Lokalsport Der Taktik-Kniff des TV Schwanenberg

Erkelenz · Bei der 37. Jugend-Prellballmeisterschaft in der Karl-Fischer-Halle duellieren sich über 20 Teams. Der Ausrichter erreicht Platz sechs.

 Die A-Jugend des TV Schwanenberg ist mit vollem Einsatz bei der Sache (von links): Sebastian Jäger, Christian Jäger, Mannschaftskapitän Matthias Friedrichs und Gerrit Roessink.

Die A-Jugend des TV Schwanenberg ist mit vollem Einsatz bei der Sache (von links): Sebastian Jäger, Christian Jäger, Mannschaftskapitän Matthias Friedrichs und Gerrit Roessink.

Foto: JÜRGEN LAASER

Die Volleyballnetze, Turnmatten und Basketballkörbe in der Karl-Fischer-Sporthalle hatten bei der jüngsten Meisterschaft ein paar Stunden Pause. Denn Prellball ist zwar ein Sportmix aus allen drei Disziplinen, für das Spiel auf dem Volleyballfeld aber genügen ein Lederball, eine 40 Zentimeter hohe Leine und ordentlich Kraft in der geballten Faust. "Auch eine Taktik gibt es eigentlich nicht", sagte Tim Caspers, Trainer des TV Schwanenberg bei den 37. Jugend-Prellballmeisterschaften. Die Tagesform spiele eine wichtige Rolle. Ein Taktik-Ass für das Turnier vor heimischer Kulisse hatte er aber trotzdem im Ärmel.

Mit zwei Niederlagen gegen den TuS Meinerzhagen und den TV Kierdorf war der TV Schwanenberg eher ernüchtert in seine Vierer-Gruppe der Altersklasse der männlichen Jugend (15-18 Jahre) gestartet. Die Tagesform schien nicht zu stimmen, aber die Einstellung auf dem Feld passte von Anfang an: Als Anheizer wurde TVS-Vordermann Gerrit Roessink trotz des Fehlstarts nicht müde, die Teamkollegen lautstark zu motivieren: "Kommt, das geht noch, kämpfen Jungs!", rief Roessink und passte auf der Außenbahn auf, dass möglichst keine Bälle des Gegners vorbeizogen.

Im letzten Gruppenspiel gegen den TV Berkendorf steigerte sich das Schwanenberger Quartett: Mehr Konzentration beim Prellen und Stellen des eigenen Angriffsballs war erkennbar und mehr Bereitschaft, auch auf dem Boden liegend noch zu verteidigen. Auch die wuchtigen Aufschläge von Kapitän Matthias Friedrichs schnellten öfter als noch zuvor zwischen den Gegnern hindurch zum Punktgewinn. Wie Kegel fielen die Berkendorfer förmlich um, wenn sie Angriffen der Schwanenberger hinterher schauen mussten.

Wichtige Punkte brachte auch der raffinierte Spielzug, den Coach Tim Caspers im Training hatte einstudieren lassen: Bei eigenem Angriff verdeckten die Schwanenberger so lange wie möglich die Sicht des Gegners. Erst im Moment des Abschlags wichen sie zur Seite. Ein Erfolgsrezept, das am Ende den 41:35-Sieg und die Qualifikation für die Zwischenrunde bedeutete.

Dort mussten sich die Schwanenberger dem TV Bad Lippspringe knapp mit 30:34 geschlagen geben. Das nagte an der Moral des Teams, das infolgedessen das Platzierungsspiel gegen Meinerzhagen verlor. Ein passabler sechster Platz stand am Ende eines langen Turniertags in der Karl-Fischer-Halle für Matthias Friedrichs, Christian Jäger, Sebastian Jäger, Gerrit Roessink, Yannik Dürbaum, Thorsten Friedrichs und Jan Büdding zu Buche. "Die Gruppe war einfach zu stark heute", so Trainer Caspers.

Das Fazit für den Ablauf fiel hingegen deutlich positiver aus: "In Schwanenberg wird tolle Jugendarbeit geleistet", sagte Susanne Köthe vom Rheinischen Turnverband, "wir haben hier beste Voraussetzungen vorgefunden." Das freute auch den Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen, Schirmherr des Turniers, der dem Sieger TuS Westfalia Sölde und dem Zweitplatzierten TV Kierdorf bei der Siegerehrung zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft gratulierte.

(jessi)
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