"Früher gab's nur Fußball und Messdiener"

Das "heiße Thema" Aschenplatz schnitt Vorsitzender Georg Demary in der Jahresversammlung der Fußball-Abteilung des SV Holzweiler nur zu Beginn an. "Ich halte das Verfahren für fragwürdig, werde aber eventuelle Regressansprüche persönlich übernehmen. Sie sollen nicht dem Verein zur Last fallen", las Demary vor 44 Mitgliedern seine Erklärung dazu vor.

"Der Zirkus hat den Aschenplatz in einem desolaten Zustand hinterlassen", merkte Geschäftsführer Helmut Sildatke an, ehe er zur sportlichen Situation beim B-Ligisten Stellung nahm. "Die Zielsetzung lautete vor der Saison Wiederaufstieg in die A-Liga, und da sind wir auch auf einem sehr guten Weg. Die Trainingsbeteiligung ließ zuletzt freilich zu wünschen übrig."

Zurzeit trainieren die Seilerstädter auf dem Kuckumer Aschenplatz. "Für diese Möglichkeit gilt mein Dank dem SV Niersquelle", führte Sildatke weiter aus, ehe er auf ein weiteres heikles Thema zu sprechen kam: "Unsere Tribüne wurde durch eine Brandstifung im Mai letzten Jahres total zerstört. Die Täter sind bis heute nicht dingfest gemacht; uns fehlen leider die Mittel zum Wiederaufbau."

Jugendleiterin Birgit Hiddemann stellte für die nächste Saison wieder eine A-Jugend in Aussicht und lieferte dann auf sehr unterhaltsame Art Einblicke in grundsätzliche Probleme bei der Arbeit mit den älteren Jahrgängen. "Die Wechselbereitschaft der Jungs ist so hoch wie nie zuvor. Richtig heiße Lokalkämpfe gibt es nicht mehr; heute haben die den Charakter von Freundschaftsspielen." Das sei auch eine Folge der enormen Freizeitmöglichkeiten. "Früher gab's nur Fußball und Messdiener."

Bemerkenswert am Rande: Zwei sehr unterschiedliche sportliche Leistungen wurden während der "JHV" mit heftigem Tischklopfen noch einmal gewürdigt: zum einen die prima Vorstellung der Herren beim 3:6 im Kreispokal-Viertelfinale in Beeck im August, zum anderen der Bambini-Sieg bei der Erkelenzer Hallen-Stadtmeisterschaft vor wenigen Wochen . . .

(RP)
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