Ex-Beeck-Kapitän Arian Berkigt „Als Comeback würde ich es nicht bezeichnen“

Interview | Fussball · Der 37-Jährige Arian Berkigt hat seine gesamte Karriere beim FC Wegberg-Beeck verbracht, jetzt spielt er nach vier Pausen wieder für den TuS Rheinland Dremmen in der Bezirksliga. Wieso tut er das?

 Sein letzter Meistertanz 2017: Mit seinem persönlich vierten Titel in der Mittelrheinliga beendete Beecks Kapitän Arian Berkigt (im Vordergrund) seine aktive Karriere. Jetzt steht er für Dremmen wieder auf dem Feld.

Sein letzter Meistertanz 2017: Mit seinem persönlich vierten Titel in der Mittelrheinliga beendete Beecks Kapitän Arian Berkigt (im Vordergrund) seine aktive Karriere. Jetzt steht er für Dremmen wieder auf dem Feld.

Foto: Jürgen Laaser

Ungewöhnliches passierte am 5. September beim Bezirksliga-Auswärtsspiel von TuS Rheinland Dremmen beim FV Vaalserquartier: Da stand beim Gast kein Geringerer als Arian Berkigt in der Anfangsformation – das erste Meisterschaftsspiel des 37-Jährigen nach seinem eigentlichen Karriereende im Juni 2017. Und auch vergangenen Sonntag, beim 2:3 gegen das Spitzenteam Jugendsport Wenau, wirkte „Ari“ 20 Minuten als Einwechselspieler mit – sein insgesamt dritter Punktspieleinsatz für den TuS. Im Gespräch mit der Redaktion verrät er, warum der ehemalige Beecker nun wieder spielt.

 Ex-Beecker Arian Berkigt.

Ex-Beecker Arian Berkigt.

Foto: FCWB

Ihr überraschendes Comeback hat in der Region große Beachtung gefunden. Wie kam es dazu?

Arian Berkigt Eines vorweg: Ich würde das nicht als Comeback bezeichnen. Ich helfe nur hin und wieder aus, da die Personalnot beim TuS wegen Verletzungen und Sperren sehr groß ist. Ich mache das Trainer Ralph Tellers zuliebe, mit dem ich schon länger bei Dremmens Alten Herren zusammenspiele – quasi jede Woche einmal. Mit den Alten Herren sind wir auch sehr erfolgreich, sind wiederholt Mittelrheinmeister in Hennef und Westdeutscher Meister in Duisburg geworden. Ich wohne mit meiner Familie in Oberbruch – da ist es nach Dremmen nur ein Katzensprung.

Trotzdem: Seniorenfußball ist was ganz anderes als Altherren-Fußball, erst recht nach vier Jahren Pause. Wie haben Sie Ihr erstes Spiel erlebt?

Berkigt (grinst) Klar war die Luft schneller weg als früher, es fehlten zwangsläufig auch die gewohnten Abläufe. Um das wieder zu erreichen, müsste ich wieder voll trainieren – doch das möchte ich überhaupt nicht. Familie und Beruf haben Vorrang. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr, wie ich das zeitlich am Ende noch in Beeck geschafft habe. Da hatte ich ja auch schon eine Tochter – nun sogar zwei. Und leider waren meine drei Einsätze bislang auch nicht von Erfolg gekrönt – alle Spiele haben wir verloren. Auch ich selbst habe dabei keine Glanzleistungen hingelegt. Dennoch macht es mir einfach Spaß, nach über vier Jahren wieder so ein richtiges Spieltagsgefühl zu spüren. Das war für mich ja viele Jahre lang der Normalfall.

Sie haben in Beeck stets auf sehr hohem Niveau gespielt. Wie beurteilen Sie da nun die Bezirksliga?

Berkigt Da möchte ich mir überhaupt kein Urteil anmaßen. Ich trainiere mit den Jungs ja auch nicht mit.

Immerhin ist ein TuS-Akteur noch eine Ecke älter als Sie: Vergangenen Monat ist Dauerbrenner Marcel Holterbosch runde 40 geworden – und immer noch unersetzlich.

Berkigt Ja, dem habe ich dazu auch in aller Form gratuliert. Es ist wirklich bemerkenswert, was der Marcel auf dem Platz noch abliefert. Dazu ist er einfach ein super Typ.

Mit super Typen haben Sie aber auch in Beeck zusammengespielt. Speziell die 2015er-Aufstiegsmannschaft war nicht nur fußballerisch top, sondern hatte viele echte Typen. Da gab‘s ja jüngst ein nettes Wiedersehen – sogar mit Torwart-Unikum Sascha Rodemers, der mittlerweile auf Mallorca lebt…

Berkigt Oh ja. Maurice Passage, mein Nachfolger als Kapitän, Fabio Ribeiro und Patrick Scheulen hatten den Treff auf dem Mönchengladbacher Alten Markt organisiert. Rund 20 waren da – so Johannes Walbaum, Dominik Bischoff, Simon Küppers, Thomas Lambertz und aus der aktuellen Mannschaft neben „Mo“ auch Stefan Zabel und Sebastian Wilms. Ebenso war das damalige komplette Trainer- und Funktionsteam da, angeführt vom Trainer-Duo Friedel Henßen und Dirk Ruhrig. Das hat mich sehr gefreut.

Verfolgen Sie Beeck weiterhin?

Berkigt Klar. Ich drücke auch sehr die Daumen, dass es wie in der Vorsaison wieder mit dem Klassenerhalt klappt.

Erleben wir irgendwann eigentlich auch mal den Trainer Arian Berkigt? Sie könnten ja einiges weitergeben…

Berkigt Der Aufwand für einen Trainer ist ja noch mal um einiges größer als für einen Spieler. Von daher kann ich mir das zurzeit überhaupt nicht vorstellen. Vielleicht später einmal, vielleicht aber auch nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort