Fußball-Regionalliga Zu zehnt hält Beeck bis zum Ende das 0:0

Fußball-Regionalliga · Nils Hühne sieht in Wiedenbrück nach 32 Minuten Rot. Blitzverpflichtung Evangelos Skraparas feiert seinen Einstand. Nun wartet Dortmunds U23.

 In der 68. Minute wurde Beecks Blitzverpflichtung Evangelos Skraparas (l.) eingewechselt. Der 29-jährige Deutsch-Grieche wurde wegen der akuten Personalnot in der Offensive verpflichtet.

In der 68. Minute wurde Beecks Blitzverpflichtung Evangelos Skraparas (l.) eingewechselt. Der 29-jährige Deutsch-Grieche wurde wegen der akuten Personalnot in der Offensive verpflichtet.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Michael Burlet war fix und fertig. „Heute geht bei mir nix mehr, das hat Körner gekostet“, sprudelte es aus dem Coach des FC Wegberg-Beeck beim obligatorischen Abklatschen mit Spielern und Funktionsteam nach dem Schlusspfiff im Jahnstadion heraus. Was sein Nervenkostüm so strapazierte: Eine knappe Stunde lang musste sein Team beim westfälischen Mitaufsteiger SC Wiedenbrück in Unterzahl spielen.

Dennoch hielt Beeck bis zum Ende die Partie torlos und nahm so einen Punkt mit – dank einer großartigen kämpferischen und läuferischen Leistung, garniert vor allem in der zweiten Halbzeit auch immer wieder mit guten Kontern. So blieb der FC auch im zweiten Auswärtsspiel ohne Gegentor, kletterte zudem – in der freilich reichlich schiefen Tabelle – drei Plätze.

Den Platzverweis kassierte Innenverteidiger Nils Hühne wegen einer vermeintlichen Notbremse (32.). Schiedsrichter Fasihullah Habibi wollte ein Stoßen Hühnes im Laufduell mit Wiedenbrücks Stoßstürmer Viktor Maier gesehen haben. Die bewegten Bilder – zu sehen auf der Facebookseite der Beecker Mannschaft – entlasten Hühne aber massiv: Er spielte eindeutig den Ball. „Der Platzverweis war eine klare Fehlentscheidung“, urteilte so denn auch Burlet.

Erstmals stand in Wiedenbrück Tom Meurer als linker Verteidiger in der Anfangsformation – Norman Post rückte dafür eine Position nach vorne. Nach dem Platzverweis war Burlet zu einer Änderung gezwungen, opferte den offensiven Yannik Leersmacher zugunsten Marvin Brauweilers. Der hätte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit beinahe dann auch die Beecker Führung erzielt. Ganz knapp verpasste er am Fünfmeterraum eine scharfe Freistoßflanke André Mandts, die schließlich an den langen Pfosten klatschte.

Eine Chance dieses Kalibers hatten die Gastgeber trotz aller optischen Überlegenheit in Hälfte eins nicht. Erst in der Schlussphase wurde es einige Male brenzlig vor Beecks Gehäuse. Doch da bewahrte Keeper Stefan Zabel sein Team mit klasse Paraden gegen Phil Beckhoff und Oliver Zech vor einem Rückstand. Umgekehrt sorgte Manuel Kabambi vor Wiedenbrücks Gehäuse wiederholt für Unruhe, hätte zudem Mandt fast Erfolg mit einem Freistoß aus rund 45 Metern gehabt – Keeper Marcel Hölscher hatte einige Mühe, den Ball zur Ecke abzuwehren (63.).

22 Minuten vor Schluss feierte dann Beecks am Vorabend der Partie verpflichteter Stürmer Evangelos Skraparas seinen Einstand. Der Deutsch-Grieche wurde angesichts der akuten Personalnot in der Offensive verpflichtet – in Wiedenbrück fehlten mit Shpend Hasani, Jan Bach, Brooklyn Merl und Marc Kleefisch, der sich einem leichteren operativen Eingriff unterziehen muss, gleich vier Offensiv-Akteure. „Wir mussten also noch was machen“, erläuterte Burlet. Ein Kaderplatz war durch den ebenso kurzfristigen wie überraschenden Wechsel Armand Drevinas zu Borussia Freialdenhoven ohnehin frei geworden – praktischerweise hat Skraparas auch gleich Drevinas Rückennummer acht bekommen.

Skraparas, der noch die Vorbereitung für Beecks Ligarivalen Bonner SC absolviert hat, in Remscheid geboren wurde und aktuell in Kerpen wohnt, darf man getrost als Paradiesvogel bezeichnen. Schließlich spielte der Stoßstürmer auch schon in Rumänien, Griechenland, Vietnam, Kambodscha und Australien.

Am Samstag steht Beeck nun der äußerst schwere Gang zum Topteam Borussia Dortmund U23 bevor – da sollte normalerweise nichts zu holen sein. Burlet: „Da sollen die Jungs einfach Spaß haben, und mal gucken, was dann dabei herauskommt. Vielleicht wachsen wir auch da wieder über uns hinaus.“

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