit einem Strahl aus gut 25 Metern (12.). „Leider habe ich den Schuss zu spät gesehen, sonst hätte ich ihn gehabt. Kevin Weggen hatte mir die Sicht verdeckt“, merkte dazu Keeper Stefan Zabel an.

Beeck schlug umgehend zurück: Eine präzise Hereingabe von Sturmkollege Aram Abdelkarim schob Jonathan Benteke, anders als noch auf Schalke, überlegt zum 1:1 ins Eck (15.). Der Belgier war dann auch maßgeblich an der Szene beteiligt, die Zeh nicht zu Unrecht als „Schlüsselmoment des Spiels“ ansah: Beecks überhaupt erste Ecke, im Spiel köpfte Benteke an die Lattenunterkante, beim Nachkopfball aus kurzer Distanz scheiterte Nils Hühne an Torwart Christopher Balkenhoff (67.) – das hätte eigentlich ein Tor sein müssen (siehe Foto).

In Führung ging stattdessen wie aus dem Nichts erneut der Gast: Einen scharfen Flachschuss des eingewechselten Felix Schlüsselburg ließ Zabel schräg nach vorne abprallen, Viktor Maier reagierte am schnellsten und schob den Ball ins lange Eck (74.). Beeck antwortete prompt: Jeff-Denis Fehr, diesmal sehr quirlig, kam im Strafraum zu Fall – nach drei, vier Sekunden Bedenkzeit zeigte der gute Schiedsrichter Jonah Samuel Njie Besong auf den Punkt. Benteke verwandelte sicher zum 2:2 (80.). „Dieser Elfer war eher keiner. Dafür hätte Fehr zu Beginn der zweiten Halbzeit aber einen kriegen müssen“, urteilte objektiv Gästecoach Bechtold.

Wer erwartet hatte, dass die Heim­elf, beflügelt von der Ausgleichseuphorie, nun auch mit Macht auf den Siegtreffer drängen würde, der wurde enttäuscht. Den berühmten Ruck löste dieser Treffer nicht aus. Was zum Teil sicherlich da­ran lag, dass Zeh gezwungen war, mit den angeschlagenen Abdelkarim und Fehr zwei Aktivposten auswechseln zu müssen: „Sonst hätte ich die doch nicht rausgenommen.“ Zuvor hatte er aus demselben Grund auch schon Justin Hoffmanns austauschen müssen.

Dennoch spielte der FC nach dem 2:2 erstaunlich verhalten. „Da fehlte einfach auch die Kraft“, meinte Zeh. In dieser Phase machte sich das Fehlen des langzeitverletzten Kapitäns brutal bemerkbar. Denn Maurice Passage ist vor allem als Antreiber und Motivator bekannt – in die Bresche sprang da keiner. „Für meinen Geschmack waren wir in den letzten zehn Minuten viel zu passiv“, urteilte Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen. Was dann mit der letzten Aktion des Spiels bitter bestraft wurde – Lippstadts lautstarker Fan-Anhang, der auf der Tribüne ordentlich Stimmung gemacht hatte, durfte so gemeinsam mit den Spielern ausgelassen jubeln.

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