Fußball FC 2:3 - krasse Böcke und ein Traumtor

Wegberg · Regionalliga: Beeck verliert das Aufsteigerduell gegen Erndtebrück verdient. Gastgeber in Hälfte eins völlig desolat.

 Da war für Beeck die Welt noch in Ordnung: In der zehnten Minute grätscht Sahin Dagistan (l.) ein Zuspiel von Marius Müller zum 1:0 ins Tor. Erndtebrücks Keeper Timo Bäcker hat das Nachsehen.

Da war für Beeck die Welt noch in Ordnung: In der zehnten Minute grätscht Sahin Dagistan (l.) ein Zuspiel von Marius Müller zum 1:0 ins Tor. Erndtebrücks Keeper Timo Bäcker hat das Nachsehen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Eine Partie, in der für seine Mannschaft das Spiel gegen den Ball im Vordergrund stehen würde: Das hatte Florian Schnorrenberg, Coach des TuS Erndtebrück, von dem Spiel gestern Abend beim FC Wegberg-Beeck erwartet. "Wenn wir mit unserer stark ersatzgeschwächten Mannschaft da ein 0:0 holen, könnten wir damit gut leben", erklärte der Fußballlehrer. Es sollte vor 308 Zuschauern (darunter auch Lewis Holtby) ganz anders kommen. Der TuS schoss drei Tore, war vor der Pause total dominant und siegte am Ende verdient 3:2 gegen bis zur Pause völlig desolate Gastgeber - Erndtebrücks erster Auswärtssieg der Saison. Reichlich bedient war so Beecks Teamchef Friedel Henßen: "Franz Beckenbauer hat eine Leistung wie unsere in der ersten Halbzeit mal als Alte-Herren-Fußball bezeichnet. Das einzig Positive war, dass wir zur Pause nur mit einem Tor hinten lagen."

Auf vier Positionen hatte Henßen seine Anfangself gegenüber dem 1:1 in Oberhausen geändert - dreimal freiwillig: Sahin Dagistan, Sebastian Wilms und Marius Müller rotierten rein, Norman Post, Mark Szymczewski und Nico Czichi raus. Wechsel Nummer vier war nicht freiwillig: Wegen eines Blutergusses im Knie musste kurzfristig Stammkeeper Stefan Zabel passen, für ihn rückte Stefan Nöhles zwischen die Pfosten.

Von Anpfiff weg war Erndtebrück die aktivere Mannschaft, war grelliger, spielerisch besser, gedanklich schneller und gewann auch fast alle zweiten Bälle gegen erstaunlich lethargische Gastgeber. Hedon Selistha verpasste freistehend per Kopf die frühe Führung des TuS (5.). Die gelang mit dem einzig vernünftigen Angriff in Hälfte eins kurz darauf den Kleeblättern, als es einmal richtig flott nach vorne ging: Wilms spielte per Direktabnahme steil in den Lauf von Müller, dessen flache Hereingabe grätschte Dagistan ins Tor - eine Co-Produktion also der drei reinrotierten Spieler (10.). Der Gast zeigte sich unbeeindruckt, zog ein ansehnliches Kombinationsspiel gegen freilich auch viel zu zaghafte Beecker auf. Der mehr als verdiente Ausgleich wurde indes durch einen krassen Fehler begünstigt: Beim 20-Meter-Flachschuss von Stefan Valentini machte Nöhles wahrlich keine gute Figur (22.). Mit einem Tor des Monats brachte erneut Valentini den TuS dann in Führung: Mit der Hacke verlängerte er eine Linksflanke ins Tor (44.).

Mit einer anderen Einstellung kam Beeck aus der Kabine. Müller hatte Pech mit einem Schuss an den Innenpfosten (52.). Dann patzte Danny Fäuster, legte den Ball für Selishta auf - der erhöhte von der Strafraumgrenze (63.). Mit einem trockenen Flachschuss verkürzte Thomas Lambertz umgehend (65.). Danach verpasste der TuS wiederholt die Entscheidung, Beeck blieb so im Spiel. Shpend Hasani (81.), Fäuster (84.) und Wilms (86.) hatten in der aufregenden Schlussphase noch den Ausgleich auf dem Kopf.

Beeck: Nöhles - Passage, Fäuster, Küppers, Tobor - Wilms, Holtby - Lambertz (69. Czichi), Müller (69. Post) - Dagistan (81. Szymczewski), Hasani

(emo)
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