Fußball-Regionalliga Beecker Gefühlsexplosion in der Nachspielzeit

Fußball-Regionalliga · In der Schlussphase macht der FC Wegberg-Beeck in Lippstadt aus einem 0:1 ein 2:1. Am Montag gibt es eine Telefonkonferenz mit allen Regionalligisten. Dann entscheidet sich, wie es mit der Vierten Liga im November weitergeht.

 Mit der letzten Aktion des Spiels köpft Beecks Sechser Marvin Brauweiler (weißes Trikot, Nummer 5) nach einem Frei­stoß André Mandts das 2:1-Siegtor. Lippstadts Keeper Christopher Balkenhoff kommt zu spät.

Mit der letzten Aktion des Spiels köpft Beecks Sechser Marvin Brauweiler (weißes Trikot, Nummer 5) nach einem Frei­stoß André Mandts das 2:1-Siegtor. Lippstadts Keeper Christopher Balkenhoff kommt zu spät.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Trotz speziell nach der Pause deutlicher Überlegenheit drohte dem FC Wegberg-Beeck beim direkten Konkurrenten SV Lippstadt lange Zeit die erste Niederlage nach drei Spielen. Bis zur 86. Minute lagen die Kleeblätter 0:1 hinten – und drehten die Partie dann aber noch komplett: Shpend Hasani (86.) und wieder mal Marvin Brauweiler mit der letzten Aktion des Spiels in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgten beim direkt folgenden Abpfiff für eine gewaltige Gefühlsexplosion im Beecker Lager.

Wer sich das mal anschauen möche, sei auf den exzellenten Facebook-Auftritt des FC verwiesen. Dort sind Siegtor und folgende Jubelszenen bestens dokumentiert. „Diesen Ausbruch dürfte man bis Beeck gehört haben“, sagte schmunzelnd Beecks Coach Michael Burlet. Der wurde – ganz entgegen seiner ansonsten sehr nüchternen Art – auch mal ein bisschen euphorisch: „Von der Dramatik her war das mein bislang schönster Sieg in Beeck.“

Ein Sieg, der sich auch in der Tabelle niederschlägt: Mit den Punkten sechs bis acht aus den vergangenen vier Spielen kletterten die Schwarz-Roten mit nun zwölf Zählern auf Platz zwölf – eine schöne Momentaufnahme. „Jetzt stehen wir da, wo wir auch hingehören: über dem Strich“, sagte Brauweiler, der wie schon beim 1:0 gegen Homberg Beecks später Siegtorschütze war – diesmal eben sogar ganz spät. Einen langen Freistoßball André Mandts erwischte er vor Lippstadts aus dem Tor kommenden Keeper Christopher Balkenhoff und köpfte ihn über diesen ins Tor. Es war bereits Brauweilers drittes Saisontor – keine schlechte Ausbeute für einen Sechser, erst recht nicht angesichts der Tatsache, dass der 28-Jährige erst zum sechsten Mal in der Startelf stand – seit dem Spiel in Dortmund ist das der Fall. In die folgenden Jubelarien hinein ertönte der Schlusspfiff.

Gegenüber dem Homberg-Kick nahm Burlet für die Anfangself eine Änderung vor: Für Jeff-Denis Fehr bearbeitete Marc Kleefisch die linke Außenbahn. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Für Beeck hatten in Hälfte eins dabei Evangelos Skraparas (8.), Kleefisch (29.), Hasani mit einer fast direkt verwandelten Ecke (35.) und der wieder starke Mandt (39.) Chancen zu einem Treffer. Der gelang dann aber den Gastgebern: Gerrit Kaiser köpfte eine Flanke von links ein (32.). Der letzte Aufreger vor der Pause spielte sich unmittelbar vor der Beecker Bank ab. Da kam es zu einer intensiven Rudelbildung. Die endete mit jeweils zwei Gelben Karten für beide Teams sowie der Roten Karte für Beecks Co-Trainer Stefan Kniat, der daraufhin also den Innenraum verlassen musste (42.).

Nach der Pause intensivierte Beeck seine Bemühungen – lange Zeit aber erfolglos. Sebastian Wilms (47.), Hasani (50.), Kleefisch (68.) und Manuel Kabambi (69.) blieben bei ihren Versuchen glücklos. Das änderte sich in der 86. Minute: Der eingewechselte Fehr setzte sich über links durch, sein Zuspiel in die Mitte verlängerte Kabambi auf Hasani, und der traf mit einem Flachschuss aus zehn Metern – ebenfalls sein drittes Saisontor (86.). Und dann setzte eben Brauweiler noch gewaltig einen drauf.

„Auch wenn wir die Tore sehr spät erzielt haben: Wir haben mit mehr Willen gespielt, waren die deutlich aktivere Mannschaft und haben daher völlig verdient gewonnen“, urteilte Burlet. Eine Auffassung, der sich Lippstadts reichlich angefressener Coach Felix Bechtold vorbehaltlos anschloss: „Die Punkte gehen absolut verdient an den Gast. Das war von uns viel zu wenig.“

Nun warten alle Beecker gespannt, ob es in der Regionalliga weitergeht. Entscheidend dabei ist, ob die Vierte Liga als Profi- oder Amateurliga anzusehen ist. Im ersteren Fall könnte sie ohne Zuschauer weiterspielen. Mit einer Entscheidung ist am heutigen Montag zu rechnen. Da gibt es auch eine Video-Telefonkonferenz mit allen Regionalligisten. Sollte es weitergehen, würde Beeck am Mittwoch daheim gegen den Wuppertaler SV spielen.

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