FC dreht ein 0:2 noch in ein 4:2

Einen turbulenten Start ins Punktspieljahr 2009 feierte Beeck gegen Hürth. Beim ersten Heimsieg seit fast einem halben Jahr gab's insgesamt vier Platzverweise. Beim Heimteam sah Philipp Reichartz Rot.

Zur Pause sah es ganz und gar nicht danach aus, als würde die schwarze Serie reißen. Denn da lag der FC Wegberg-Beeck im Nachholspiel gegen den FC Hürth 0:2 zurück und schien damit nach den Heimpleiten gegen Teveren, Brühl und Niederau auch noch gegen den vierten Aufsteiger im Waldstadion einer Niederlage entgegenzutaumeln. "0:2 daheim gegen einen Aufsteiger – das kannten wir ja schon zu Genüge", merkte nach dem Spiel mit einem Anflug von Sarkasmus Beecks Coach Josef Küppers an.

Dass er dies jedoch recht entspannt tun durfte, lag an der zweiten Halbzeit. Da drehten die Schwarz-Roten die nun äußerst turbulente Partie nämlich noch in einen 4:2-Sieg – garniert mit insgesamt vier Platzverweisen.

Ohne Patrick Ajani

Doch der Reihe nach: Beeck begann nicht ganz überraschend ohne den von Küppers im Vorfeld kritisierten Patrick Ajani ("von ihm muss mehr kommen"). Für ihn spielte links in der Kette Defensiv-Allzweckwaffe Sven Regn.

Die Platzherren begannen sehr ordentlich, rafften sich zu einigen ansehnlichen Direktkombinationen auf. Manko: Zwingende Chancen blieben Mangelware. Lediglich eine verunglückte Flanke Dennis Puhls auf die Latte (18.) gefährdete das Hürther Gehäuse ernsthaft.

Sehr effektiver Gast

Sehr effektiv agierte umgekehrt zunächst der Gast: Aus einer halben Chance machte er zwei Tore. Zunächst köpfte Tim Oessling recht unbedrängt einen Freistoß Talip Arslans ein (30.). Treffer Nummer zwei ging klar auf die Kappe Puhls, der sich im eigenen Strafraum in einem Duell der Kapitäne den Ball von Hürths Marco Langen wegschnappen ließ (44.). Eine Minute vorher hatte Arian Berkigt, Beecks Bester, mit einem Freistoß an die Latte Pech gehabt. Generell beschwor "Ari", der sämtliche Standards in Hürther Tornähe ausführte, damit immer wieder beträchtliche Gefahr herauf.

Die Wende in der hart geführten Partie (inklusive etlicher Verbal-Scharmützel) wurde in der 56. Minute eingeleitet. Da sah Hürths bereits verwarnter Andreas Kremer nach einem dieser Verbal-Duelle Gelb-Rot – für Beeck das Fanal zur Aufholjagd. Philipp Hansen machte mit zwei sehenswerten, aber noch erfolglosen Schüssen den Beginn (59./61.), doch danach klappte es auch ordentlich mit dem Einlochen: Nach Jansen-Ableger schoss Berkigt überlegt zum 1:2 ein (65.), eine feine Kombination über rechts krönte Dominik Bischoff mit einem fulminanten Schuss unter die Latte zum 2:2 (67.), und ein gewitztes Berkigt-Anspiel nutzte Michael Meven abgebrüht zum 3:2 (78.), ehe er noch den Pfosten traf (81.).

Tätlichkeiten

Am Ende verteilte Schiedsrichter Tobias Altehenger (Köln), der sicherlich auch schon einmal einen besseren Tag hatte, noch drei Platzverweise. Zunächst sah Hürths Torschütze Oessling die Ampelkarte (87.), Rot gab's in der Nachspielzeit nach gegenseitigen Tätlichkeiten für Beecks Philipp Reichartz und Hürths Dominik Hochkirchen. Gegen den mit Torwart stürmenden Gast, der in der zweiten Hälfte nicht mehr viel entgegenzusetzen hatte, war der kurz zuvor eingewechselte Lucas Domgörgen dann noch mit einem Schuss ins verwaiste Tor zum 4:2 erfolgreich (90.+4).

"Endlich wieder ein Heimsieg. Dafür war es wirklich allerhöchste Eisenbahn", atmete Küppers tief durch. "Der Schiri hat einige seltsame Entscheidungen getroffen", grollte Kollege Peter Großmann.

Beeck: Spago – Puhl, Reichartz, Klemt, Regn – Bischoff, Enache, Berkigt (90.+3 Fäuster), Hansen – Meven, Jansen (87. Domgörgen)

(RP)
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