Fußball Effektivem Gast reicht eine Chance zum Sieg

Fussball · Mittelrheinliga: Beeck verliert das Spitzenspiel gegen Brühl mit 0:1. Eine deutliche Leistungssteigerung in Hälfte zwei bringt keinen Lohn.

 Auch für Beecks Thomas Lambertz (l.), hier gegen Brühls Kapitän Gregor Kapitza, gab's im Spitzenspiel kein Durchkommen.

Auch für Beecks Thomas Lambertz (l.), hier gegen Brühls Kapitän Gregor Kapitza, gab's im Spitzenspiel kein Durchkommen.

Foto: jürgen laaser

Patrick Scheulen verstand die Welt nicht mehr. "Wie können die nur Spitzenreiter sein?", schüttelte der Rechtsverteidiger des FC Wegberg-Beeck fassungslos den Kopf. Gemeint war damit der SC Brühl. Der hatte soeben das Spitzenspiel im Waldstadion vor guter Kulisse (240 zahlende Zuschauer) 1:0 gewonnen – mit einer an Effektivität nicht zu überbietenden Bilanz: eine Chance, ein Tor.

Das erzielte in der 29. Minute Kevin Kolz: Eine Maßflanke Nicolai Matts nickte Brühls Nachwuchsmann zum Siegtor ein. Fassungslos war darüber auch Beecks Mittelfeldakteur Dominik Bischoff: "Unglaublich, dieses Brühler Tor. Da standen Mars, Venus und Saturn in einer einzigartigen Konstellation", witzelte der Hobby-Astrologe. Die Leistung seines Filius kommentierte Vater Jörg Bischoff dagegen recht prosaisch: "Der Dominik kriegt zur Strafe in dieser Woche kein Fleisch zu essen."

Fakt ist auf alle Fälle, dass Beeck eine ebenso armselige wie uninspirierte erste Hälfte hinlegte. "Die war einfach katastrophal. Da war keine Bewegung drin, war auch das Aufbauspiel sehr schlecht", redete FC-Coach Friedel Henßen Klartext. Chancen resultierten so nur aus zwei Standards: Zunächst drosch Johannes Walbaum einen Freistoß nur um Zentimeter am langen Eck vorbei (16.), dann köpfte Lars Klitzsch einen raffiniert angeschnittenen Freistoß Arian Berkigts ebenfalls am Gehäuse vorbei (44.).

Wesentlich druckvoller und energischer kam Beeck aus der Kabine. Was auch an einigen Umstellungen lag. So spielte mit Martin Blaas nun eine zweite echte Spitze, rückte Berkigt auf die Acht, Walbaum in die Innenverteidigung. Trotz erdrückender Feldüberlegenheit erspielte sich Beeck bis zur Nachspielzeit aber keine klare Chance – der letzte Pass im nun recht flüssigen Spiel kam einfach nicht an. Die Nachspielzeit hatte es dann aber in sich. Zunächst parierte SC-Keeper Daniel Feuerbach artistisch einen strammen Klitzsch-Schuss, dann brachte der urplötzlich freigespielte Sahin Dagistan aus acht Metern nur einen kläglichen Roller zustande. Henßen: "Den musste Sahin machen. Im Training schießt er aus 25 Metern regelmäßig das Netz kaputt."

Sehr aufgeräumt zeigte sich Brühls Coach Bert Zeleken: "Mit Beeck hat heute die bessere Mannschaft verloren. Spielerisch können wir mit dem FC aber einfach nicht mithalten. Beeck ist für mich die kompletteste Mannschaft der Liga. Im Hinspiel hatten wir versucht, richtig mitzuspielen – wir verloren 1:5. Diesen Fehler wollten wir heute nicht wiederholen. Stattdessen haben wir uns über den Kampf in diese Partie reingearbeitet."

Beeck: Rodemers – Scheulen, Klitzsch, Ajani (46. Blaas), Wilms – Küppers, Walbaum – Lambertz (67. Passage), Bischoff – Berkigt (82. Fäuster), Dagistan

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort