Fußball FC nimmt im Kellerduell 15. Anlauf für ersten Sieg

Wegberg · Regionalliga: Letzter gegen Vorletzter heißt es morgen ab 14 Uhr im Beecker Waldstadion - Beeck trifft auf den FC Kray aus Essen. Der hat Anfang der Woche Trainer Micha Skorzenski rausgeworfen, der erst im Sommer gekommen war. Sein Nachfolger ist Ex-Profi Stefan Blank (38).

 Noch wartet Beecks Heimkehrer Sahin Dagistan (l.) auf sein erstes Tor im neuen und doch alten Trikot. Ob "Daggi" morgen gegen Kray überhaupt mitwirken kann, ist noch fraglich: Den Stürmer plagt eine Bänderdehnung.

Noch wartet Beecks Heimkehrer Sahin Dagistan (l.) auf sein erstes Tor im neuen und doch alten Trikot. Ob "Daggi" morgen gegen Kray überhaupt mitwirken kann, ist noch fraglich: Den Stürmer plagt eine Bänderdehnung.

Foto: JÜRGEN LAASER

Friedel Henßen redet nicht lange um den heißen Brei herum. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", fragt der Teamchef des FC Wegberg-Beeck eher rhetorisch angesichts der morgigen Aufgabe. Dann steigt im Waldstadion das Kellerduell Letzter gegen Vorletzter - Beeck gegen den FC Kray. "Da muss, egal wie, endlich der erste Sieg her", fordert Beecks sportlich Verantwortlicher, der mächtig an der jüngsten 0:4-Schlappe bei RW Oberhausen zu knabbern hatte: "Da war auch noch der Sonntag für mich total verdorben. So enttäuscht wie in Oberhausen bin ich in der Regionalliga bislang selten nach einem Spiel gewesen. Da haben wir ja auf der ganzen Linie versagt, haben in keinster Weise Zugriff aufs Spiel bekommen und vor allem auch Grundtugenden wie Einsatz und Wille vermissen lassen."

Umso mehr hofft Henßen, dass seine Jungs den Hebel morgen wieder umlegen. "Da müssen wir an die gute zweite Halbzeit gegen Ahlen und das generell gute Spiel gegen Schalke II anknüpfen. Morgen reichen aber nicht 100 Prozent. Da will ich von jedem Spieler 120 Prozent sehen - auch wenn wir da nicht vor 8000 Zuschauern wie in Essen oder Aachen spielen. Die Zuschauer, die morgen ins Waldstadion kommen, müssen eine Beecker Mannschaft erleben, die alles gibt." Wie das geht, hat Kray ausgerechnet in Oberhausen vorgemacht: Da gewann der FC völlig überraschend mit 3:1. "Und das war kein Duselsieg, sondern verdient. Die Krayer haben da super gekämpft, gut verteidigt und ihre Chancen konsequent genutzt", urteilt Beecks Keeper Patrick Nettekoven, der diese Partie an seiner alten Wirkungsstätte als Zuschauer erlebte. Krays Spielweise bringt er auf eine markante Formel: "Das ist eine eklige und dreckige Mannschaft." Dass er dies absolut anerkennend meint, verdeutlicht sein Nachsatz: "Genauso müssen auch wir spielen, um Erfolg zu haben." Freilich hat auch Kray erst acht Punkte geholt - und ebenso viele Zähler Rückstand aufs rettende Ufer. Anfang dieser Woche trennte sich der Verein von Trainer Micha Skorzenski (32), der erst im Sommer von der Spvg. Frechen 20 gekommen war, mit der er in sechs Jahren drei Aufstiege bis in die Landesliga gefeiert hatte. "Ihm wurde trotz hervorragender Arbeit die sportliche Talfahrt zum Verhängnis, denn mit acht Punkten steht der FCK aktuell auf dem 18. Platz der Regionalliga-West und befindet sich in akuter Abstiegsgefahr", heißt es dazu auf der Homepage des Klubs.

Fast im gleichen Atemzug präsentierte Kray auch schon den Nachfolger: Ab sofort hat Stefan Blank (38) das Sagen. Der Abwehrspieler spielte als Profi für Alemannia Aachen, 1. FC Kaiserslautern, FC St. Pauli, Werder Bremen, VfB Stuttgart, Hannover 96 und MSV Duisburg, brachte es auf 39 Erst- und 120 Zweitligaspiele. Seinen wohl größten Tag als Profi hatte er am 4. Februar 2004, als er mit der Alemannia im DFB-Pokal Bayern München eliminierte. Dazu steuerte Blank ein spektakuläres Weitschusstor bei, das später zum "Tor des Monats" gekürt wurde. Zuletzt betreute Blank den Bezirksligisten DJK Eintracht Datteln. Seinen Einstand feierte Blank vorgestern Abend im Niederrheinpokal: Beim Oberligisten TV Jahn Hiesfeld siegte Kray 4:1. Als Einwechselspieler kam auf Krayer Seite da auch Willy Aubameyang zum Zuge, der Bruder von Borussia Dortmunds Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang.

Kray stieg erstmals 2012 in die Regionalliga auf. Nach einem Jahr musste der FC wieder zurück in die Oberliga Niederrhein, schaffte aber in der Saison 2013/2014 als Vizemeister den sofortigen Wiederaufstieg, da Meister SV Hönnepel-Niedermörmter auf den Aufstieg verzichtete. In der Vorsaison hielt Kray als 14. mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz die Klasse.

Das alles interessiert Henßen aber nur am Rande: "Wir müssen einfach gucken, dass wir unsere Sachen geregelt bekommen und die Kurve kriegen. Und natürlich wollen wir Blanks Punktspieleinstand verderben - das ist doch klar." Verzichten muss Henßen auf den gelb-rot gesperrten Sebastian Wilms. Und ein Fragezeichen steht hinter den Einsätzen der angeschlagenen Fabio Ribeiro und Sahin Dagistan.

(emo)
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