Fußball Der SV Brachelen bejubelt den Klassenerhalt

Fussball · Bezirksliga: Durch den deutlichen 5:1-Sieg bei Borussia Brand kann das Team von Trainer Jörg Beyel für ein weiteres Jahr in der Bezirksliga planen. Zum Matchwinner avancierte Tobias Küppers, der an alle fünf Toren des SVB beteiligt war. Brand steigt hingegen in die A-Liga ab.

Bis zur 71. Minuten mussten sie zittern — danach wurde das Kellerduell bei Borussia Brand für den SV Brachelen zum Schaulaufen. Denn nach dem 3:1 durch Tim Siemons zweifelte in Aachen keiner mehr daran, dass der Klassenerhalt unter Dach und Fach war. Schon gar nicht, weil Tobias Küppers (84.) und André Lindt (87.) noch nachlegten und auf 5:1 erhöhten. Und so gab es für die Brachelener nach dem Schlusspfiff um kurz vor 17 Uhr gestern Nachmittag kein Halten mehr: Mit "Humba, humba, humba tätärä..." und dem ein oder anderen Bierchen feierte das Team von Trainer Jörg Beyel mit den rund 150 mitgereisten Fans den Klassenerhalt, während die Hausherren den bitteren Weg in die A-Liga antreten müssen. "Nach den Aderlässen und dem Verletzungspech, das wir hatten, waren wir eigentlich dafür prädestiniert abzusteigen", resümierte Beyel nach Spielende, "doch die Jungs waren in den entscheidenden Spielen auf dem Punkt fit." Dennoch sei der Erfolg nicht einzig und alleine der Verdienst seines Teams, sondern des gesamten Vereins wie Jörg Beyel verdeutlicht: "Ohne die Spieler aus der Reserve und den Alten-Herren — die bei uns ausgeholfen haben — sowie der Ruhe im Vorstand hätten wir den Klassenerhalt sicherlich nicht geschafft."

Großen Anteil am Erfolg hatte — nicht nur gestern — Offensivmann Tobias Küppers. Das 1:0 (6.), 2:0 (43.) und 4:1 (84.) schoss Küppers selbst, die anderen beiden Treffer von Tim Siemons (3:1/71.) und André Lindt (5:1/87.) bereitete er zudem vor. "Er hat letztlich noch rechtzeitig zu der Form gefunden, in der er in der Bezirksliga kaum zu halten ist", zollte Beyel seinem Schützling Respekt, "er war für uns unsere Lebensversicherung und ist natürlich unverkäuflich."

Geld wurde gestern dann aber dennoch in die Hand genommen, denn nach den ersten Feierlichkeiten auf der Sportanlage in Brand ging es für die Brachelener "Erfolgstruppe" zurück in die Heimat und dort ohne Umwege in die Vereinskneipe "Zum Postmeister". "Da werden wir mit unseren Fans noch ausgiebig feiern", ließ Beyel gestern wissen, "Brachelen ist heute für uns zu klein. Dieser Klassenerhalt ist fast so schön wie die Meisterschaft". Ob Brachelens Edelfan Alex Bauer seine Ankündigung wahr gemacht hat und nackt durch den Postmeister gelaufen ist, bleibt ebenso ein Geheimnis wie die Tatsache, wann die Letzten ins Bett gefunden haben.

Eine Anekdote ist aber überliefert: Die Brachelener hatten ganz besondere Glücksbringer für das entscheidende Spiel um den Klassenerhalt. Denn Alex Bauer, der unter der Woche beim Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft in Amerika weilte und dabei auch einige Nationalspieler traf, brachte zur Aufmunterung seines Clubs Grüße der Nationalspieler für das Kellerduell mit. "Es ist kaum zu glauben, dass die Deutsche Nationalmannschaft über unsere Situation bescheid wusste", sagt Jörg Beyel, "meine Jungs haben sich riesig über die Grüße aus Übersee gefreut. Und Alex Bauer ist einfach ein verrückter Typ — er ist Brachelen."

(RP)
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