Fußball "El Clàsico" wird von den schweren Verletzungen überschattet

Wegberg · Mittelrheinliga: Nach dem Derby gegen Freialdenhoven hat Beeck große Personalsorgen - speziell in der Viererkette drückt der Schuh.

 Da war er noch gesund und munter: In der Nachspielzeit verletzte sich Beecks Sebastian Wilms (2.v.l.) dann aber schwer an der Schulter.

Da war er noch gesund und munter: In der Nachspielzeit verletzte sich Beecks Sebastian Wilms (2.v.l.) dann aber schwer an der Schulter.

Foto: NIPKO

In der Hinrunde hatten Sebastian Wilms und Lorenz Klee Beecks überaus zuverlässiges Innenverteidiger-Stammpärchen gebildet. Seit dem Derby am Freitag gegen Borussia Freialdenhoven im Waldstadion (1:1) sieht es schwer danach aus, dass für beide die Saison schon beendet ist: Klee hatte sich beim Abschlusstraining am Donnerstag wohl einen Meniskusriss zugezogen, wird heute operiert.

Und Wilms erwischte es in der Nachspielzeit, als ein Borusse nach einem von Wilms bereits geklärten Ball auf diesen fiel. Die anschließende Untersuchung im Krankenhaus brachte die befürchtete Diagnose: "Die Bänder in der Schulter sind gerissen, ich werde operiert werden müssen. Die Saison ist für mich leider wohl gelaufen", erklärte "Sepp" auf Nachfrage. Für das Beecker Eigengewächs, seit 2011 unumstrittener Stammspieler der Ersten Mannschaft, ist es die erste schwere Verletzung - bislang war der 24-Jährige beim FC eine konstante Größe, machte in den vergangenen gut fünfeinhalb Jahren fast alle Meisterschaftsspiele von Beginn an mit.

Wohl nicht ganz so gravierend dürfte die Verletzung von Linksverteidiger Marius Müller sein, der mit einer Prellung frühzeitig ausschied. "Mit dem Remis können wir gut leben. Die Langzeitausfälle von Klee und Wilms treffen uns dagegen sehr", merkte FC-Coach Friedel Henßen an. Da konnte ihn auch der Beistand seines Freialdenhovener Kollegen nicht so recht trösten: "Ich wünsche Beecks verletzten Spielern sehr, dass sie vielleicht doch noch in dieser Saison wieder spielen können", sagte Wilfried Hannes nach dem umkämpften "Clàsico", der mit einem gerechten Remis endete.

"Wir haben sicherlich nicht unser bestes Spiel gezeigt", meinte FC-Kapitän Arian Berkigt - und ärgerte sich wie seine Mannschaftskameraden über Borussias vermeidbaren Ausgleich, den Kapitän Christian Kreutzer mit einem wuchtigen Freistoß von der linken Seite erzielte - durch Beecks poröse Mauer. "Der Ball ist genau an Maurice Passage und mir vorbeigeflogen, ich habe ihn noch gespürt", erläuterte Thomas Lambertz, der "Freialdenhoven-Schreck" aus dem Hinspiel.

Ein wenig verdorben war so auch der Geburtstag von Beecks wieder sehr starkem Danny Fäuster - und das trotz seines zentimetergenauen Steilpasses zum 1:0 auf den Kopf Nico Czichis, der dann gekonnt vollendete. "Ich hatte gesehen, dass Nico durchstartete", schilderte Fäuster seinen Zuckerpass. Im Verbund mit Wilms ließ er im Abwehrzentrum wenig anbrennen - Borussias gefürchtetes 29-Tore-Trio Philipp Simon, Pascal Schneider und Kevin Kruth blieb blass. Wofür Hannes eine Erklärung hatte: "Die drei mussten heute sehr viel nach hinten arbeiten, und das haben sie auch gut getan. Da fehlten dann eben einige Körner fürs Spiel nach vorne."

Und dann war da noch die Personalie Leon Ruhrig. Den Sohn von Beecks Co-Trainer Dirk Ruhrig wechselte Hannes in der 89. Minute tatsächlich noch ein. "Nachdem der Dirk im Vorfeld gesagt hatte, dass er geträumt habe, dass Leon eingewechselt wird und unser Siegtor schießt, musste ich den ja noch bringen", witzelte Hannes gutgelaunt, um dann ernsthaft hinzuzufügen: "Tatsächlich war das eine Belohnung für Leons sehr gute Trainingsleistungen."

Ein wenig geschluckt habe er nach der Einwechslung seines Sohnes schon, bekannte der Papa: "Zumal Winnie den Leon auch noch nach vorne beordert hat. Da habe ich schon gedacht: Das darf jetzt nicht wahr werden." Wurde es auch nicht. Dafür lieferte Ruhrig senior noch interessante Einblicke in die Rundum-Versorgung bei der Borussia: "Leon muss zu jedem Training quasi nur den Kulturbeutel mitbringen. Die komplette Trainingsbekleidung wird jeweils von der Borussia gestellt - und auch gewaschen."

(emo)
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