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Fußball Erster gegen Letzter im Waldstadion

Wegberg · Mittelrheinliga: Beeck spielt heute ab 20 Uhr gegen den bereits als Absteiger feststehenden SC Erftstadt/Lechenich. Der Gast um Kulttrainer Paul Esser, zwei Jahre lang das Überraschungsteam der Liga, will sich anständig verabschieden.

 Danny Fäuster (am Ball) wird Beeck verlassen. Wohin es den mittlerweile in Köln wohnenden Innenverteidiger zieht, steht noch nicht fest. Mit in der Verlosung ist pikanter Weise aber auch Beecks großer Rivale Bonner SC.

Danny Fäuster (am Ball) wird Beeck verlassen. Wohin es den mittlerweile in Köln wohnenden Innenverteidiger zieht, steht noch nicht fest. Mit in der Verlosung ist pikanter Weise aber auch Beecks großer Rivale Bonner SC.

Foto: AXEL RANDOW (ARCHIV)

2012 war der SC Germania Erftstadt/Lechenich in die Mittelrheinliga aufgestiegen - und galt seitdem angesichts seiner bescheidenen Möglichkeiten landauf, landab vor jeder Saison als Absteiger Nummer eins. Zwei Jahre lang drehte das Team von Kulttrainer Paul Esser aber allen Experten eine lange Nase, sicherte sich jeweils dank einer starken Rückrunde den Klassenerhalt und ließ wesentlich besser besetzte Teams hinter sich - allen voran 2013 den FC Hürth, den wohl merkwürdigsten Absteiger, den die Mittelrheinliga je gesehen hat.

Zwei Jahre lang war Erftstadt also die Überraschungsmannschaft der Liga. Die Gründe dafür brachte Esser stets auf diese Formel: "LLDK - Laufbereitschaft, Leidenschaft, Disziplin, Kameradschaft - nur so können wir in dieser Liga bestehen." Seit sage und schreibe 23 Jahren trainiert dieses rheinische Original ununterbrochen Erftstadts Erste Mannschaft - die ersten zehn als Spielertrainer, seitdem als Coach.

Die kommende Saison wird also seine 24. werden - freilich eine Klasse tiefer. Seit dem vergangenen Sonntag, dem 1:4 gegen Alfter, steht der SC, schon lange hoffnungslos abgeschlagenes Schlusslicht, auch rechnerisch als Absteiger fest. Im dritten Jahr schaffte der Sportclub also nicht mehr das Wunder.

"Der Abstieg ist für uns aber kein Beinbruch. Fast alle haben uns ja überhaupt nicht zugetraut, in dieser Liga drei Jahre mitzuspielen. Es waren drei sehr schöne Jahre", sagt Esser. Vor allem zwei Dinge hätten ihm in der höchsten Amateurklasse sehr gefallen: "Zum einen haben die Schiedsrichter in der Regel sehr gut gepfiffen, zum anderen gab es fast mit allen Trainerkollegen und Vereinen ein sehr freundschaftliches Miteinander."

Das gilt mit Sicherheit für den FC Wegberg-Beeck. Nicht nur mit dessen Coach Friedel Henßen verstand sich Esser auf Anhieb glänzend. Was seinen Ausdruck bei den bisherigen fünf Duellen (die gewann Beeck allesamt) auch in einer stets gepflegten dritten Halbzeit fand.

Das dürfte auch heute Abend wieder der Fall sein. Dann tritt der SC im ersten Spiel seiner offiziellen Abschiedstour im Waldstadion an. "Da wollen wir noch mal alles in die Waagschale werfen und Beeck das Leben so schwer wie möglich machen", kündigt Esser an. Selbiges gelang seinen Schützlingen auch im Hinspiel. Nachdem Beeck die vorherigen vier Partien gegen Erftstadt allesamt deutlich gewonnen hatte (8:2, 5:0, 4:1 und 3:1), reichte es im Hinspiel in Erftstadt "nur" noch zu einem mühevollen 1:0. Torschütze war Thomas Lambertz nach einem Zuckerpässchen Fabio Ribeiros - da schnalzte der Kenner mit der Zunge.

An der Ausgangslage für heute Abend ändert das Hinspiel aber nichts. "Bei allem Respekt und aller Anerkennung der in der Tat sehr beachtlichen Erftstädter Leistung der vergangenen Jahre: Heute spielt am 26. Spieltag der Erste daheim gegen den Letzten. Da ist ein Sieg zwingend Pflicht", bekräftigt Henßen - und schiebt nach: "Wir sind aus dem Hinspiel gewarnt und erwarten einen Gegner, der wieder bis zum Schlusspfiff alles gibt - egal wie es steht. Dafür ist Erftstadt schließlich bekannt." Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz des angeschlagenen Oskar Tkacz. Klar ist, dass erst nächste Woche Dienstag Maurice Passage wieder ins Training einsteigen wird.

Übrigens: Den direkten Wiederaufstieg hat sich Erftstadt nicht auf seine Fahnen geschrieben. "Wir haben einen Umbruch eingeleitet. Der Kader für die neue Saison steht - mit 16 Jungs aus dem Stadtgebiet von Erftstadt. Mit ihnen wollen wir in Ruhe etwas aufbauen", sagt Paul Esser - und freut sich schon auf August. "Da ist der erste Spatenstich für unser neues Vereinsheim und die überdachte Tribüne mit 200 Sitzplätzen. Das ist das, was für die Zukunft unseres Vereins wirklich wichtig ist."

(emo)
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