Fußball Schiedsrichter Dirk Wiegand greift gerne häufiger zur Pfeife

Fußball · Der 35-Jährige gehört im Kreis Heinsberg zu den Fleißigsten seiner Zunft. Am vergangenen Wochenende war er gleich dreimal im Einsatz.

Schiedsrichter Dirk Wiegand, für C-Ligist STV Lövenich aktiv, gilt im Fußballkreis Heinsberg als einer der angesehensten Unparteiischen, zumindest ist er einer der Fleißigsten. So wie vergangenes Wochenende, als er Freitag, Samstag und Sonntag im Einsatz war. Am Freitag leitete er das A-Liga-Kellerduell zwischen dem SV Niersquelle Kuckum und Blau-Weiß Kirchhoven und am Samstag das Bezirksliga-Derby zwischen dem FC Wegberg-Beeck II und der SG Union Würm-Lindern. Sonntag stand dann noch die Partie zwischen der Sparta aus Gerderath und dem TuS Rheinland Dremmen auf seinem Programm.

 Schiedsrichter Dirk Wiegand ist im Kreis Heinsberg oft mehrmals an einem Wochenende im Einsatz.

Schiedsrichter Dirk Wiegand ist im Kreis Heinsberg oft mehrmals an einem Wochenende im Einsatz.

Foto: nipko

Und solche Mehrfacheinsätze sind für Wiegand keine Seltenheit. „Es ist die Freude am Sport, die Begeisterung für die Schiedsrichterei“, antwortet der 35-Jährige auf die Frage nach seiner Motivation. Selbst aktiv war er nicht,  Schiedsrichter hingegen ist der gebürtige Thüringer schon seit seinem 13. Lebensjahr. Schon bald hatte es Wiegand in Thüringen bis in die Bezirksliga geschafft. Nach seinem Wechsel in die Region im Jahr 2012 war für ihn klar, dass er seine Leidenschaft „Schiedsrichtern“ fortsetzen wird, und meldete sich beim Fußball-Verband Mittelrhein. Schon bald war er  im  Fußballkreis Heinsberg eine feste Größe  der Gilde. Nach einem Jahr als Schiedsrichter für den SV Brachelen, schloss er sich 2013 dem STV Lövenich an, dem ist er bis heute treu geblieben.

Schiedsrichter, die sehr oft im Einsatz sind, gibt es auch in anderen Kreisen. Dieter Kauertz aus Mönchengladbach gehörte auch einmal dazu, mittlerweile ist er Schiedsrichter-Beobachter für den Fußballverband Niederrhein. Früher leitete er ebenfalls mehrere Spiele am Wochenende: „Zuerst die Junioren, teilweise mit zwei aufeinander folgenden Spielen, und dann noch die Alten Herren.“ Der Fußballkreis Mönchengladbach-Viersen sei bei der Zahl der Schiedsrichter derzeit im Vergleich zu anderen Kreisen noch gut aufgestellt, zudem sei die Entfernung zu den Spielorten innerhalb Gladbachs überschaubar. „Da könnte ein Schiedsrichter auch ohne weiteres zwei Spiele an einem Tag leiten. Aber nur wenige nehmen diese Möglichkeit wahr. Dies sind meist die älteren Jahrgänge, die nicht mehr im vollen Berufsleben stehen, aber immer noch die Lust zum Schiedsrichten haben“, sagt Kauertz.

Dirk Wiegand hat diese Lust. Und wer glaubt, dass er mit seiner Schiedsrichterei sportlich schon ausgelastet sei, irrt. Er ist nämlich zugleich noch Mitglied im Kreisschiedsrichterausschuss, und da unter anderem zuständig für Schiedsrichteransetzungen in den C- und D-Ligen. „Wenn denn welche zur Verfügung stehen“, sagt Wiegand,  „auch im Fußballkreis Heinsberg beklagen wir einen Mangel an ausgebildeten Schiedsrichtern“.

Hat Wiegand dann unter der Woche tatsächlich mal frei, unterstützt er seinen siebenjährigen Sohn bei dessen Fußballaktivitäten bei den F-Junioren des TuS Germania Kückhoven. Anders als sein Vater, spielt der lieber selbst leidenschaftlich Fußball, will vom Schiedsrichtern noch nichts wissen – vorerst jedenfalls nicht. Am Wochenende wird der Sohnemann aber wohl wieder ohne seinen Vater auskommen müssen, denn es folgt der nächste Doppeleinsatz: am Samstag eine Partie der Mittelrhein-A-Junioren Beecker Waldstadion  und am Tag darauf das kreisinterne Frauenderby zwischen den Sportfreunden Uevekoven und dem SV Waldenrath-Straeten.

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