Fußball Elfer-Orgie in Venrath: 600 in fünf Stunden

Erkelenz · Fußball-Gaudi: Bei der ersten Auflage des Elfmeter-Cups beim SV Venrath im Rahmen der 2. Voba-Immo-Sportwoche ballerten 31 Teams in 61 Spielen parallel auf drei Tore, was die Füße hergaben. Premierensieger wurde FC Salitos-United.

 Dieses Bild war beim ersten Venrather Elfmeter-Cup zwangsläufig sehr häufig zu sehen: Der Schütze locht lässig ein, der Keeper macht sich vergeblich lang. Über 600 Schüsse feuerten die 31 Mannschaften in fünf Stunden ab.

Dieses Bild war beim ersten Venrather Elfmeter-Cup zwangsläufig sehr häufig zu sehen: Der Schütze locht lässig ein, der Keeper macht sich vergeblich lang. Über 600 Schüsse feuerten die 31 Mannschaften in fünf Stunden ab.

Foto: UWE HELDENS

Wenn in einem Champions-League-Rückspiel kurz nach 23 Uhr (dann geht gemeinhin die Verlängerung zu Ende) immer noch kein Sieger feststeht, wird dieser bekanntlich in einem Elfmeterschießen ermittelt. Selbiges ist exakt zu dieser Zeit nun auch auf dem Venrather Sportplatz der Fall. Da treten der FC Salitos-United und der K&R Grillexpress im Finale zum Schießen vom berühmten Punkt an.

Kleiner, aber feiner Unterschied zur Champions-League: Die Athleten in Venrath wirken kein bisschen ausgepumpt. Was freilich auch kein Wunder ist. Denn kräfteraubende 120 Minuten Laufen und Fighten hat niemand von ihnen in den Knochen. Salitos und Grillexpress stehen sich im Endspiel des ersten Elfmeter-Cups des SV Venrath gegenüber. Der FC gewinnt 5:4, kassiert so die 100-Euro-Siegprämie und acht Freikarten fürs Electrizise-Festival im August auf Haus Hohenbusch.

Rund fünf Stunden lang haben 31 Teams vom Punkt aus geballert, was das Zeug hielt - oder besser: die Füße hergaben. 61 Spiele haben sie rein auf diese Art ausgetragen - erst im Gruppenmodus, dann ab dem Achtelfinale in K.o.-Form. Gut 600 Schüsse haben die Unparteiischen am Ende protokolliert.

Initiiert hat die große Gaudi, die generell erste dieser Art im Erkelenzer Land, Venraths Vorsitzender Marco Frank. Selbst ausgedacht habe er sich die aber nicht, räumt er ehrlich ein: "Ich kannte das aus Wickrathberg. Da hat so was schon mal vor zehn Jahren stattgefunden."

Bei seinen SV-Kumpels Marco Hermanns und Sven Kubat rannte Frank mit seinem Vorschlag, so was nun auch mal in Venrath im Rahmen der zweiten Voba-Immo-Sportwoche auszutragen, offene Türen ein - gemeinsam organisierte das Trio diese erste Auflage. "Das Teilnehmerfeld war auch schnell voll", erzählt Kubat. Konsequenz: "Im nächsten Jahr werden wir das Starterfeld auf 40 ausweiten und auch auf den Samstag gehen. Da haben alle mehr Zeit."

Unter den Schützen sind neben reinen Hobbykickern und Frauen auch viele frühere aktive Spieler - einige davon haben sogar sehr hoch gespielt. Allen voran Olaf Roggen. "Oleg", langjähriger Torjäger des Oberbrucher BC zu seligen Verbandsliga-Zeiten, ist mit Venraths Jugendtrainer-Team 11er Nieten dabei - freilich als Torwart. "Ich schmeiß mich aber nicht", stellt der 46-Jährige schmunzelnd direkt mal klar. Begeistert ist auch Lutz Neuhs, früher aktiv beim SC 09 Erkelenz und SV Schwanenberg und nun für Casa De Kayed dabei: "Das ist eine super Sache hier."

Das findet erst recht der frühere "Mister SV Venrath" Michael Weingarten. Der langjährige Vorsitzende ist mit den Spitzen Pfeilen dabei - und steht im abschließenden Gruppenspiel gegen die Fußball-Philosophen vom Vorwärts Hammerschorsch unter Erfolgsdruck: Ein Sieg muss her - sonst sind die Schorsche weiter und die Pfeile draußen. "Wäre aber auch nicht tragisch. Ein paar Biere würden wir auch dann noch trinken. Das ist einfach eine Riesengaudi", versichert Weingarten grinsend. Ausgerechnet er selbst hat dann den Matchball. Weingarten, ausgestattet mit stattlichen Oberschenkeln, nimmt einen gewaltigen Anlauf - so, als wolle er Hammerkeeper Stefan Kohlen gleich mit durchs Netz schießen. Doch weit gefehlt: Mit einem Lupfer exakt im Panenka-Stil schlenzt er gekonnt zum Sieg ein.

Ein sehr zufriedenes Gesamtfazit der Sportwoche zieht Venraths Webmaster Volker Hinzen: "Die Woche war ein voller Erfolg mit begeisterter Resonanz bei den teilnehmenden Vereinen und Teams, die auch die tolle Organisation gelobt haben. Und unsere Jugendteams haben durchweg gut abgeschnitten: drei zweite und zwei dritte Plätze."

(emo)
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