Regionalligist aus Wegberg Beeck verliert das Pokalhalbfinale in Aachen durch ein „Eiertor“

Fußball · Auf dem Tivoli unterlag der FC Wegberg-Beeck durch ein frühes Kontertor 0:1. Danach brachte Beeck das Alemannia-Tor nur ganz selten in Gefahr. Am Samstag geht es nach Lotte.

 Yannik Leersmacher (rotes Trikot) verpasst hier knapp Beecks beste Chance.

Yannik Leersmacher (rotes Trikot) verpasst hier knapp Beecks beste Chance.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Meik Kühnel war restlos bedient: „Diese Niederlage tut sehr, sehr weh. Es ist wirklich bitter, durch so ein Eiertor aus dem Pokal auszuscheiden“, sagte der Sechser des FC Wegberg-Beeck kurz nach Abpfiff des Halbfinals im Mittelrheinpokal bei Regionalliga-Rivale Alemannia Aachen.

Das einzige Tor auf dem Tivoli fiel bereits in der 16. Minute: Nach einem Pressschlag tief in der gegnerischen Hälfte blieb Justin Hoffmanns angeschlagen liegen. Schiedsrichter Niklas Dardenne (Euskirchen) entschied jedoch nicht auf Foulspiel, ließ weiterlaufen, woraufhin einige Beecker wohl spekulierten, dass ein Aachener den Ball zur Behandlung von Hoffmanns ins Aus schießen würde. Das passierte aber nicht – im Gegenteil: André Wallenborn setzte Mergim Fejzullahu in Szene, der traf aus fast schon spitzem Winkel genau ins lange Eck. „Das hat Aachen clever gemacht, und wir waren da einfach zu blauäugig“, monierte Beecks Coach Mark Zeh.

Der hatte exakt dieselbe Elf wie beim 2:1-Überraschungssieg gegen Preußen Münster im vorangegangenen Regionalligaspiel aufs Feld geschickt – also wieder mit einer Dreierkette. Beeck erwischte einen glänzenden Start, erspielte sich schon nach 30 Sekunden die erste Ecke und hatte durch einen Weitschuss André Mandts, bei dem sich Aachens Keeper Joshua Mroß ordentlich strecken musste, die erste Chance (10.). Doch danach fiel die Formkurve deutlich ab, gab es kein gescheites Aufbauspiel mehr, gingen die meisten Bälle postwendend wieder verloren. „In der ersten Halbzeit haben wir viele einfache Fehler gemacht“, stellte Zeh fest. Wirklich gefährlich wurde umgekehrt aber auch die Alemannia nur höchst selten. So entwickelte sich ein zähes und von Zweikämpfen geprägtes Spiel.

Aus der Kabine kam Beeck mit weitaus mehr Entschlossenheit, garniert von einigen Schüssen aus der zweiten Reihe. Aus dem Spiel heraus kam der FC freilich bis zum Ende kein einziges Mal gefährlich in Alemannias Strafraum. Die mit Abstand größte Ausgleichschance resultierte dann auch aus einem Standard: Eine Mandt-Ecke verlängerte der eingewechselte Marc Kleefisch per Kopf – Yannik Leersmacher verpasste den Ball nur um Zentimeter (72.).

Aachen verlegte sich fast nur noch aufs Kontern. Da in der Schlussphase Torschütze Fejzullahu auf diese Art zwei erstklassige Matchbälle ausließ (78./82.), blieb es immerhin spannend bis zum Schluss. Kleefisch, der für einige Belebung sorgte, verpasste per Kopf, wiederum nach einer Mandt-Ecke, Beecks letzte Ausgleichschance (90.).

„Wir haben alles reingeworfen. Doch leider hat die Zielstrebigkeit im letzten Drittel gefehlt. So haben wir leider den kürzesten Weg verpasst, der jemals in den DFB-Pokal geführt hat“, urteilte Mandt. „Bis auf eine Beecker Chance haben wir nichts zugelassen und sind daher verdient ins Endspiel eingezogen“, meinte Aachens Coach Dietmar Bozek. Dort ist am Samstag, 29. Mai, Drittligist Viktoria Köln in Bonn der Gegner. Der siegte im kölschen Duell bei Regionalligist Fortuna 2:1 nach Verlängerung.

Für Beeck geht es am Samstag mit dem Ligaspiel bei den Sportfreunden Lotte weiter. Die haben sich im Westfalenpokal durch ihren 6:4-Sieg nach Elfmeterschießen gegen Rödinghausen nicht nur fürs Endspiel qualifiziert, sondern stehen wegen einer besonderen Konstellation in Westfalen auch schon als DFB-Pokalteilnehmer fest. Beeck muss in Lotte auf die gelbgesperrten Mandt und Nils Hühne verzichten.

Beeck: Zabel – Hühne, Wilms, Leersmacher – Hoffmanns, Kühnel, Mandt, Fehr (71. Lekesiz) – Bach (84. Brauweiler), Hasani (63. Kleefisch), Merl (46. Post)

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