Regelungen im Amateurfußball So sieht’s aus bei Auf- und Abstieg

Kreis Heinsberg · Drei Spieltage vor Ende der Fußballsaison ist von Mittelrhein- bis Kreisliga noch einiges unklar. Wir erklären, welche Mannschaften unter welchen Bedingungen noch hoffen können oder zittern müssen.

 Dürfen die Spieler des FC Wegberg-Beeck auch am Saisonende jubeln?

Dürfen die Spieler des FC Wegberg-Beeck auch am Saisonende jubeln?

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Bis zum 16. Juni wird im Kreis Heinsberg noch Fußball gespielt. Bis zu diesem Sonntagnachmittag, irgendwann gegen 17 Uhr, dürften bei vielen Teams auch die Rechenspielchen weiter gehen. „Es ist manchmal etwas schwer zu durchschauen, wieviele Mannschaften denn jetzt absteigen und wovon das alles abhängt“, sagte Thomas Porz, Trainer des A-Ligisten Niersquelle Kuckum in der vergangenen Woche. In der Tat müssen die Kreisligisten bis zum Schluss auch darauf achten, was in den „oberen“ Ligen passiert. Wir erklären, wer wann auf- oder absteigt.

Mittelrheinliga Der FC Wegberg-Beeck steht am Sonntag vor dem mit Abstand wichtigsten Spiel der Saison. Aktuell führen die Kleeblätter die Liga mit einem Punkt Vorsprung vor dem SV Bergisch Gladbach an, der nun zum voraussichtlichen Aufstiegsendspiel im Waldstadion gastiert. Da die Gäste noch ein Spiel mehr in der Hinterhand haben, braucht Beeck einen Dreier, um aus eigener Kraft aufsteigen zu können. Würde Bergisch Gladbach Meister werden, wäre der Gang in die Regionalliga West sicher: Die Belkaw-Arena ist mit ihren 10.500 Plätzen absolut ligatauglich, finanziell ist der SV ebenfalls potent. Neben dem bereits zurückgezogenen TSC Euskirchen steigen in jedem Fall zwei weitere Teams ab. Aktuell wären das der SSV Merten und der VfL Alfter.

Landesliga Hier befinden sich in der Staffel 2 sowohl Germania Teveren als auch der FC Schafhausen im oberen Mittelfeld der Tabelle, haben also mit Auf- und Abstieg nichts zu tun. Die beiden zurückgezogenen Teams Hilal-Maroc Bergheim und FC Inde Hahn stehen als Absteiger fest, hinzu kommt ein weiteres Team. Aktuell wäre das Grün-Weiß Brauweiler. Neben den Meistern der beiden Staffeln steigen auch die Tabellenzweiten auf. Das liegt daran, dass der finanziell in arge Schieflage geratene Regionalliga-Absteiger TV Herkenrath einen Neustart in der Kreisliga wagen wird.

Bezirksliga In der Staffel 4 führt der Kohlscheider BC die Tabelle drei Spieltage vor Schluss mit fünf Zählern an, könnte also die direkte Rückkehr in die Landesliga feiern. Wahrscheinlich dürfen drei der vier Tabellenzweiten ebenfalls aufsteigen, hier zählt der direkte Punktevergleich. Rasensport Brand schneidet derzeit allerdings am schlechtesten ab. Am Tabellenende steigen definitiv drei Teams ab – gut möglich, dass alle drei aus dem Kreis Heinsberg kommen. Der abgeschlagene VfJ Ratheim (acht Punkte) steht als Absteiger längst fest. Dahinter wird es ganz eng: Huchem-Stammeln (28, Kreis Düren) und TuS Germania Kückhoven (30) belegen aktuell die anderen beiden Abstiegsränge, Wegberg-Beeck II (30), TuS Rheinland Dremmen (31) und FV Vaalserquartier (33, Kreis Aachen) folgen knapp davor.

Kreisliga A In der höchsten Heinsberger Kreisklasse steht der SV Helpenstein dicht vor dem Meistertitel und damit vor dem Aufstieg. Feststehen könnte der Titel schon am kommenden Sonntag. Doch auch Sparta Gerderath – und als drei Punkte schlechterer Verfolger womöglich auch der SV Waldenrath/Straeten – haben noch Chancen. Aus den neun Kreisen steigen nämlich auch die vier besten Zweiten – gemäß Quotientenregelung – auf. Aktuell ist Gerderath in diesem Ranking Vierter, hauchdünn hinter dem Türkischen SV Düren, SV Sötenich und BW Königsdorf. Gewinnt Sparta seine letzten drei Saisonspiele, ist der Aufstieg also eingetütet.

Richtig kompliziert wird es im Abstiegskampf. Hier gibt es grundsätzlich drei Absteiger. Diese Anzahl kann sich aber auf vier oder gar fünf Teams erhöhen. Fünf Absteiger gibt es nur dann, falls drei Kreisteams aus der Bezirksliga absteigen und Sparta Gerderath als Zweiter nicht aufsteigt. Vier Absteiger gibt es, wenn Gerderath nicht aufsteigt und zwei Kreisteams aus der Bezirksliga absteigen – oder wenn drei Bezirksligisten absteigen und Gerderath aufsteigt. Einen Sonderfall bildet die SG Katzem/Lövenich. Die Spielgemeinschaft steht vor einer Auflösung. In diesem Fall würde sie als erster Absteiger feststehen. Der SSV Viktoria Katzem würde wohl wieder in der Kreisliga B spielen, der STV Lövenich wohl in der Kreisliga C. Josef Küppers vom Heinsberger Spielausschuss betont aber: „Noch steht in dieser Hinsicht nichts fest. Die Spielgemeinschaft hat noch bis zum 31. Mai Zeit, sich für die kommende Saison zurückzumelden.“ Erst wenn das nicht geschehe, könne er genau sagen, wie es weitergeht.

Kreisliga B Die Meister der drei Staffeln steigen auf. Als solche stehen Ay-Yildiz Spor Hückelhoven und Union Schafhausen II schon fest. Dass auch der beste Zweite der drei Staffeln aufsteigt, ist unwahrscheinlich. Das würde nur passieren, wenn Gerderath oder Waldenrath/Straeten aufsteigen und aus der Bezirksliga nur ein Kreisteam absteigt. Aus den drei Staffeln steigen grundsätzlich je zwei Teams in die Kreisliga C ab. Steigen vier Teams aus der Kreisliga A ab, muss der schlechteste Drittletzte ebenfalls runter. Steigen fünf Teams aus der A-Liga ab, trifft es zwei der Drittletzten.

Kreisliga C In der C-Liga steigen die beiden Ersten jeder Staffel auf. Einen zusätzlichen Aufsteiger kann es theoretisch geben – dies ist aber unwahrscheinlich (siehe Kreisliga B). Grundsätzlich steigen jeweils die beiden Letzten der Staffeln ab. Es kann zu zwei weiteren Absteigern kommen – auch hier verhält es sich wie in der Kreisliga B.

Kreisliga D Die Tabellen-Ersten und -Zweiten steigen auf. Bei Punktgleichheit werden hier Entscheidungsspiele auf neutralem Grund durchgeführt. Steigen nur sechs C-Ligisten ab, kann es einen weiteren Aufsteiger geben.

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