Fußball Für FC ist heute zumindest verlieren verboten

Wegberg · Regionalliga: Beeck trägt ab 19.30 Uhr die Nachholpartie beim Bonner SC aus. Bei einer Niederlage wäre Abstieg kaum noch vermeidbar.

 Ob Beecks Mittelfeldstratege Joshua Holtby (Mitte), hier bei seinem erfolgreichen Torschuss zum 1:1-Endstand bei Borussia Mönchengladbach II am Karsamstag, heute wird auflaufen können, entscheidet sich kurzfristig.

Ob Beecks Mittelfeldstratege Joshua Holtby (Mitte), hier bei seinem erfolgreichen Torschuss zum 1:1-Endstand bei Borussia Mönchengladbach II am Karsamstag, heute wird auflaufen können, entscheidet sich kurzfristig.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Klar, jedes Spiel ist wichtig. Es gibt aber auch Spiele, die noch ein bisschen wichtiger sind. Zu dieser Kategorie zählt zweifellos die heutige Nachholpartie des FC Wegberg-Beeck. Da treten die Kleeblätter im Sportpark Nord beim direkten Konkurrenten Bonner SC an. Im Unterschied zu Beeck, das am Samstag beim SV Rödinghausen 1:2 verlor, fuhr parallel der BSC einen überraschenden Dreier ein: Vor 4700 Zuschauern auf dem Tivoli gewann er bei Alemannia Aachen 4:2. Matchwinner war David Bors mit drei Toren, der damit maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Bonn seine Negativserie mit nur zwei Punkten aus sechs Spielen beendete.

Folge: Die Situation hat sich für die Kleeblätter verschärft - auf Bonn, das den Hoffnungsplatz 15 belegt, sind es drei Punkte Rückstand und das bedeutend schlechtere Torverhältnis. Dazu hat der BSC noch zwei Spiele mehr nachzuholen - der Rückstand könnte also ohnehin noch wachsen. Folglich gilt für den FC heute eine Parole: verlieren verboten. Denn eine Niederlage wäre praktisch das Ende aller realistischen Hoffnungen auf den Klassenerhalt, wäre der Abstieg kaum noch vermeidbar. Um der Hoffnung auf ein weiteres Regionalligajahr richtig Nahrung zu geben, ist der FC im Grunde sogar zum Siegen verdammt. "Wir müssen gewinnen", bekräftigt Kapitän Maurice Passage.

Derweil ist Beecks Teamchef Friedel Henßen bemüht, ein wenig Druck aus dem Kessel zu nehmen: "Klar ist das ein ganz wichtiges Spiel, das auch vorentscheidende Bedeutung haben könnte. Und natürlich fahren wir nach Bonn, um da zu gewinnen. Doch auch bei einem Remis wäre der Klassenerhalt noch möglich." Eines räumt Henßen aber auch ein: "Sollten wir verlieren, dann stehen unsere Chancen schlecht. Doch auch dann würde die Welt nicht untergehen."

Das Hinspiel in Beeck endete 0:0 - angesichts der Mehrzahl an guten Chancen hätte der FC die Partie aber sogar gewinnen müssen. "Das alles zählt aber nicht mehr. Bonn ist sicherlich keine Übermannschaft, wird aber genau wie wir alles dransetzen, um die Partie zu gewinnen", sagt Henßen - und schiebt nach: "Der BSC hat ja auch noch Chancen, die Zweiten Mannschaften von Fortuna Düsseldorf und 1. FC Köln einzuholen und so noch den direkten Klassenerhalt zu schaffen."

Auch heute wird Henßen wieder maßvoll rotieren - teilweise könnte er dazu auch gezwungen werden. Denn ob Joshua Holtby, der in Rödinghausen nach einer halben Stunde mit Oberschenkelproblemen passen musste, einsatzbereit ist, dürfte sich sehr kurzfristig entscheiden. Shpend Hasani schlägt sich nach wie vor mit Fußproblemen herum, und ob Stammkeeper Stefan Zabel wieder fit wird, ist auch fraglich - falls nicht, wird eben wieder Tobias Kraus das Tor hüten, der seine Sache in Rödinghausen bei seinem ersten Einsatz von Beginn an ordentlich gemacht hat.

Zentraler Akteur beim Bonner SC ist Kapitän und Taktgeber Dario Schumacher, Trainer weiterhin Daniel Zillken, der vor dem Spiel in Aachen nach langem Zögern seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat. Hintergrund: "Ich hatte meiner Frau eigentlich versprochen, wenn ich 50 Jahre alt werde, als Trainer aufzuhören - und so alt bin ich ja nun geworden. Ohne ihr Einverständnis hätte ich daher nun auch nicht verlängert", erläutert Zillken. Der gehört eben wie Kollege Henßen zu den wenigen Regionalligatrainern, die diese Tätigkeit nicht hauptberuflich ausüben, sondern auch noch einem "normalen" Beruf nachgehen.

(emo)
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