Fußball Erst 0:2, dann 3:2 – FC reichen 20 starke Minuten

Geilenkirchen · Kreispokal-Halbfinale: Beeck macht in Lindern vor gut 350 Zuschauern die Mittelrheinpokal-Qualifikation perfekt. Ein Tor sorgt für Aufregung.

 42. Minute: Beecks Marc Kleefisch (r.) verkürzt auf 1:2. Ob das Tor regulär war, darüber gingen die Meinungen ein wenig auseinander – bei der Hereingabe von Maurice Passage könnte der Ball schon im Toraus gewesen sein.

42. Minute: Beecks Marc Kleefisch (r.) verkürzt auf 1:2. Ob das Tor regulär war, darüber gingen die Meinungen ein wenig auseinander – bei der Hereingabe von Maurice Passage könnte der Ball schon im Toraus gewesen sein.

Foto: nipko

„Jetzt mal die Hände aus den Hosentaschen raus zum Applaus“: Dazu forderte beim Einlaufen der Teams Linderns ohnehin umtriebiger Stadionsprecher Jupp Krichel auf – als Einstimmung auf das folgende Halbfinale zwischen Bezirksligist SG Union Würm/Lindern und Mittelrheinligist und Cupverteidiger FC Wegberg-Beeck.

Die Hände raus zum Applaus konnte der Großteil der gut 350 Zuschauer auf dem heimeligen Linderner Sportplatz dann auch in der ersten Halbzeit häufiger nehmen – speziell zweimal. Denn der Außenseiter ging 2:0 in Führung. Am Ende siegte aber der Favorit 3:2 und machte damit die Qualifikation für den Mittelrheinpokal perfekt.

„Gottseidank haben wir noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielt“, bekannte Beecks Coach Michael Burlet. Und genau dieses Tor des eingewechselten Marc Kleefisch sorgte für eine Menge Gesprächsstoff. Denn Würm/Lindern monierte, dass der Ball bei der Hereingabe von Beecks Kapitän Maurice Passage schon im Toraus gewesen sei. „Das war doch auch eindeutig der Fall“, versicherte der frühere Beecker und jetzige Linderner Keeper Stefan Nöhles. „Es war sicherlich grenzwertig“, räumte Passage ein. „Dieses Tor war für mich auf alle Fälle entscheidend für den weiteren Verlauf“, merkte Union-Coach Hermann-Josef Lambertz zu dieser Schlüsselszene an.

Beeck verzeichnete zwar von Anpfiff weg eine deutliche Feldüberlegenheit und hatte durch Shpend Hasani auch die erste zwingende Chance (8.), doch die Tore machten zunächst die Gastgeber. Eine feine Flanke von SG-Kapitän René Lambertz mit seinem schwächeren rechten Fuß nickte der Ex-Beecker Alex Jansen zum 1:0 ein (22.). Quasi nach dem Motto „Nimm du ihn, ich hab’ ihn sicher“, begünstigten Beecks Innenverteidiger Danny Fäuster und Nils Hühne im Verbund mit Keeper Niklas Aretz das kuriose 2:0 durch Philipp Heinrichs (27.).

Burlet reagierte umgehend, brachte Kleefisch für den an diesem Tag indisponierten Yannik Leersmacher, stellte von Raute auf Doppelsechs um, ließ zudem die beiden Außenverteidiger Passage und Norman Post extrem hoch agieren, die quasi nun als Außenstürmer fungierten. Mit dem knappen Rückstand ging es in die Pause.

Es folgten 20 starke Beecker Minuten, die ausreichten, das Spiel komplett zu drehen. Der Gast zog das Tempo merklich an, kombinierte flott und direkt. Nöhles verhinderte zunächst einige Male weitere Gegentore, doch dann schlug Beeck zweimal zu – jeweils nach gekonntem Direktspiel in die Schnittstellen. Ein Lambertz-Zuspiel nutzte Kleefisch zum Ausgleich (61.). Und einen klasse Pass Armand Drevinas veredelte Norman Post zum 3:2 (64.). Bemerkenswert dabei: Das gelang ihm mit seinem deutlich schwächeren rechten Fuß. Bereits im Viertelfinale beim 4:1 nach Verlängerung bei Landesligist Germania Teveren war Post zum Matchwinner avanciert – der 23-Jährige entwickelt sich noch zum Torjäger, auf alle Fälle zum Mann für wichtige Pokaltore.

Unverständlich blieb dann aber, warum Beeck direkt danach auf Verwaltungsmodus umschaltete. Anstatt die endgültige Entscheidung gegen eine sichtlich angeschlagene SG zu suchen, schalteten die Kleeblätter zwei Gänge runter, ließen die Gastgeber so wieder ins Spiel kommen und mussten am Ende noch um den Erfolg bangen – auch, weil sie einige unnötige Freistöße in der eigenen Hälfte verursachten. René Lambertz, Linderns Meister der ruhenden Balles, schaufelte diese mit viel Wucht und Schnitt in den Strafraum – beim besten dieser Bälle wäre Alex Jansen erneut per Kopf fast der Ausgleich gelungen (88.).

FC Wegberg-Beeck: Aretz – Passage, Fäuster, Hühne, Post – Mandt, Drevina, Leersmacher (34. Kleefisch), Lambertz (79. Müller) – Edson (85. Geerkens), Hasani

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