Das Fazit des FC Wegberg-Beeck Feierabendfußballer boten Profikickern mutig die Stirn

Analyse | Wegberg · Aufsteiger FC Wegberg-Beeck schaffte das ganz große Ziel Klassenerhalt – vor allem dank einer außerordentlichen mannschaftlichen Geschlossenheit.

So viel Grund zum Jubeln hatte der FC Wegberg-Beeck in der Regionalliga noch nie.

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Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Auch wenn das bis zum Ende propagierte Ziel, auch über dem ursprünglichen Strich zu stehen, mit Platz 17 zum Schluss knapp verfehlt wurde: Beeck hat eine klasse Saison gespielt, die im dritten Anlauf mit dem erstmaligen Regionalliga-Klassenerhalt gekrönt wurde. In einer Klasse, in der ganz überwiegend Profiteams kicken, war Beeck einer der ganz wenigen „reinrassigen“ Amateurvereine mit echten Feierabendfußballern. Umso beachtlicher hat sich der FC geschlagen. Dieser Klassenerhalt ist daher zweifellos einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte.

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Foto: Dieter Wiechmann/Wiechmann, Dieter (dwi)

Saisonverlauf Bereits im zweiten Saisonspiel feierte Beeck den ersten Sieg – das 2:0 in Bonn sollte richtungsweisend für die kommenden Monate sein. Denn Basis für den Klassenerhalt war gerade in der Hinrunde das erfolgreiche Abschneiden gegen die direkte Konkurrenz, gegen die es überwiegend Siege gab. Nach den drei Dreiern in Folge gegen Homberg (1:0), in Lippstadt (2:1) und Wuppertal (2:1) stand Beeck Anfang November plötzlich sogar auf Platz zehn – und damit in der oberen Tabellenhälfte. Insgesamt sammelte Beeck 21 Punkte in der Hinrunde ein. Nicht ganz so gut lief die Rückrunde mit 18 Zählern. Speziell der Start verlief da schleppend. Nach dem 0:3 in Bergisch Gladbach musste Trainer Michael Burlet gehen. Wegen atmosphärischer Störungen zwischen ihm und dem Team war schon vorher lange klar, dass sein Vertrag nicht verlängert werden würde – dem Erfolg zum Trotz.

Mark Zeh übernahm, glättete die Wogen, verordnete dem Team neue Strukturen. Unter ihm feierte Beeck schließlich seinen bislang größten Regionalligasieg überhaupt: Das 2:1 gegen Preußen Münster, die zweitbeste Rückrundenmannschaft, war fast schon sensationell.


Das war gut Ein großer Erfolgsfaktor war die mannschaftliche Geschlossenheit. Da war jeder bereit, für den anderen in die Bresche zu springen, für ihn Meter zu machen. Als Garant erwies sich das stabile Abwehrzentrum mit Torhüter Stefan Zabel und den Innenverteidigern Sebastian Wilms und Nils Hühne. Stark spielte vor der Abwehr auch André Mandt, gefiel zudem mit guten Standards. Neben ihm blühte Meik Kühnel richtig auf, der größte Gewinner des Trainerwechsels.

Etliche Neue entpuppten sich zudem als gute Griffe – und einer war sogar weit wertvoller als erwartet: Marvin Brauweiler, eigentlich nur als Backup für die Innenverteidigung und der Sechs verpflichtet, avancierte in der Hinrunde zu einem echten Leistungsträger, schoss zudem einige extrem wichtige Tore. Sein 2:1-Kopfball-Siegtor in Lippstadt mit der letzten Aktion des Spiels war zweifellos der emotionale Höhepunkt der Saison.

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Sehr bemerkenswert war auch die konditionelle Verfassung des Teams. Da war nach 70 Minuten nicht die Kette ab, hielt der FC gegen durchtrainierte Profis bis zum Ende mit. Das war sogar gegen den Meister so: Beide Spiele gegen Dortmunds U 23 verlor Beeck nur durch zwei ganz späte Elfmeter. Zehs Gesamtfazit: „Die Saison war sehr lange und anstrengend, aber wir sind völlig verdient in der Liga geblieben.“


Das war schlecht Die letzten fünf Minuten in Lotte. Unfassbar, wie der FC da durch Slapstickfehler einen bis dahin ungefährdeten 1:0-Vorsprung aus der Hand gab und noch 1:3 verlor. Nicht auszudenken, wenn dieses Spiel über den Klassenerhalt entschieden hätte. Kläglich war zudem das Abschneiden gegen Absteiger Bergisch Gladbach (0:2 und 0:3). Ein wenig enttäuschend war auch das Mittelrheinpokal-Halbfinale bei einer keineswegs übermächtigen Alemannia aus Aachen (0:1).

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