Volleyball Falscher Gegner zum falschen Zeitpunkt
Erkelenzer Land · Volleyball: Die Oberliga-Herren des VC Ratheim steigern sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich, sind aber beim 0:3 gegen Spitzenreiter FC Junkersdorf Köln chancenlos. Für EVV-Mädels stehen die Zeichen auf Abstieg in die Landesliga.
Hardy Pietzko ist ein ausgesprochener Volleyballkenner. Seit Jahren verfolgt er das Geschehen des VC Ratheim, hat Höhen und Tiefen des Teams, in dem sein Sohn Jan normalerweise zuspielt, erlebt und kennt jeden einzelnen Spieler aus dem Effeff. Momentan ist sein Sohnemann zwar nicht mit von der Partie, dennoch hält Hardy Pietzko dem VC Ratheim die Treue, und so verfolgte er auch die 0:3-Niederlage (18:25, 15:25, 19:25) des VCR gegen den ungeschlagenen Tabellenführer FC Junkersdorf Köln, die nach nur 68 Minuten feststand. Dennoch fand Pietzko lobende Worte für den Verlierer: "Das war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche, hätten die Jungs gegen Wuppertal so gespielt, wie gegen Köln, wäre die Partie wahrscheinlich anders ausgegangen."
Ziemlich genau dasselbe Resümee zog auch VC-Trainer Hans Steffens nach der klaren Niederlage gegen die Kölner und ergänzte: "Die Kölner sind ein Spitzenteam, waren uns körperlich überlegen und stehen zurecht ganz oben in der Tabelle." Besonders im Angriff und Block machte sich die körperliche Überlegenheit der Domstädter bemerkbar. Gegen die recht kleingewachsenen Ratheimer Außenblockspieler hatten die schlagkräftigen Angreifer des Tabellenführers nur wenig Mühe, ihre Angriffe in Punkte umzumünzen. "Da hilft es dann auch nicht, wenn wir in der Abwehr einige tolle Aktionen abliefern", sagte Steffens. Und so standen die Ratheimer fast die gesamte Spieldauer über auf verlorenem Posten, liefen fast ausschließlich in allen Sätzen Rückständen hinterher. Zudem konnten sich die Kölner auf ihren guten Aufschlag verlassen, gleich mehrfach legten sie Serien hin, die dazu führten, dass auch mal kleine Rückstände - sowie in Durchgang zwei (9:10) und drei (11:14) - umgehend wettgemacht wurden. "Wir hatten zwar ein bisschen darauf gehofft, wie im Hinspiel einen Punkt zu holen, fest eingeplant war das aber nicht", resümierte VC-Libero Markus Becker. Fest eingeplant ist hingegen eine Revanche beim TVA Hürth II am kommenden Sonntag, denn im Hinspiel kassierte der VCR eine 1:3-Niederlage.
Ihre nächste Niederlage mussten auch die Volleyballerinnen des Erkelenzer VV in der Verbandsliga einstecken. Mit 0:3 (17:25, 20:15, 17:25) verlor das Schlusslicht gegen den Drittletzten SG TV Rodt-Müllenbach hat damit inzwischen schon neun Punkte auf das rettende Ufer, so dass man sich im EVV-Lager langsam aber sich mit dem Gedanken anfreunden muss, den Abstieg in die Landesliga nicht mehr verhindern zu können. "Es sieht so aus, als müssen wir der Wahrheit ins Auge sehen", sagt Margrit Krohn, stellvertretende Vorsitzende des EVV, "alle Zeichen weisen in Richtung Landesliga." Gegen Rodt-Müllenbach kamen die Erkelenzerinnen gar nicht ins Spiel lagen in Satz eins schnell mit 11:21 zurück. Als sie dann auch noch eine 18:14-Führung im zweiten Durchgang verspielten, war es vorbei mit der Gegenwehr.
