Fußball Eine Mitgliederversammlung, die alles andere als normal ist
Erkelenz · Vereinsleben: Der SV Immerath lebt - 104 Mitglieder kamen zur Jahresversammlung. Da staunte auch der Vereinsboss Jörg Thiede.
Normal ist das eigentlich nicht. Wenn ein Verein zu eher trockenen Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Jahresversammlungen, einlädt, hält sich das Interesse der Mitglieder oft in Grenzen. Der SV Immerath scheint da aber irgendetwas anders zu machen: Satte 104 stimmberechtigte Mitglieder kamen in den Kaisersaal, um dort die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres zu hören. "Ich bin sehr stolz auf die Resonanz, denn die ist wirklich nicht normal", freute sich so auch Jörg Thiede, der Vorsitzende des SV Immerath.
Rückblick: Es ist gerade mal zehn Jahre her, da machte man sich beim SV Gedanken darüber, den Verein besser aufzulösen. Heute ist von solchen Entwicklungen nichts mehr zu spüren. Die Umsiedlung scheint dem Verein Flügel verliehen zu haben. Doch Thiede will sich nicht ausruhen: "Wir denken über unsere Zukunft als Dorfverein nach. Darum haben wir uns professionelle Hilfe geholt und den Verein durchleuchtet", so Thiede, der bekannt dafür ist, nicht nur zu reden, sondern auch anzupacken. Mit Ronnie Goertz, Vorsitzender des Kreissportbundes Heinsberg, hat der Verein gelernt, auch die Defizite anzugehen. Diese Art der Vereinsberatung kostet den Verein nichts, die Finanzierung übernimmt der Landessportbund.
Aktiv geworden ist der Verein im Bereich Sponsoring, zudem geht man einen neuen Weg mit einer Kooperation: Der SV nimmt am Pilotprojekt "Demenzsport" teil und arbeitet mit dem Hermann-Josef-Altenheim zusammen. Dazu hat es der Verein geschafft, engagierte Mitglieder zu qualifizieren. Mit Danny Silver, Trainer der ersten Mannschaft, Simon Moll, Lucy Niesten, Katja Jordan und Heike Heyll hat der SV neue Inhaber der Trainer-C-Lizenz an Bord. Gearbeitet wird indes noch an der Kooperation zu den benachbarten Vereinen TuS Kückhoven und Borussia Bellinghoven.
Die Fußball-Abteilung bleibt nach wie vor das Aushängeschild des Vereins. Im Vorjahr stand vor allem der Aufstieg der Ersten nach rund 20 Jahren in die Kreisliga B im Mittelpunkt. Jörg Thiede - in der Versammlung wurde mal wieder deutlich, dass an ihm ein Entertainer verloren gegangen ist - dankte hier besonders Trainer Silver. Zu erwähnen sind auch die Damen- sowie die Juniorenteams. Thiedes Fazit nach seinem Bericht "zur Lage der Nation": "2014 hat der Verein eine Menge erreicht, aber es gibt noch viel zu tun. Wir sind ein Sportverein, der 365 Tage aktiv ist, sein muss und sein will."
Geehrt wurde auch, eigens dafür kam Eduard Meinzer, der Vorsitzende des Fußballkreises Heinsberg. Er zeichnete Geschäftsführer Attilio Federico mit der silbernen Verdienstnadel des FVM aus. Zudem wurde Juliane "Ulla" Cieslak zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
