Vor Auswärtsspiel bei RW Essen Beeck mit Einspruch gegen die Wertung des Ahlen-Spiels

FUSSBALL-REGIONALLIGA · Der FC tritt am Freitag bei Zuschauerkrösus Rot-Weiß Essen an. Wie angekündigt hat Beeck beim WDFV-Sportgericht Einspruch gegen die Wertung des Ahlen-Spiels eingelegt.

 Deutlich aufsteigende Form ließ zuletzt Beecks Aaram Abdelkarim (am Ball) erkennen – auch vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Ahlen. Im Hintergrund sind auf der Tribüne die Ahlener Fans zu sehen, von denen einige den Eklat auslösten.

Deutlich aufsteigende Form ließ zuletzt Beecks Aaram Abdelkarim (am Ball) erkennen – auch vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Ahlen. Im Hintergrund sind auf der Tribüne die Ahlener Fans zu sehen, von denen einige den Eklat auslösten.

Foto: Michael Schnieders

Knapp 9000 Zuschauer durfte Rot-Weiß Essen in dieser Saison im Schnitt bislang bei Heimspielen im Stadion an der Hafenstraße begrüßen – und ist damit klarer Zuschauerkrösus vor Preußen Münster (5100) und Alemannia Aachen (4600). Ohne die coronabedingten Einschränkungen wären es sogar noch weit mehr – in den vergangenen Essener Heimspielen ohne Corona-Auflagen lag die Zuschauerzahl jedenfalls stets im fünfstelligen Bereich.

So dürfte es auch an diesem Freitag wieder sein. Dann gibt in der Höhle des Löwen der FC Wegberg-Beeck seine Visitenkarte ab. Über 10.000 Zuschauer sollten es auch da wieder werden – für Beeck eine völlig ungewohnte Kulisse.

„Auf dieses Spiel freuen wir uns alle mächtig, auch wenn es unter der Woche nicht so einfach war, die Vorkommnisse vom Spiel gegen Ahlen aus den Köpfen zu bekommen“, sagt Beecks Trainer Mark Zeh. „Beim Dienstagtraining haben wir noch einmal über alles gesprochen, die Vorfälle in Ruhe aufgearbeitet.“

Im Mittelpunkt stand auch da Shpend Hasani. Der Stürmer hatte in der 61. Minute gesehen, wie sein Vater und sein Bruder von Ahlener Fans auf dem Wall an der Anzeigentafel attackiert wurden, war darauf flugs über die Bande gesprungen und zum Ort des Geschehens geeilt, um seine Familie zu schützen.

Das Spiel war darauf für rund 80 Minuten unterbrochen. Die Ahlener Anhänger mussten auf Veranlassung der Polizei das Waldstadion verlassen, dann sah diese die Sicherheit wiederhergestellt – die Partie wurde wieder angepfiffen. Freilich ohne Hasani, der von Schiedsrichter Marco Goldmann die Rote Karte gesehen hatte. „Wegen grober Unsportlichkeit“, wie Goldmann auch auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte. Die verbleibenden 29 Minuten plus Nachspielzeit musste ­Beeck also in Unterzahl absolvieren – in dieser Zeit fiel durch einen Foulelfmeter für Ahlen auch das einzige Tor der Partie.

Beecks Vorsitzender Marcus Johnen bestätigt, dass der Verein wie angekündigt beim Westdeutschen Fußball-Verband (WDFV) nun Einspruch gegen die Spielwertung und den Platzverweis eingelegt hat – genau gesagt beim zuständigen Sportgericht (siehe Info): „Das Sportgericht hat uns nun bis Freitag um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. Das werden wir auch tun.“ Die obligatorische Einspruchsgebühr von 100 Euro habe der Verein auch gleich überwiesen.

Sollte Beecks Einspruch keinen Erfolg haben, wären die Kleeblätter bei einer Niederlage in Essen praktisch abgestiegen. Dann könnte der FC in den verbleibenden beiden Spielen nur noch auf maximal 37 Punkte kommen – und die hat jetzt schon der Bonner SC, der zurzeit auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, dazu die um zwölf Treffer bessere Tordifferenz.

Am Mittwoch fanden die beiden letzten noch ausstehenden Nachholspiele statt – beide mit großer Bedeutung für die Abstiegszone. Der SV Lippstadt verlor gegen Schlusslicht VfB Homberg überraschend 0:1 und muss daher nun wieder mächtig zittern, und Alemannia Aachen gewann das Sechs-Punkte-Spiel in Ahlen 2:0 und machte dadurch in der Tabelle einen gewaltigen Satz von Platz 16 auf 13.

Auf den ersten Abstiegsplatz fiel so der SV Straelen, dem am Mittwoch dafür ein großer Pokalcoup glückte: Durch ein 1:0 gegen Drittligist MSV Duisburg zog der SV wie schon 2021 erneut ins Niederrheinpokalfinale ein. Straelen ist kommende Woche auch Beecks letzter Gegner in einem Heimspiel. Ob diese Partie nicht nur für den Gast, sondern auch für den Gastgeber noch einmal richtig brisant wird, hängt unter anderem aber eben auch davon ab, ob der Beecker Einspruch gegen die Ahlener Spielwertung Erfolg hat oder nicht. Fakt ist, dass eine Entscheidung da zeitnah fallen muss – am 14. Mai ist bereits der letzte Spieltag. Davor muss das geklärt sein.

Bis auf Hasani, der in Essen auf alle Fälle gesperrt fehlen wird, sind bei Beeck alle Mann dabei. Der Druck lastet im Stadion an der Hafenstraße klar auf den Schultern der Gastgeber. Denn die liegen in der Tabelle durch das finale Urteil des Verbandsgerichts (siehe auch Info) zwei Punkte hinter Spitzenreiter Preußen Münster. „Essen kann sich gar keinen Punktverlust mehr erlauben. Ich erwarte daher viel Druck von RWE. Doch wir wollen uns nicht verstecken, sondern versuchen, immer wieder mal Nadelstiche zu setzen“, kündigt Zeh an.

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