Fußball-Mittelrheinpokal Pokalträume geplatzt – Mentalität schlägt Spielkultur

Fußball-Mittelrheinpokal · 2. Runde Mittelrheinpokal: Beeck verliert in Friesdorf 1:4. FC lässt sich von aggressiven Gastgebern den Schneid abkaufen.

 War in der 2. Hälfte ein Lichtblick: Beecks Norman Post

War in der 2. Hälfte ein Lichtblick: Beecks Norman Post

Foto: FCWB

Ein Drittligist und zwei Regionalligisten waren sensationell bereits in der ersten Runde des Mittelrheinpokals ausgeschieden – in Gestalt des Bonner SC hatte der FC Wegberg-Beeck einen davon selbst aus dem Weg geräumt. Kein Wunder daher, dass beim Tabellenführer der Mittelrheinliga schönste Pokalträume reiften.

Doch diese platzten auf dem Kunstrasenplatz von Blau-Weiß Friesdorf nun wie eine Seifenblase. Beim Ligakollegen, den die Kleeblätter vor gut einem Monat in der Meisterschaft noch ungefährdet mit 3:0 geschlagen hatten, gingen sie nun ihrerseits 1:4 unter und verspielten damit leichtfertig eine vielleicht einmalige Chance.

Der Auftritt bis zum Seitenwechsel geriet dabei regelrecht blamabel. Denn da ließen sich die spielerisch grundsätzlich sicherlich weit besseren Schwarz-Roten von den äußerst aggressiven, kampf- und lautstarken Gastgebern vollständig den Schneid abkaufen, gewannen kaum einen Zweikampf. „Wir sind sicherlich mit einer guten Einstellung reingegangen, doch auf den Platz haben wir das dann gar nicht gebracht“, räumte Beecks Coach Michael Burlet vorbehaltlos ein.

Joy-Slayd Mickels hatte nach einer präzisen langen Hereingabe Marc Kleefischs zwar die erste nenenswerte Chance im Spiel (18.), doch fünf Minuten später führten die Blau-Weißen durch einen Doppelpack von Alperen Sürül auch schon 2:0. Beim ersten Tor fiel Friesdorfs Stürmer der Ball etwas glücklich vor die Füße (20.), beim zweiten nutzte er einen dicken Stellungsfehler in Beecks Hintermannschaft gnadenlos aus (23.). Armand Drevina (29.) und Shpend Hasani (45.) hatten danach den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Umgekehrt durfte Beeck aber auch noch froh sein, dass Friesdorfs Jimmy Mbiyavanga eine ungleich größere Chance nicht zum 3:0 nutzte – Keeper Stefan Zabel hatte etwas dagegen (37.).

Mit viel Dusel schaffte Beeck nach dem Seitenwechsel das so erhoffte schnelle Anschlusstor: Torwart Abduelrihim Eldaghais unterlief ein Eigentor, nachdem Hasanis Schuss vom Pfosten an seine Schulter gesprungen war (49.). Beeck machte nun vornehmlich über die linke Seite Druck, wo speziell Norman Post mächtig mit ankurbelte. Die beste Ausgleichschance ließ Hasani aus (67.). Burlet versuchte alles, stellte erst auf Dreierkette um und schickte dann mit dem kopfballstarken Innenverteidiger Danny Fäuster auch noch einen zusätzlichen Mittelstürmer auf den Platz. Doch kaum war Beecks Vizekapitän auf dem Platz, erhöhte Ertugrul Ünal auf 3:1 (81.). Friesdorfs Dreh- und Angelpunkt Yavuz Günay band mit dem 4:1 dann noch das Schleifchen um den Pokalcoup der Blau-Weißen (87.).

Beeck: Zabel – Thelen (80. Fäuster), Hühne, Wilms, Post – Lambertz (46. Leersmacher), Drevina, Mandt (46. Edson), Mickels – Kleefisch (85. Müller), Hasani
Tore: 1:0, 2:0 Sürül (20.,23.), 2:1 Eldaghais (49., Eigentor), 3:1 Ünal (80.), 4:1 Günay (87.)
Zuschauer: 100

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