Leichtathletik Doppelsieger läuft allen davon
Erkelenz · Maciek Miereczko ist das Gesicht des 19. Citylaufs. Auf dem Rundkurs in der Erkelenzer Innenstadt gewann er über 5 und 10 Kilometer.
Norbert Böbel hat als Organisator des Erkelenzer Citylaufs schon alles erlebt: "Aber so verrückt war noch nie einer." Was - beziehungsweise Wer - Böbel ein wenig fassungslos staunen ließ, ist Maciek Miereczko. Der Läufer vom VFB Erftstadt drückte der 19. Auflage des Erkelenzer Citylaufs gestern Nachmittag seinen Stempel auf. Der 36-Jährige gewann nicht nur den Fünf-Kilometer-Lauf in 16:32 Minuten mit 20 Sekunden Vorsprung vor Thomas Lönes (16:52) und Lokalmatador Manuel Mohrhenn (17:09) vom TV Erkelenz, sondern auch noch das anschließende Zehn-Kilometer-Rennen. In 32:57 Minuten war er am Ende einen Wimpernschlag schneller als Fabian Dichans vom ART Düsseldorf, der in 33:03 Minuten Zweiter wurde. Auf dem dritten Platz landete Mehrfachsieger Achim Tholen (LC Phönix Geilenkirchen/34:02), der mit den Erkelenzern Johannes Lahey (34:06), und Sascha Berger (36:01) sowie dem Ratheimer Guido Kozak (36:08) gleich drei Läufer aus dem Erkelenzer Land hinter sich ließ. "Für mich war das nur eine lockere Trainingseinheit für meinen nächsten Halbmarathon", sagte Doppelsieger Maciek Miereczko, der schon längst geduscht war, als die letzten Läufer am späten Nachmittag immer noch ihre Runden rund um den Lambertusturm drehten.
Denn der Citylauf in der Erkelenzer Innenstadt hat nicht nur Klasse, sondern auch Masse zu bieten. Knapp 1400 Teilnehmer gingen gestern an den Start - rund 400 davon alleine beim Zehn-Kilometer-Lauf. "Damit haben wir unseren Teilnehmerrekord nur ganz knapp verpasst", sagte der sichtlich zufriedener Citylauf-Organisator "und das ist bei dem Wetter einfach großartig." Während bei den Kinder- und Jugendläufen noch ab und an die Sonne durch die Wolken lugte, wurden die Teilnehmer über 3,2, fünf und zehn Kilometer doch zum Teil ordentlich nass. Abschrecken ließen sich die Läufer davon aber nicht: 1078 Athleten hatten ihr Kommen im Vorfeld angekündigt, knapp 300 hatten noch nachgemeldet. "So viele Voranmeldungen hatten wir auch noch nie", resümierte Böbel.
Unter den nachgemeldeten Läuferinnen war auch Vorjahressiegerin Monika Rausch, die sich auch dieses Mal über zehn Kilometer keine Blöße gab. In 37:39 Minuten lief sie wie schon 2015 ein einsames Rennen und einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. "Ich war am Samstag zu einem Lauf in Ölde eingeladen, dann habe ich bei meiner Mama übernachtet, um bei meinem Heimspiel wie im Vorjahr angekündigt, wieder dabei zu sein. Das war ein Muss für mich", erklärte die gebürtige Erkelenzerin, die es mittlerweile nach Süddeutschland verschlagen hat. Auf dem zweiten Rang landete in einer Zeit von 39:44 Minuten Daniela Bach vom 1. FC Grevenbroich-Süd vor Svenja Jütte vom Triathlonteam Pirate Juliacum, die für die zehn Kilometer lange Strecke 40:16 Minuten benötigte. Den Triumph aus lokaler Sicht komplettierte die Erkelenzerin Christina Zwirner, die in 19:18 Minuten den Lauf über fünf Kilometer gewann. Sie hatte mehr als drei Minuten Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen Ruth Lönes (22:37) aus Mönchengladbach und Milena Kuß (22:42) vom TV Erkelenz.