Fußball Dremmen gewinnt Wintercup-Premiere

Fussball · Der TuS dreht im Finale gegen Gastgeber Beeck in den letzten 13 Minuten einen 1:2-Rückstand noch in einen 4:2-Sieg.

Lange Zeit sah es gestern Nachmittag bei lausigem Wetter auf dem Beecker Kunstrasen danach aus, als ob Gastgeber FC Wegberg-Beeck seine bis dahin makellose Turnierbilanz der laufenden Saison noch ausbauen würde. An fünf Turnieren hatte der Mittelrheinligist bis dahin teilgenommen – und alle auch gewonnen: die drei Sommerturniere in Rurdorf, Dremmen und Beeck und jüngst unter dem Dach in Aachen und Wegberg.

Gestern nun führten die Schwarz-Roten im Premierenfinale um den Wintercup der Kreissparkasse gegen Landesligist TuS Rheinland Dremmen bis zur 77. Minute 2:1, verpassten mehrfach das 3:1. Was sich dann noch bitter rächen sollte: Binnen einer Viertelstunde drehten die Schützlinge von TuS-Coach Claus Richter das Spiel noch komplett um, gewannen 4:2.

"Wir haben heute in keinster Weise an die glänzende Form vom 7:1 gegen Germania Teveren anknüpfen können", urteilte FC-Coach Friedel Henßen, eher er in die Fehleranalyse eintauchte: "Es mangelte gerade auch an Passsicherheit und Bereitschaft, den Ball zu fordern."

Gegen Dremmens glänzend organisierte Abwehr, die klug verschob und die Räume sehr eng machte, erspielte sich der Favorit in Hälfte eins so nur sehr wenige Chancen – auch, weil nur selten mal mit Tempo gespielt wurde. Eine Ausnahme war die 29. Minute: Da kombinierte sich der FC flott vors Dremmener Tor, den finalen Pass Johannes Walbaums netzte Dominik Bischoff ein (29.). Einen Beecker Ballverlust in der Vorwärtsbewegung bestrafte Dremmens Kevin Rapp dann aber mit dem Ausgleich (41.). FC-Keeper Sascha Rodemers machte dabei die kurze Ecke auf und sollte auch im weiteren Verlauf eine recht unglückliche Figur abgeben. Kollektiv fiel Henßens Trainerschelte zur Halbzeit aus: "Da habe ich den Jungs gesagt, dass ich wirklich nicht sagen könnte, was in der ersten Hälfte beschissener war: das Wetter oder unser Spiel."

Speziell Bischoff schien sich diese deftige Kritik zu Herzen genommen zu haben: In Hälfte zwei waren noch nicht einmal 120 Sekunden gespielt, da markierte "Domme" per sehenswertem Freistoß Beecks erneute Führung (47.). Danach hatten Rapp (49.) und Robert Pütz (56.) den raschen Ausgleich auf Kopf und Fuß, ehe Beeck wiederholt die Vorentscheidung verpasste – so Arian Berkigt (59.) und erneut Bischoff (70.).

Stattdessen gelang Klaus Dohmen mit einer knallharten Direktabnahme der erneute Ausgleich (77.). Kai Jöris mit einer verunglückten Schussflanke aus gut 35 Metern (88., da sah Rodemers wirklich ganz schlecht aus) und Dohmen gar mit einem Freistoß aus der eigenen Hälfte (90.+3) stellten Dremmens Überraschungssieg sicher.

Das Spiel um Platz drei gewann Bezirksligist TuS Kückhoven gegen Landesligist Germania Teveren 2:1. Björn Souren brachte Teveren in Front (11.), Sebastian Kallabis per Kopf (35.) und der eingewechselte Simon Perlick (89.) drehten den Spieß dann noch um. Den Sieg verdiente sich der TuS nicht zuletzt wegen der Mehrzahl guter Chancen in Hälfte eins, während die Partie danach sehr ausgeglichen war. "Trotz des Sieges haben wir aber deutlich schwächer als am Freitag gegen Dremmen gespielt", befand TuS-Coach Hermann-Josef Lambertz.

(emo)
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