Das eigentlich ruhige Spiel wurde in der zweiten Halbzeit hektisch. Etwa in der 65. Minute ereignete sich ein Foulspiel von Thomas Hahn (Holzweiler) an Patrick Schostock. Der Hückelhovener ging daraufhin mit drohender Geste auf Hahn zu. Beiden Spielern zeigte der Schiedsrichter Karten, doch ob es rot oder gelb/rot war und in welcher Reihenfolge Güngör die Spieler bestrafte — vor der Kammer konnten diese Fragen nicht restlos geklärt werden. Beide Spieler wurden jedenfalls nicht gesperrt. Viel schwerer wogen da die Vorkommnisse in der Schiedsrichterkabine: Sebastian Schulte (Holzweiler), der eine Unterschrift leisten musste, weil sein Pass in Duisburg weilt, kam in die Kabine. Schnell fühlte sich der Schiedsrichter von Schulte provoziert, daraufhin griff Güngör den Holzweiler Spieler tätlich an. Schließlich bekam auch Holzweilers Trainer Guido Dürbaum eine Attacke Güngörs ab.

Vor der Kammer zeigte sich der Schiedsrichter einsichtig und entschuldigte sich, er habe einen schlechten Tag gehabt. Generell seien jedoch ausländerfeindliche Verbalattacken gegen ihn gefallen, wie Güngör vor der Kammer angab, dies habe ihm nicht gefallen. Wegen der tätlichen Übergriffe sperrte die Kammer den Schiedsrichter für die Dauer eines Jahres, dass dabei aber die rassistischen Ausdrücke nicht geahndet wurden, verärgerte Güngör sehr. Kammervorsitzender Udo Lamberti machte ihn darauf aufmerksam, dass er dazu einen schriftlichen Bericht hätte verfassen müssen.