Fußball Ernstfall für Beeck am Karnevalssamstag

Fussball · Nach fünf Wochen Vorbereitung wird es für Beeck am Samstag ernst: Im Viertelfinale des Mittelrheinpokals erwartet der FC Landesligist VfL Rheinbach. "Wir sind Favorit, und wir müssen daher bestimmen, was passiert", fordert Coach Henßen.

 Pokalspiel statt Karneval: Arian Berkigt (r.) muss mit dem FC Beeck morgen gegen Rheinbach ran.

Pokalspiel statt Karneval: Arian Berkigt (r.) muss mit dem FC Beeck morgen gegen Rheinbach ran.

Foto: Günter Passage

Auch wenn manche sich das nicht vorstellen können: Auch beim FC Wegberg-Beeck gibt es eine Reihe von Spielern, die gerne und ausgiebig Karneval feiern. Bislang dürfte diese Fraktion aber noch nicht so recht auf ihre Kosten gekommen sein. So richtig Vollgas werden die Jungs gestern jedenfalls nicht gegeben haben können. Und heute Abend erst recht nicht. Denn wenn die Witterung nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht, steht Samstag um 14.30 Uhr im Waldstadion ein Spiel an — und zwar kein netter Freundschaftskick, den man gegebenenfalls prima zur Ausnüchterung nutzen könnte, sondern der absolute Ernstfall: das Viertelfinale im Mittelrheinpokal (offiziell nun Bitburger-Cup) gegen den Landesligisten VfL Rheinbach.

"Jeder weiß, wie wichtig für den gesamten Verein dieser Wettbewerb ist. Von daher müssen wir dieses Spiel einfach gewinnen. Und ohne Überheblichkeit: Wir sind das klassenhöhere Team, wir sollten daher auch bestimmen, was passiert. Wir sind der Favorit", bekräftigt Coach Friedel Henßen.

Die 2:4-Niederlage durch späte Gegentore im Wintercup-Finale gegen Dremmen hat Henßen schnell abgehakt: "Das war im Grunde ein Dämpfer zur rechten Zeit. Nach dem furiosen 7:1 gegen Teveren dachten einige Jungs vielleicht, dass es von selbst geht. Von selbst geht aber rein gar nichts. Ich bin mir aber absolut sicher, dass wir uns gegen den VfL Rheinbach anders präsentieren werden." Der Kick gegen den TuS Dremmen sei in einer speziellen Hinsicht auf alle Fälle eine gute Generalprobe für das Pokalspiel gewesen: "Auch Rheinbach dürfte sich hinten reinstellen und auf Konter lauern."

Mit der fünfwöchigen Vorbereitung ist Henßen zufrieden — und das kann er auch sein. Von einer Woche abgesehen war der Kunstrasen dank aufwändiger Maßnahmen stets bespielbar. Inklusive des Wintercups hat Beeck so unter völlig regulären Bedingungen satte fünf Vorbereitungsspiele absolvieren können. Einen Kaltstart muss der FC morgen also nicht hinlegen. Und personell kann Henßen weitgehend aus dem Vollen schöpfen — sofern heute Abend im Abschlusstraining nicht noch etwas Gravierendes passiert.

Selbiges kann Rheinbach nicht. "Wir haben drei, vier verletzte Stammspieler. Wir rechnen uns daher in Beeck nicht viel aus. Wir haben mit Wolfgang Schlösser zwar einen sehr guten Trainer, doch hexen kann der auch nicht. Dazu ist unsere Mannschaft extrem jung, hat ein Durchschnittsalter von gerade einmal 20,5 Jahren", meint VfL-Präsident Hans Barth.

Dem Beecker Wunsch, die Partie auf den vergangenen Mittwoch vorzuziehen, hätte man nicht entsprechen können, da einige Spieler unter der Woche länger arbeiten müssen. "Außerdem, was soll das heißen, Karneval? Ich selbst war als Spieler immer froh, wenn ich auf den Platz durfte — egal wann. Einmal haben wir sogar Heiligabend gekickt und sind vom Platz direkt in die Christmette gegangen", erzählt Barth, ein 77-jähriges Unikum, das am gesamten Mittelrhein sehr bekannt ist.

Und ebenfalls kurios: Barth ist auch noch Trainer, coacht Rheinbachs Reserve. "Das hält mich jung, und mit den Jungs bin ich auch schon zweimal hintereinander aufgestiegen", erzählt Hans Barth stolz. Zudem freue sich der 77-Jährige sehr auf das Wiedersehen mit Beecks Vorsitzendem Günter Stroinski: "Den kenne ich ja auch schon viele Jahre. Am liebsten würde ich den direkt mit nach Rheinbach nehmen."

(emo)
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