Fußball 5:0 – in den letzten 20 Minuten rollt die Beecker Torlawine

Wegberg · Mittelrheinliga: Bis zur 72. Minute führt der FC gegen den VfL Alfter nur 1:0. Danach geht die Post ab. Hasani (2), Fujiyoshi (2) und Drevina treffen.

 In der letzten halben Stunde drehte gegen Alfter auch Beecks Aleksandar Pranjes auf, bereitete gleich zwei Tore mustergültig vor. Sehenswert war vor allem seine Vorlage zum entscheidenden 2:0 durch Shpend Hasani.

In der letzten halben Stunde drehte gegen Alfter auch Beecks Aleksandar Pranjes auf, bereitete gleich zwei Tore mustergültig vor. Sehenswert war vor allem seine Vorlage zum entscheidenden 2:0 durch Shpend Hasani.

Foto: Michael Schnieders

Lange Zeit viel Spannung, Tumulte zur Halbzeitpause und am Ende dann doch vor 257 zahlenden Zuschauern der höchste Saisonsieg: Der FC Wegberg-Beeck bleibt zuhause eine Macht, gewann gegen den VfL Alfter 5:0 und feierte damit im neunten Heimspiel auch den neunten Sieg.

Nach einer derart klaren Angelegenheit hatte es in der lange Zeit ausgeglichenen und beiderseits intensiv und leidenschaftlich geführten Partie bis zur 72. Minute jedoch ganz und gar nicht ausgesehen. Bis dahin führten die Kleeblätter durch ein frühes Tor von Musashi Fujiyoshi (4.) nur 1:0. Binnen 15 Minuten schraubten die Hausherren das Ergebnis dann auf 5:0 in die Höhe.

„Alfter hat uns bis zum 2:0 alles abverlangt. Das wichtigste Tor war dann sicher dieser zweite Treffer“, urteilte FC-Coach Friedel Henßen. Nicht viel anders sah es VfL-Trainer Bayram Ilk: „Wir haben das Spiel lange offengehalten, doch nach dem 0:2 sind wir total zusammengebrochen, brutal ausgekontert worden. Da hat man gesehen, was passiert, wenn man Beeck zu viel Raum gibt. Das Ergebnis ist aber sicherlich viel zu hoch ausgefallen.“ Die endlich mal wieder gezeigte Effizienz hob Beecks Spielführer Sebastian Wilms hervor: „Am Ende haben wir die Räume gut genutzt – ebenso unsere Chancen.“

Dabei hatte Beeck, das neben den Langzeitverletzten Maurice Passage, Danny Fäuster, Tim Blättler und Sascha Tobor auch noch auf die weiteren Stammkräfte Thomas Lambertz (Oberschenkelzerrung) und André Mandt (Innenbanddehnung) verzichten musste, in der 24. Minute den nächsten Nackenschlag zu verkraften: Nach einem heftigen Zusammenprall mit Günter Mabanza schied Innenverteidiger Nils Hühne mit einer leichten Gehirnerschütterung sowie einer Nasenbeinprellung aus. „So schlimm ist es aber nicht. Ich hoffe, am Dienstag wieder ins Training einsteigen zu können – und auf alle Fälle will ich am Freitag in Hürth wieder dabei sein“, erklärte Hühne gestern auf Nachfrage dieser Redaktion. Bemerkenswert: Mit Hühne schied der letzte Vertreter der Erfolgs-Viererkette der Hinrunde aus.

Die Tumulte beim Gang in die Kabinen bekam er so nicht mit. Da entlud sich die speziell in der Viertelstunde vor der Pause aufgebaute Hektik in einer zünftigen Rudelbildung samt hitzigen Wortgefechten an der Tribüne – so viele Emotionen hat man im Waldstadion lange nicht mehr gesehen. „Davon haben wir uns leider total aus dem Rhythmus bringen lassen. Auch als wir nach der Pause wieder zum Stadion hochgingen, war das bei uns immer noch das Thema Nummer eins“, bemerkte Ilk.

Mit Bilderbuchtoren sorgte Beeck in der Schlussphase dann für die Entscheidung: Der am Ende sehr auffällige Aleksandar Pranjes tankte sich nach Doppelpass mit Yannik Leersmacher durch, sein von einem Alfterer noch abgefälschtes Zuspiel nickte Shpend Hasani zum 2:0 ein (72.). Einem prima Pass in die Tiefe von Amaar Zayton auf Leersmacher ließ dieser eine ebenso schöne Maßflanke auf Fujiyoshi folgen – der erzielte so seinen zweiten Treffer (77.). Auf Pranjes-Zuspiel gelang danach auch Hasani sein zweites Tor (86.). Den Schlusspunkt setzte Armand Drevina auf Hasani-Vorlage (87.).

Da war dann auch Henßen wieder versöhnt. Der war noch am Tag nach 1:3-Niederlage in Friesdorf mächtig angefressen und hatte daher für das Dienstagtraining zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Die Übungseinheit fand auf Wegberger Asche statt – der SC durfte sein Testspiel gegen Viktoria Rath-Anhoven parallel dafür auf dem Beecker Kunstrasen austragen. „Mich hatten zuletzt ja einige Kleinigkeiten gerade auch bei der Einstellung gestört. Mit dieser Maßnahme wollte ich den Jungs noch mal verdeutlichen, wie gut sie es in Beeck eigentlich haben – auch, was die Rahmenbedingungen betrifft“, erläuterte Henßen.

Zweiter Wermutstropfen neben der Verletzung Hühnes: Riad Chak­roun handelte sich wegen Ballwegschlagens die fünfte Gelbe Karte ein, fehlt damit am Freitag in Hürth. Henßen: „Eine ganz dumme Karte.“

Beeck: Zabel – Thelen, Wilms, Hühne (24. Zayton), Müller (82. Post) – Chak­roun­, Drevina – Pranjes, Leersmacher, Fujiyoshi – Hasani

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