Düsseldorfer Modell auch etwas für Erkelenz?

Das Staunen kam aus allen Richtungen. "Da kann man nur beeindruckt sein, denn das Konzept ist maßgebend und vorbildlich für die Zukunft", brachte es Gerd Helfer vom Erkelenzer Radsportclub auf den Punkt. In Erkelenz zu Gast waren Ulrich Wolter und Knut Diehlmann vom Stadtsportbund Düsseldorf; sie stellten das so genannte Düsseldorfer Modell vor. Beide referierten zum Thema "Sporttalente in Erkelenz finden und fördern". Wie das in der Landeshauptstadt bereits funktioniert, zeigten die Referenten an zahlreichen Beispielen auf.

Das Ziel ist im Grunde einfach, nämlich Kinder frühzeitig an die Bewegung und damit den Sport heranzuführen im Sinne der Bewegungs-, Sport- und Talentförderung.

Das Konzept wird dabei so umgesetzt: Alle Zweitklässler werden im Rahmen des regulären Sportunterrichts einem "Check" unterzogen, dabei geht es zum Beispiel um einen 20-Meter-Sprint, ein Zielwerfen, Hindernislaufen, einen Sit-up-Test und Sechs-Minuten-Lauf. Daneben werden die Kinder gewogen und gemessen. Stimmen die Eltern zu, werden die Daten der Kinder dann zusammengefasst und ausgewertet.

Diese Daten zeigen an, ob die Kinder in der Bewegung (mit unterdurchschnittlichen Werten), im Sport (mit normalen Werten) oder in ihrem Talent (bei überdurchschnittlichen Werten) gefördert werden. Im fünften Schuljahr wird der Test wiederholt. Dabei zeigen sich zumeist deutliche Verbesserungen. Von diesem Programm profitieren auch Sportvereine, die so neue Talente gezielt fördern können. Soweit ein Auszug aus dem kompakten Programm.

Talente fördern

Heinz Musch, Vorsitzender des Erkelenzer Stadtsportverbandes, erläuterte in diesem Zusammenhang die Arbeit des Erkelenzer Volleyballvereins, der Talente in den drei Erkelenzer Grundschulen sichtet und sie mit Erfolg gezielt im Verein fördert.

Joachim Mützke, Leiter des Erkelenzer Amts für Bildung und Sport, sagte dazu: "Hierbei vermisse ich jedoch das Bewegungsangebot für alle, denn hier profitiert nur der Verein. Es geht nicht darum, nur die Spitze abzuschöpfen."

Die Teilnehmer der Gesprächsrunde stimmten dem im Grunde zu, Wolters Antwort: "Letztlich steht die Freude an der Bewegung im Mittelpunkt."

Die Stadt Erkelenz, so machte es Mützke deutlich, wird dieses Konzept weiterverfolgen und gemeinsam mit Schulen und Sportvereinen überlegen, wie die Umsetzung erfolgen kann. Dazu lud Wolter die Erkelenzer schon jetzt ein, sich vor Ort in Düsseldorf zu informieren.

(RP)
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