Fussball-Regionalliga Wegberg in Hälfte zwei buchstäblich ohne Chance

Fussball-Regionalliga · Der FC Wegberg-Beeck verlor gegen das bisherige Schlusslicht Bonner SC mit 0:2. Vor allem in der zweiten Halbzeit enttäuschten die ersatzgeschwächten Kleeblätter auf ganzer Linie, brachten das SC-Tor nie ernsthaft in Gefahr.

 Angreifer Jannik Mause (am Ball) feierte gegen Bonn sein Debüt im Beecker Dress.Vor der Pause hatte er zweimal den Führungstreffer auf dem Fuß, blieb dabei aber ebenso glücklos wie das Team im gesamten Spiel

Angreifer Jannik Mause (am Ball) feierte gegen Bonn sein Debüt im Beecker Dress.Vor der Pause hatte er zweimal den Führungstreffer auf dem Fuß, blieb dabei aber ebenso glücklos wie das Team im gesamten Spiel

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Viel Redebedarf hatten nach dem Abpfiff Beecks Trainer Michael Burlet, der Sportliche Leiter Friedel Henßen und Macher Werner Tellers. Das Trio steckte für lange Zeit die Köpfe zusammen, bevor es vom Platz trottete. Soeben hatten die Kleeblätter gegen das bisherige Schusslicht Bonn 0:2 verloren. Eine Niederlage, die daher schon an sich sehr schmerzte – erst recht aber angesichts einer ganz schwachen zweiten Halbzeit, nach der die Schwarz-Roten auch nichts anderes als eine Niederlage verdient hatten.

„Da hatten wir gar keine richtige Spielidee mehr, es fehlte zudem jegliche Präzision, unser Spiel war zu sehr auf Glück aufgebaut, die Bälle wurden einfach nur noch reingeschaufelt“, analysierte Burlet die trostlose Vorstellung nach dem Seitenwechsel. Bezeichnend, dass Beeck da nur einen einzigen Schuss aufs Tor zustande brachte – ein harmloser Weitschuss (84.) des stark angeschlagenen und daher nur eingewechselten André Mandt, der als Ideen- und Taktgeber zuvor an allen Ecken und Enden gefehlt hatte – so wie auch sein Standard-Partner auf der Sechs, Marvin Brauweiler (Schleimbeutelentzündung).

Zwei weitere krasse Schwachpunkte: Über die Flügel kam rein gar nichts, und die Standards, vor allem die Ecken, waren schlecht geschlagen, verpufften so alle wirkungslos. „Die Ecken kamen ja allesamt nicht über den ersten Pfosten, und generell fehlte mir jeglicher Druck aus dem Mittelfeld“, merkte treffend Beecks Keeper und Vize-Kapitän Stefan Zabel an. Doch nicht nur die Ecken, sondern auch die vielen einfach nur nach vorne gedroschenen Bälle bereiteten Bonns Innenverteidigung um Ex-Profi Marian Saar keinerlei Probleme. Viel bewegen mussten sie sich dabei noch nicht mal – ein gutes Stellungsspiel war zumeist ausreichend.

Dabei hatte die Partie zunächst gar nicht so übel für den FC angefangen, bei dem Stürmer Jannik Mause sein Debüt feierte. Auf dem Kunstrasen entwickelte sich von Anpfiff weg des guten Unparteiischen Markus Wollenweber (Mönchengladbach) ein ebenso kampfbetontes wie ausgeglichenes Spiel. Dass Bonn mit aller Macht den Dreier wollte, wie es Coach Björn Joppe zuvor angekündigt hatte („in Beeck zählt für uns nur ein Sieg“), war zunächst nicht zu spüren. Richtig gefährlich wurde der SC nur bei einem Freistoß Dario Schumachers, den Zabel aber noch gekonnt um den Pfosten drehte (18.).

Dem standen drei passable Chancen für Beeck zwischen der 26. und 32. Minute gegenüber. Doch zweimal Mause und einmal Shpend Hasani vermochten diese nicht zu nutzen. „Bis zur Pause habe ich uns sogar einen Ticken besser als Bonn gesehen, und nach dem Wechsel lief es zunächst ja noch auf ein 0:0-Spiel hinaus“, merkte Burlet an.

Doch dann gelang dem zur Pause eingewechselten Luis Monteiro mit einem Kunstschuss aus 18 Metern in den Knick Bonns Führung (65.). Wie sehr Bonn diesen Treffer ersehnt hatte, machte sich bei der anschließenden Gefühlsexplosion aller Beteiligten sehr deutlich bemerkbar. „Ob Monteiro den Ball noch mal so treffen würde, wage ich allerdings zu bezweifeln“, meinte Zabel. Der hielt fortan seine Elf wiederholt mit guten Paraden im Spiel, und einmal rettete Yannik Leersmacher, der wie schon gegen Wiedenbrück ein rundum zuverlässiger Vertreter des letztmals gesperrten Innenverteidigers Nils Hühne war, auf der Linie. Erst in der Nachspielzeit fiel daher die endgültige Entscheidung: Nils Teixeira staubte ab (90.+3).

Und Tellers? Trotz der bitteren Niederlage verlor der zumindest nicht seinen Humor: „Mist, ich habe mir die falsche Vorschau angeschaut. In der haben wir durch ein Kacktor in der 90. Minute 1:0 gewonnen.“ Und noch ein kleines Trostpflaster: Alle Konkurrenten verloren auch – oder teilten sich im direkten Duell die Punkte. Beeck hat so weiterhin drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

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