Aufstiegsrennen in der Mittelrheinliga Beeck braucht den perfekten Endspurt

Wegberg · Der FC spielt am Freitag (20 Uhr) gegen die SpVg. Frechen. Im Aufstiegsduell mit Bergisch Gladbach helfen nach dem desolaten Auftritt in Siegburg wohl nur noch Siege.

 Beecks Trainer Friedel Henßen mit skeptischem Blick.

Beecks Trainer Friedel Henßen mit skeptischem Blick.

Foto: Michael Schnieders

Nach der peinlichen 0:2-Niederlage am vergangenen Sonntag beim zuvor 15 Mal sieglosen bisherigen Schlusslicht Siegburger SV suchte Friedel Henßen rasch den Mannschaftsbus auf. „Ich habe erst dem Gegner zum verdienten Sieg gratuliert, dann noch dem Schiedsrichter für seine gute Spielleitung gedankt, doch danach wollte ich nur noch weg“, erzählt der Trainer des Mittelrheinliga-Tabellenführers FC Wegberg-Beeck. Diese Niederlage habe eben sehr an ihm genagt – so sehr wie kaum eine andere zuvor. „In der Regel habe ich an einer Niederlage noch bis Montag zu knabbern, dann ist es aber auch gut. Doch diesmal war das auch beim Training am Dienstag immer noch der Fall.“

Ebenso sei das aber auch bei der Mannschaft selbst gewesen. „Auch bei ihr war die Enttäuschung über diese Blamage da noch deutlich spürbar. So deutlich wie selten einmal zuvor.“ Bis auf einen Freistoß hatte Beeck bei den aufopferungsvoll kämpfenden Siegburgern keine einzige zwingende Chance, blieb so erstmals überhaupt in dieser Spielzeit ohne eigenes Tor. Und da sich der große Konkurrent SV Bergisch Gladbach gegen den VfL Alfter wieder mal keine Blöße gab, souverän 4:0 siegte, ist der einst stattliche Vorsprung auf einen Zähler zusammengeschrumpft – und der SV hat noch ein Spiel mehr auszutragen.

Folge: Um den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen, benötigt Beeck in den verbleibenden vier Spielen voraussichtlich ausnahmslos Siege – nicht nur im Topspiel daheim gegen den SV am 2. Juni. Denn es ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass Bergisch Gladbach sonst noch mal patzt. Was die bisherige Rückrunde untermauert: Der SV hat da bislang nur vier Punkte liegen lassen – Beeck bereits 14. Der Acht-Punkte-Vorsprung, den der FC zur Winterpause hatte, ist also vollständig aufgezehrt.

Bange machen lässt sich Henßen trotz der vernichtenden Auswärtsbilanz in diesem Jahr (ein Remis, vier Niederlagen) aber nicht: „Die Qualität und auch die Mentalität, unsere letzten vier Spiele allesamt zu gewinnen, haben wir. Ich denke, dass jetzt wirklich jeder bei uns verstanden hat, was die Stunde geschlagen hat.“

Das erste dieser vier Spiele steht am heutigen Freitag an. Da kommt Aufsteiger SpVg. Frechen ins Waldstadion. „Dass wir zurzeit weit lieber zu Hause als auswärts spielen, ist ja gar keine Frage. Wir müssen Frechen direkt unter Druck setzen, versuchen, es müde zu spielen“, sagt Henßen – und erwartet aber ein ähnlich enges Match wie im Hinspiel. Da nutzte der FC in buchstäblich letzter Minute durch Shpend Hasani seine einzige echte Chance zum glücklichen 1:0-Sieg.

Henßen: „Es könnte auch nun durchaus wieder ein zähes Steineklopfen werden. Denn Frechen ist eine sehr gut organisierte Mannschaft, bei der keiner kreuz und quer läuft und nichts auf Zufall aufgebaut ist. Dass Frechen auf Platz sechs steht und den Klassenerhalt schon sicher hat, kommt also beileibe nicht von ungefähr.“ Dennoch zählt für Beeck natürlich nur ein Dreier.

Während der FC also gehörig unter Druck steht, kann der Gast angesichts von zwölf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz locker aufspielen. „Wir kommen in der Tat mit einiger Gelassenheit nach Beeck“, sagt Frechens Coach Micha Skorzenski.

Entscheidend dazu beigetragen haben die zwei jüngsten Siege gegen abstiegsgefährdete Teams: Nach dem 2:0 gegen Alfter und dem 4:1 gegen Arnoldsweiler, dazwischen auch noch ein beachtliches 0:0 beim Tabellendritten Hürth, ist die SpVg. aller Abstiegssorgen ledig. Was Auswirkungen auf die Spielweise haben wird. „Wir wollen Beeck nicht das Spiel überlassen, sondern unser eigenes Ding machen und deutlich aktiver als im Hinspiel auftreten“, kündigt Skorzenski an – und räumt ein, dass dies bei einer prekäreren Ausgangslage für die SpVg. anders aussehen würde.

So ganz sorgenlos kommt Frechen aber dennoch nicht ins Waldstadion – rund ein halbes Dutzend Spieler fällt verletzungsbedingt aus. Skorzenski: „Für uns ist das ein Highlightspiel, und das hätten wir gerne mit dem besten Team bestritten, um richtig zeigen zu können, was man so alles drauf hat.“

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